Quo vadis, explizit.net?
Auf dem Blog Echo Romeo hat P. Esser seinen Leser-Kommentar zu Pater Eckart Biegers jüngsten Artikel in der Causa "kreuzkathspiegelexplizit.net" dokumentiert.
Den Anstoß gab diese, in der Tat befremdliche Passage (Satire?) von Pater Bieger, wie oben verlinkt:
>>Die Diskussion um den Beitrag hat die journalistischen Standards ins Gespräch gebracht. Da haben die Christen für das Internet eine wichtige Aufgabe. Es gibt noch keinen Presserat, der sich als Selbstorganisation der Medien solcher Fragen annimmt. Wir sollten die Diskussion weiterführen und einen katholischen Kodex für das Internet entwickeln. Ich werde mit den Studierenden an diese Frage herangehen. Wenn kath.net und kreuz.net an einem solchen Kodex mitarbeiten, wäre das sehr hilfreich.<<
Nun, was kath.net betrifft, so hat es jedenfalls bereits einen Kodex: >>"Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird."<< Zu finden ganz unten am Fuß jeder Seite - zugegeben sehr klein geschrieben.
Jetzt könnte man darüber freilich wieder diskutieren, aber wie bereits Nacht(b)revier-Leser "Gerd Taucher" vorhin schrieb, ist es mit den Kommentarbereichen nunmal so eine Sache. Die an sich "seriösesten" Mainstream-Medien, weltonline, faz.net etc. haben teilweise Leserkommentare, dass es der Sau graust. Nun sollte es bei uns ja anders sein, eigentlich - aber das generelle Problem ist, das ziemlich viele Internetuser, ob nun christlich orientiert oder nicht, Kommentarbereiche gerne nutzen, um ihr Senfhäufchen zu hinterlassen, anstatt mit anderen in eine gepflegte Diskussion, einen Austausch zu treten. Das ist beklagenswert, aber generell auch eine Frage fehlender, meist auch unverschuldet fehlender, Kommunikationskompetenz.
Ich bin jedenfalls mit meinem Kommentarbereich sehr glücklich, hätte aber auch schon Kommentare eher löschen sollen, weil man sich eine solche Entscheidung nicht immer leicht macht, oder gar übersehen, weil ich ja hier ehrenamtlich arbeite und nicht überall ein Auge auf alles haben kann. Ich freue mich deshalb auch immer auf konstruktive Hinweise in diesem Zusammenhang. Wenn kath.net mich dran ließe, würde ich - zugegeben - wahrscheinlich ein Drittel erst gar nicht freischalten - geschuldet meiner langjährigen Erfahrung als Moderatorin in einem Literaturforum, über die freilich nicht jeder verfügt - ich bin ja schon seit 1996 im Internet unterwegs.
Weiter bei Pater Bieger: >>Junge Leute setzen sich natürlich mit den erfolgreichen Portalen auseinander, sie suchen nach Orientierung, wie Internetjournalismus geht. Die Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) ist hier gefragt.<<
Dann übernehmen Sie doch mal, GKP. Ich lese seit 2005 im katholischen Internet mit, blogge selbst schon länger als ich katholisch bin und beobachte seit circa vier Jahren ein sprunghaftes Wachstum qualitätsvoller katholischer Blogs, die sich durchaus an einem ungeschriebenen* Kodex orientieren, absolut angenehm und "spritzig" zu lesen sind.
Bei Echo Romeo, wie oben verlinkt, klingt das etwas trockener (im Sinne von trockenem Prosecco gemeint):
>>Zur Entwicklung journalistischer katholischer Standards: Ich bin Blogger … und als solcher bezeichne ich mich auch gern als »ungezähmt«. Die Standards dafür entwickle ich nicht mit der GKP – dazu müßte sie erst wirklich katholisch werden – sondern mit meinem Beichtvater.<<
Ich meine: Es geht auch anders - aber so geht es auch.
[Übrigens ist die Rede vom noch nicht existierenden bzw. ungeschriebenen Kodex ja nicht korrekt. Es gibt genügend Mitteilungen von seiten des Vatikans zu den sozialen Medien, es gibt das Evangelium ... okay, lower your standards ... manchmal funktionieren eben auch die guten alten Netiquette sehr gut und im Zweifel - hilft auch mal ein Gespräch mit einem Seelsorger.]
Den Anstoß gab diese, in der Tat befremdliche Passage (Satire?) von Pater Bieger, wie oben verlinkt:
>>Die Diskussion um den Beitrag hat die journalistischen Standards ins Gespräch gebracht. Da haben die Christen für das Internet eine wichtige Aufgabe. Es gibt noch keinen Presserat, der sich als Selbstorganisation der Medien solcher Fragen annimmt. Wir sollten die Diskussion weiterführen und einen katholischen Kodex für das Internet entwickeln. Ich werde mit den Studierenden an diese Frage herangehen. Wenn kath.net und kreuz.net an einem solchen Kodex mitarbeiten, wäre das sehr hilfreich.<<
Nun, was kath.net betrifft, so hat es jedenfalls bereits einen Kodex: >>"Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird."<< Zu finden ganz unten am Fuß jeder Seite - zugegeben sehr klein geschrieben.
