Elsas Nacht(b)revier : Rubrik:Tagebuch des Terrors
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ElsaLaska
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2016-04-05T12:07:28Z
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2000-01-01T00:00:00Z
Elsas Nacht(b)revier
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Visage: Fade to Grey
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022547612/
Durch meine Fabebook-timeline wandert eine Visage, die, und ich bemühe mich stets, nicht nach dem Äußeren zu urteilen, aber diese ist die Ausnahme, mich schlicht und ergreifend abstößt. <br />
Das hat nichts mit meinem Urteil über den Menschen und dessen Seele zu tun, die dahintersteckt. <br />
Für jede Seele hat Gott einen Plan. Auch für diese. <br />
Doch für Impulse emotionaler Art kann ich nichts. Und dieser subjektive Impuls steckt sehr tief. Meine Mamma arbeitete damals in einem Karlsruher Kaufhaus und die RAF kündigte Kaufhausbomben an. Ich war da noch ziemlich klein, aber ich hatte vermutlich mehr kapiert von Gut und Böse, als ein Christian Klar jemals kapieren wird. Ich habe meine Mamma aus der Arbeiterklasse, gell, nämlich sehr lieb gehabt. <br />
<br />
Heute werde ich also von sehr speziellen Menschen in die rechtsextreme Ecke geschlagen und ein Christian Klar - ist ja auch schön für ihn, dass er auf solche Weise zu seinem Gnadenbrot kommt* - wird von einem Politiker der Linken protegiert. Es gibt nicht mehr viel zu sagen über den Zustand der BRD 2016 aus meiner subjektiven Sicht.<br />
Mit jedem weiteren Tag, jeder neuen irrsinnigen Meldungen gehen mir schlicht die Worte aus.<br />
<br />
*In den ehemaligen Ostblockstaaten wurden friedvolle und gütige Leute zu Parias, weil sie ein Buch geschrieben hatten. Sie mussten als Altpapiersammler, Heizer oder Fensterputzer arbeiten. Heute wird für Ex-Terroristen gütigerweise ein Bundestagsausweis beantragt. Jedenfalls, sofern diese Leute aus der richtigen politischen Terrorecke kommen.
ElsaLaska
Tagebuch des Terrors
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2016-02-19T19:40:00Z
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Über den Karneval 2016 wundert sich auf disputata
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022545426/
der Kollege Peter Winnemöller: <br />
<br />
>>In diesem Jahr ist alles anders. Noch bei den grausigen Anschlägen auf die Redaktion von Charlie Hebdo hallte der Ruf durch Europa: Satire darf alles. Und wenn schon Satire alles dürfen darf, um wie viel mehr gilt dies der Narretei.<br />
<br />
Doch weit gefehlt! Ein Motivwagen, der als Panzer daher kommt und mit der Aufschrift Ilmtaler Asylabwehr beim Faschingsumzug im bayerischen Reichertshausen gezeigt wird, zieht Ermittlungen wegen Volksverhetzung nach sich. Ein Motivwagen, der als Balkan-Express daher kommt und Aufschrift trägt: Die Plage kommt. Beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft. Für diplomatische Verstimmungen sorgte sogar ein Motivwagen des ausgefallenen Karnevalsumzuges in Düsseldorf. Und weil die Wahrheit etwas länger braucht, wie wir jetzt wissen, werden wir es erwarten können, zu hören, welche Eklats der diesjährige Karneval noch verursacht hat.<br />
<br />
Narrenfreiheit ist unangenehm, tut weh und zugegeben, ist oft genug peinlich bis zum Abwinken. Manchmal möchte man es einfach nicht sehen oder hören. Doch es gilt es zu ertragen. Das jedenfalls ist es, was ein karnevalsvermeidender Westfale davon verstanden hat. Am Aschermittwoch ist alles vorbei.<<<br />
<br />
Ganzen Kommentar hier auf <a href="http://disputata.de/der-letzte-karneval"target="_blank">disputata.de</a> lesen.
ElsaLaska
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2016-02-09T14:31:00Z
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Neue Qualität von Einzelfällen
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022543568/
>>Auch in diesem Jahr wären die 25 Mitglieder mit einem Wagen und einer Fußgruppe dabei gewesen. Man habe sich allerdings aufgrund der derzeitigen Lage in Deutschland vor zwei Wochen gegen eine Teilnahme entschieden, sagte die Erste Vorsitzende Stephanie Künstler auf Anfrage. Die Mitglieder hätten sich einstimmig auf eine Absage festgelegt. Vor allem die jüngeren Gardistinnen seien ängstlich, sagte Künstler. Zum einen sei Frankfurt als internationale Bankenstadt ein potentielles Ziel für Terrorangriffe. Überdies hätten die Vorfälle in der Kölner Silvesternacht die jungen Frauen verunsichert. Sie würden den Umzug nun im Fernsehen verfolgen. Der Vorsitzende des Großen Rates der Frankfurter Karnevalsvereine, Axel Heilmann, sagte, es handele sich um einen Einzelfall. <<<br />
<br />
Ganzer Artikel auf den Seiten der FAZ <a href="http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-fastnachtsumzug-absage-aus-angst-vor-terror-14040099.html"target="_blank">hier</a>.
ElsaLaska
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2016-01-29T14:28:00Z
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Ein sehr ernster Vorfall
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022535235/
>>"Der Mann, der am Jahrestag der "Charlie-Hebdo"-Anschläge in Paris Polizisten attackiert hatte war in Deutschland Asylbewerber. Er ist bereits mehrfach auffällig geworden und der Polizei bekannt.<br />
<br />
Der erschossene Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) trug nicht nur eine deutsche SIM-Karte bei sich. Nach Erkenntnissen von Sicherheitsdiensten war er Asylbewerber in Deutschland und hat in der Flüchtlingsunterkunft in Recklinghausen im September 2015 das Zeichen des IS an die Wand gemalt."<<<br />
<br />
Von den Seiten der "<a href="http://hd.welt.de/politik-edition/article150812429/Taeter-von-Paris-war-Asylbewerber-in-Deutschland.html"target="_blank">Welt</a> hier.
