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Evangelische Landeskirche suspendiert Neu-Katholiken.
>>Andreas Theurer, der bislang Pfarrer in Seewald-Göttelfingen (Kreis Freudenstadt) war, habe vor kurzem mitgeteilt, dass er und seine Frau, die Landessynodale Gudrun Theurer, aus der Landeskirche austreten und zur katholischen Kirche konvertieren werden.<<
Quelle hier.
>>Andreas Theurer, der bislang Pfarrer in Seewald-Göttelfingen (Kreis Freudenstadt) war, habe vor kurzem mitgeteilt, dass er und seine Frau, die Landessynodale Gudrun Theurer, aus der Landeskirche austreten und zur katholischen Kirche konvertieren werden.<<
Quelle hier.
ElsaLaska - 6. Aug, 20:26
(bild.de ist von hier gesperrt, aber in meiner Zeitung stand, dass es gut ein Dutzend evang. Pfarrer gibt, die jetzt kath. Priester sind. Und der Hinweis, dass die kath. Kirche darüber nicht spricht, weil man eine Diskussion über das Zöllibat - von dem diese Priester ja wohl entbunden werden - fürchtet. Alles nicht so einfach...)
http://www.abendblatt.de/hamburg/article2163286/Katholischer-Priester-wird-evangelischer-Pastor.html
@ksu
Entschuldige, ksu, aber das ist haltloses Gerede. Es ist VÖLLIG normal, dass Männer, die verheiratet aus einer anderen Konfessionen kommen, also protestantische oder auch anglikanische Männer, und zu katholischen Priestern geweiht werden, natürlich nicht zölibatär leben müssen, da gibt es auch nichts zu diskutieren, das ist dann eben einfach der IST-Stand der Dinge und fertig.
Oekumene
Es wäre wirklich interessant, einmal ganz klar zu hören, wie sich ein (aktiver, gläubiger) Protestant praktische Oekumene vorstellt.
Wenn es heisst, Pfr. Theurer bewege sich "nicht mehr auf dem Boden der für die evangelische Landeskirche in Württemberg geltenden Bekenntnisse und kann deshalb sein Amt nicht mehr glaubwürdig ausfüllen", so klingt das verständlich und korrekt und ist auch für Katholiken ohne Mühe nachvollziehbar.
Sollen nun ihrerseits aber Katholiken und katholische Bischöfe den Boden ihres Bekenntnisses verlassen, um der Gemeinschaft mit einer tausendfach zersplitterten und zerstrittenen Kirche willen, von welcher aus oft genug zu hören ist, dass man "die Wahrheit nicht besitzen" könne?
Ich glaube eher, daß das deswegen unter der Decke bleibt, weil eine Konversion - außerhalb der noch halbwegs vor der öffentlichen Meinung "entschuldigten" Konversion zur Religion des Ehepartners - natürlich ein Hinweis auf die Existenz einer absoluten Wahrheit ist. (Auch die Konversion aus der katholischen Kirche hinaus, sofern sie echt aus Suche der wahren Religion geschieht; hier irrt der Betreffende lediglich.)
Richtig ist aber, daß die gängige Praxis der Zölibatsbefreiung zwar gängige Praxis ist, am katholischen Stammtisch (man erlaube mir diese vereinfachende Bezeichnung) aber mit einem gewissen Murren registriert wird. Ich für meinen Teil halte das übrigens für eine authentischere vox populi als die Forderung nach der Zölibatsaufgabe.
@thysus
"So wie 1990 ein neuer Staat hätte entstehen können (neues Grundgesetzt, neue Hymne, ...), so wird es eine einheitliche Kirche nur geben, wenn aus der kath. und evang. Kirche eine neue Kirche entsteht. Wer dagegen meint, dass sich nur der andere bewegen muss, wird diese Einheit der Kirche nicht erleben"
"Wie dieser neue Staat / diese neue Kirche aussehen soll, dass ist eine spannende Frage. Wenn das wirklich funktionieren soll, müssen wir eine gemeinsame neue Identität finden, insofern wird jeder auch ein Stück aufgeben müssen. Es wird eine Weile dauern, bis sich herausstellt, wie das sowohl geistlich wie strukturell aussehen kann.
Für mich persönlich ist die Existenz eines Ersten Bischofs nicht das Problem. Andere Strukturen wie z.B. die Stellung der Frau schon eher. Wobei eine strukturelle Einigung leichter zu sein scheint, als eine geistliche.
Aber für all das ist eine grundsätzliche Bereitschaft notwendig, sich überhaupt zu ändern. Und da lese ich hier an vielen Stellen, dass man dies nicht will, sondern allerhöchstens die anderen in die eigenen Strukturen integrieren.
Auch gesellschaftlich wäre es spannend gewesen zu überlegen, wie ein "dritter Weg" aussehen könnte. Der Sozialismus war gescheitert, der Kapitalismus scheint kurz vor dem Scheitern zu stehen. Aber auch hier fehlte es 1990 auf der westlichen Seite am politischen Willen, über eigene Veränderungen nachzudenken. Dazu bedarf es meisten Druck von außen. Vielleicht bekommen wir den ja jetzt bald ..."
@KSU
Die beschränkt sich weitestgehend darauf protestantische Positionen kritiklos zu übernehmen. Ich sprech mal für die Katholiken: Weitestgehende Abschaffung der eucharistischen Andacht, Verteilung von "heiligem Brot" in der Erstkommunion, Entfernung von Kniebänken, Zurückdrängung der Marienfrömmigkeit, Dialogschleifen über Frauenpriestertum und "Zwangszölibat", die Nichtpraxis der Beichte, Dauerkritikfeuer in Richtung Rom und last but not least, die Verbannung des Allerheiligsten in die dunkelsten Nischen der Kirchen.
