Ein Brief an S. Ex. Bischof Ackermann.
Sehr geehrter Herr Bischof Ackermann,
Exzellenz,
vielleicht erinnern Sie sich noch an unsere erfreuliche persönliche Begegnung anlässlich der Aufzeichnung des SWR-Nachtcafés in Ludwigsburg, kurz vor dem Papstbesuch in Deutschland, September 2011.
Nun habe ich mit einigem Befremden -und stehe dabei wohl nicht alleine - den Artikel in der Zeitung Die Welt zur Kenntnis genommen, in dem postuliert wird, Sie verzichteten darauf, für die diesjährige Heilig-Rock-Wallfahrt beim Heiligen Vater um einen Ablass für die Gläubigen zu bitten, "um die ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren."
Ich würde gerne, selbstverständlich ohne die "ökumenischen Beziehungen" über Gebühr belasten zu wollen, vorschlagen, dass Sie, verehrte Exzellenz, als Hirte der katholischen Gläubigen, für die Sie ja letztlich denn auch noch zuständig sind, den treuen Gläubigen durch eine förmliche Anfrage in Rom erlauben, diesen bestimmten Ablass zu einem besonderen Anlass zu erlangen. Warum erlaube ich mir überhaupt das vorzuschlagen?
Zum einen, weil ich - als ehemalige Angehörige der evangelischen Konfession - zutiefst davon überzeugt bin, dass ein wie auch immer gerichteter Weg der Ökumene in Wahrheit nicht darin bestehen kann, dass Katholiken auf die Gnadenschätze, die ihre Kirche zu verteilen hat, verzichten sollen.
Zum anderen, weil die Praxis der Ablassgewinnung uns teilhaben lässt an der Gemeinschaft der Heiligen, die unsere Kirche darstellt, und in besonderem Maße an dem wieder explizit durch die Verlautbarungen des Zweiten Vaticanums verbindlich promulgierten Allgemeinen Priestertum der Gläubigen.
Zum Dritten gehe ich davon aus, dass sich heutzutage kein erwachsen denkender Protestant an der Gewährung eines Ablasses stören könnte, der NICHT erkauft wird, und ihn selbst gemäß seiner Glaubensauffassung sowieso nicht betrifft, also ihn wohl kaum von einer solchen Wallfahrt abhalten könnte. Sicher könnte ich mich hier eventuell irren, ich ging nun einfach von mir selbst als ehemalige Protestantin mit Respekt vor dem Glauben der je Anderen aus, dem ich jedem Muslim und Juden ebenso bereit bin zu schulden.
Ich bitte Sie also hiermit freundlichst, in dieser Frage noch einmal die konkreten Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche der katholischen Gläubigen zu bedenken und zu erwägen, deren umsichtiger Hirte Sie sind.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.
Mit freundlichen Grüßen
Exzellenz,
vielleicht erinnern Sie sich noch an unsere erfreuliche persönliche Begegnung anlässlich der Aufzeichnung des SWR-Nachtcafés in Ludwigsburg, kurz vor dem Papstbesuch in Deutschland, September 2011.
Nun habe ich mit einigem Befremden -und stehe dabei wohl nicht alleine - den Artikel in der Zeitung Die Welt zur Kenntnis genommen, in dem postuliert wird, Sie verzichteten darauf, für die diesjährige Heilig-Rock-Wallfahrt beim Heiligen Vater um einen Ablass für die Gläubigen zu bitten, "um die ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren."
Ich würde gerne, selbstverständlich ohne die "ökumenischen Beziehungen" über Gebühr belasten zu wollen, vorschlagen, dass Sie, verehrte Exzellenz, als Hirte der katholischen Gläubigen, für die Sie ja letztlich denn auch noch zuständig sind, den treuen Gläubigen durch eine förmliche Anfrage in Rom erlauben, diesen bestimmten Ablass zu einem besonderen Anlass zu erlangen. Warum erlaube ich mir überhaupt das vorzuschlagen?
Zum einen, weil ich - als ehemalige Angehörige der evangelischen Konfession - zutiefst davon überzeugt bin, dass ein wie auch immer gerichteter Weg der Ökumene in Wahrheit nicht darin bestehen kann, dass Katholiken auf die Gnadenschätze, die ihre Kirche zu verteilen hat, verzichten sollen.
Zum anderen, weil die Praxis der Ablassgewinnung uns teilhaben lässt an der Gemeinschaft der Heiligen, die unsere Kirche darstellt, und in besonderem Maße an dem wieder explizit durch die Verlautbarungen des Zweiten Vaticanums verbindlich promulgierten Allgemeinen Priestertum der Gläubigen.
Zum Dritten gehe ich davon aus, dass sich heutzutage kein erwachsen denkender Protestant an der Gewährung eines Ablasses stören könnte, der NICHT erkauft wird, und ihn selbst gemäß seiner Glaubensauffassung sowieso nicht betrifft, also ihn wohl kaum von einer solchen Wallfahrt abhalten könnte. Sicher könnte ich mich hier eventuell irren, ich ging nun einfach von mir selbst als ehemalige Protestantin mit Respekt vor dem Glauben der je Anderen aus, dem ich jedem Muslim und Juden ebenso bereit bin zu schulden.
Ich bitte Sie also hiermit freundlichst, in dieser Frage noch einmal die konkreten Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche der katholischen Gläubigen zu bedenken und zu erwägen, deren umsichtiger Hirte Sie sind.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.
Mit freundlichen Grüßen
ElsaLaska - 16. Jan, 22:46