Jetzt könnte man darüber freilich wieder diskutieren, aber wie bereits Nacht(b)revier-Leser "Gerd Taucher" vorhin schrieb, ist es mit den Kommentarbereichen nunmal so eine Sache. Die an sich "seriösesten" Mainstream-Medien, weltonline, faz.net etc. haben teilweise Leserkommentare, dass es der Sau graust. Nun sollte es bei uns ja anders sein, eigentlich - aber das generelle Problem ist, das ziemlich viele Internetuser, ob nun christlich orientiert oder nicht, Kommentarbereiche gerne nutzen, um ihr Senfhäufchen zu hinterlassen, anstatt mit anderen in eine gepflegte Diskussion, einen Austausch zu treten. Das ist beklagenswert, aber generell auch eine Frage fehlender, meist auch unverschuldet fehlender, Kommunikationskompetenz.
Ich bin jedenfalls mit meinem Kommentarbereich sehr glücklich, hätte aber auch schon Kommentare eher löschen sollen, weil man sich eine solche Entscheidung nicht immer leicht macht, oder gar übersehen, weil ich ja hier ehrenamtlich arbeite und nicht überall ein Auge auf alles haben kann. Ich freue mich deshalb auch immer auf konstruktive Hinweise in diesem Zusammenhang. Wenn kath.net mich dran ließe, würde ich - zugegeben - wahrscheinlich ein Drittel erst gar nicht freischalten - geschuldet meiner langjährigen Erfahrung als Moderatorin in einem Literaturforum, über die freilich nicht jeder verfügt - ich bin ja schon seit 1996 im Internet unterwegs.
Weiter bei Pater Bieger: >>Junge Leute setzen sich natürlich mit den erfolgreichen Portalen auseinander, sie suchen nach Orientierung, wie Internetjournalismus geht. Die Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) ist hier gefragt.<<
Dann übernehmen Sie doch mal, GKP. Ich lese seit 2005 im katholischen Internet mit, blogge selbst schon länger als ich katholisch bin und beobachte seit circa vier Jahren ein sprunghaftes Wachstum qualitätsvoller katholischer Blogs, die sich durchaus an einem ungeschriebenen* Kodex orientieren, absolut angenehm und "spritzig" zu lesen sind.
Bei Echo Romeo, wie oben verlinkt, klingt das etwas trockener (im Sinne von trockenem Prosecco gemeint):
>>Zur Entwicklung journalistischer katholischer Standards: Ich bin Blogger … und als solcher bezeichne ich mich auch gern als »ungezähmt«. Die Standards dafür entwickle ich nicht mit der GKP – dazu müßte sie erst wirklich katholisch werden – sondern mit meinem Beichtvater.<<
Ich meine: Es geht auch anders - aber so geht es auch.
[Übrigens ist die Rede vom noch nicht existierenden bzw. ungeschriebenen Kodex ja nicht korrekt. Es gibt genügend Mitteilungen von seiten des Vatikans zu den sozialen Medien, es gibt das Evangelium ... okay, lower your standards ... manchmal funktionieren eben auch die guten alten Netiquette sehr gut und im Zweifel - hilft auch mal ein Gespräch mit einem Seelsorger.]
ElsaLaska - 21. Dez, 19:23
Es zeigt sich hier auch sehr deutlich, dass die katholische Bloggerszene von ausserhalb leider kaum wahr-, und überhaupt nicht ernstgenommen wird.
Kommentarbereich
Bei kath.net wird offenbar nicht allzu genau hingeschaut. Man erlebt es oft, dass unter Artikel zwei aufeinanderfolgende Beiträge desselben Kommentators stehen: Der eine enthält nur die Überschrift oder ein Textfragment, wurde also irrtümlich abgeschickt. Der zweite enthält den ganzen Beitrag. Bei einer redaktionellen Überprüfung der Beiträge würde man eigentlich erwarten, dass die offensichtlich irrtümlich abschickten Textfragmente nicht freigeschaltet werden. Dennoch passiert das andauernd, offenbar ist die Menge an Beiträgen zu groß, so dass ruck zuck alles freigeschaltet wird, was da ist. So kommt es wahrscheinlich auch, dass in ihrer Diktion eher problematische Beiträge freigeschaltet werden. Das direkte Melden von Beiträgen ist auf kath.net nicht möglich, was mE für ein Nachrichtenportal eher ungewöhnlich ist. Die mir bekannten Nachrichtenportale haben so eine Funktion auch österreichische. Bei rechtlichen bedenklichen Nachrichten kann es im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung nachteilig sein, wenn man so eine Funktion nicht vorhält und außerdem auch noch klar ist, dass man die Beiträge vor der Veröffentlichung schon gesehen hat. In dem Sinne ist nämlich kath.net der Veröffentlicher und nicht der Absender. Kath.net kann anschließend nicht so tun, als ginge sie das nichts an, weil das ja von Internetusern und nicht von der Red. käme. Nach den bekannten Urteilen zu Internetsachen dürfte klar sein, dass Gerichte immer auch den Anbieter von Foren etc in einer Verantwortung sehen, ob einem das nun gefällt oder nicht.
@Heriger
@thysus