>>"So wie 1990 ein neuer Staat hätte entstehen können (neues Grundgesetzt, neue Hymne, ...), <<
Glaubst du ernsthaft, die Menschen in der DDR sind auf die Strasse gegangen mit der Vision eines "neuen Staates"? Ich dachte immer die wollten dort nur raus, wegen der Mauer und des Schießbefehls an derselben. Hab ich da was verpasst?
>>so wird es eine einheitliche Kirche nur geben, wenn aus der kath. und evang. Kirche eine neue Kirche entsteht. Wer dagegen meint, dass sich nur der andere bewegen muss, wird diese Einheit der Kirche nicht erleben"<<
Wer will denn eine neue Kirche? Die Protestanten haben sie vor 500 Jahren schon gegründet und es folgten noch einige Filialen. Warum? Na, weil sich der andere nicht bewegen wollte. Eine protestantische Kirche, die sich in unzähligen Splittergruppen gespaltet hat, weil dort wohl keine Bewegungsbereitschaft war, will von den Katholiken verlangen sich doch mal endlich zu BEWEGEN??? Das hört sich doch sehr nach Tollhaus an.
>>Für mich persönlich ist die Existenz eines Ersten Bischofs nicht das Problem.<<
Das wird sich ändern, wenn der Bischof in der "neuen Kirche" die Frauenordination verbietet. LOL. Es sei denn er wird protestantisch. Dann hätte ich aber ein Problem mit dem ersten Bischof.
>>Aber für all das ist eine grundsätzliche Bereitschaft notwendig, sich überhaupt zu ändern. Und da lese ich hier an vielen Stellen, dass man dies nicht will, sondern allerhöchstens die anderen in die eigenen Strukturen integrieren.<<
Immerhin befindest du dich auf einem katholischen Block. Elsalaska ist, soviel ich weiß eine "Bekehrte". (Das meine ich wohlwollend...sind wir ja im Grunde genommen alle) Und es ist vollkommen normal, dass hier "auch" katholische Positionen vertreten werden.
Eine Ergänzung zu gerd @ksu
Entweder man folgt nun seinem Wort, oder man denkt sich spaßige Wellness-Geschichten aus, damit sich alle wohl fühlen und baut wohlige Strukturen.
Das tun leider mittlerweile auch katholische Kreise.
Mit der Kirche Christi, seinem mystischen Leib, seiner Braut, hat all das rein gar nichts mehr zu tun.
"Glaubst du ernsthaft, die Menschen in der DDR sind auf die Strasse gegangen mit der Vision eines "neuen Staates"? Ich dachte immer die wollten dort nur raus, wegen der Mauer und des Schießbefehls an derselben. Hab ich da was verpasst?"
Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber: Ja, offensichtlich hast Du etwas verpasst. Als im Herbst 89 Hunderttausende in und vor die Nikolaikirche kamen, da gab es eine Zeit, in der nicht mehr "wir wollen raus" gerufen wurde, sondern "wir bleiben hier!". Leider endete diese Phase am 10. November... Danach war es (abgesehen von der alten SED) nur noch Bündnis 90, die diesen Traum weiter verfolgten. Der hatte sich allerdings schnell erledigt, als klar war, wie pleite die DDR war.
Ansonsten hat sich die Diskussion einigermaßen tod gelaufen. Wie nicht anders zu erwarten, ist die kath. Kirche die einzige wahre Kirche, die als einzige die volle Wahrheit besitzt. Jeder, der in sie heimkehrt, ist zu beglückwünschen, weil er endlich die Wahrheit erkannt hat. Alle anderen sind mehr oder weniger auf dem falschen Weg. Halleluja!
@KSU
Sie wollten also bleiben? Mit Mauer und Stacheldraht? Zum Glück kam es anders.
>>Ansonsten hat sich die Diskussion einigermaßen tod gelaufen.<<
Genau wie die Ökumene an der Basis, wenn sie denn überhaupt je stattgefunden hat.
>>Wie nicht anders zu erwarten, ist die kath. Kirche die einzige wahre Kirche, die als einzige die volle Wahrheit besitzt.<<
Laut Jesus ist sie das. Immerhin hat er seine Kirche gegründet, mit einem klaren Auftrag.
>>Jeder, der in sie heimkehrt, ist zu beglückwünschen, weil er endlich die Wahrheit erkannt hat. <<
Auch das ist richtig. Schwierig wird es jedoch dann, wenn jemand die Wahrheit kannte und sich von ihr getrennt hat. Da hilft dann nur Umkehr, keineswegs die Diskussion über den Wahrheitsanspruch.
>>Alle anderen sind mehr oder weniger auf dem falschen Weg.<<
Richtig. Aber sag das mal öffentlich in einem ökumenischen Gespräch.
Ich bin im übrigen 52 Jahre alt und singe das Halleluja bevorzugt in der Osternacht. Hier finde ich es etwas deplaziert.
"Sie wollten also bleiben? Mit Mauer und Stacheldraht? Zum Glück kam es anders."
Nein - ohne Mauern und Stacheldraht. In Freiheit und Demokratie. Und sozialer Gerechtigkeit. Ein Traum, ich weiss...
Aber es ist traurig und bezeichnet zugleich, dass sich die DDR in der Wahrnehmung vieler (West-)Deutscher gut 20 Jahre nach der Wende nur auf Stacheldraht und Schießbefehl reduziert und darauf, dass die Bürger alle keinen sehnlicheren Wunsch hatten, dieses Land zu verlassen. Sicher ist das ein Stück der Wahrheit, aber eben nur ein Stück.
Es ist aber natürlich viel einfacher, wenn man die Wahrheit einfach und eindimensional ist.