ElsaLaska
Tagebuch des Terrors
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2016-01-10T08:59:00Z
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Der Anfang der Unterwerfung
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022533263/
Ein <a href="https://www.facebook.com/fruehstuecksfernsehen/videos/1010905675648546/?pnref=story"target="_blank">SAT1-Kommentar</a> spricht es aus, doch die Unterwerfung war schon vorher in vollem Gange.<br />
<br />
Was Frau OB Reker da nun produziert hat, ist ein harter Schlag ins Gesicht jedes Opfers, jeder Bürgerin - biodeutsch oder mit ausländischer Abstammung - und jeder Touristin, die sich in Köln frei bewegen möchte.<br />
<br />
Es ist der Gipfelpunkt einer, nein, FARCE kann man schon nicht mehr sagen, es fehlen einem die Worte angesichts dieses ganzen Desasters, dieser politischen Unfähigkeit - dieser UNTERWERFUNG unter Täterhorden, die in Köln ansässige Frauen, Frauen mit Migrationshintergrund und Touristinnen aus dem Ausland dermaßen erniedrigt haben.<br />
<br />
Und es gibt in der öffentlichen Debatte ein paar, vornehmlich deutsche Männer, die sich mit ihren relativierenden Äußerungen in meinen Augen selbst entwürdigt haben. Pfui Deibel. <br />
<br />
Meinen riesengroßen Dank an:<br />
<br />
Alle Männer, die versuchen, Opfer wertschätzend zu behandeln und nicht weiter zu traumatisieren, die Verbrechen nicht weiter zu relativieren und zu beschönigen, und FRAUEN, die zwar keine Opfer sind, aber sich eine HALTUNG in der Öffentlichkeit dazu erlauben, mit aller Vehemenz hier virtuell wenigstens zu unterstützen. Danke, Jungs, und sowieso danke an die Türsteher von Köln, St. Pauli und anderswo, und alle, die wirklich etwas unternommen haben, um gejagten Frauen Zuflucht und Schutz zu bieten.
ElsaLaska
Tagebuch des Terrors
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2016-01-06T16:19:00Z
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Massengräber in Shingal, Nordirak
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022518035/
Der Friedensbotschafter des Zentralrats orientalischer Christen in Deutschland bereist derzeit, nach der Türkei, Georgien und Armenien, den Irak. Und er kommt dabei an seine Grenzen. Simon Jacob steht vor Massengräbern, in denen sich Frauen und Kinder befinden, die vom Islamischen Staat abgeschlachtet wurden. Natürlich will auch ich lieber den Weltfrieden, und was die Effektivität der Terrorbekämpfung durch USA, Frankreich und seit neuestem auch Deutschland angeht, können wir wirklich geteilter Meinung sein. Aber wir müssen endlich diese Frauen und Kinder schützen - und wenn das ohne Waffen funktionieren kann, bin ich froh über Vorschläge. <br />
<br />
>>Tagebucheintrag 7. Dezember 2015<br />
Irak/Shingal,Sherfedin und Massengräber<br />
<br />
Wenn meine Reise, dieses Projekt, einen Tiefpunkt erlangt hat, dann die letzten zwei Tage.<br />
Nachdem ich Sherefedin besucht habe, die zweitwichtigste heilige Stätte der Jesiden und deren Einwohner zu den mutigsten Menschen zählen die ich jemals traf (Berichte folgen), machte ich mich auf die Massengräber aufzusuchen, die der Islamische Staat hinterlassen hat. Das erste Massengrab mit wahrscheinlich ca. 80 Personen ließ die Ahnung in mir aufsteigen, dass hier hauptsächlich Kinder und Frauen verscharrt sind. Frauenkleidung, die Überreste von langen Haaren und ein rosa Kinderanzug bestätigten leider meine Vorahnung. Und als ich dachte dass es nicht schlimmer werden kann, brachten mich meine jesidischen Begleiter in ein zerbombtes Gebäude, welches nicht nur dazu diente Frauen zu verkaufen, also ein Sklavenbasar. Es war ebenfalls Schlachthaus zugleich.<br />
<br />
Neben den Überesten des Gebäudes lag eine Art Becken, welches früher einmal mit Wasser gefüllt war. Dort schlachtete, anders kann ich es leider nicht definieren, der IS die ab, die nicht in das vom Islamischen Staat gelebte Weltbild passen. Dort angekommen eröffnete sich mir ein Bild des Grauens. Wieder waren es Frauen und Kinder, die in einer hohen Anzahl hingerichtet wurden. Vor mir liegen die Knochen eines Kleinkindes. Der Kopf wurde vom Rumpf abgetrennt. Der Schädel zertrümmert. Überreste des Gehirns wurden vom Schlamm konserviert und waren als solche zu erkennen.<br />
<br />
Kurze Zeit später zog es mich in die völlig zerbombte und zerstörte Stadt Shingal. Die Rückeroberung durch kurdische und jesidische Truppen, mit massiver Luftunterstützung, hatte ihren Preis.<br />
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Zerstörung gesehen. Verkohlte Leichen liegen auf den Straßen an denen Hunde nagen. Und selbst die Hunde liegen halb verwest neben denen, von denen sie vorher das Fleisch von den Knochen abschabten. Überall sind Krater. Verursacht durch die Bombeneinschläge der alliierten Luftwaffe. Der IS hat vor seinem Rückzug viele Gebäude vermint und man muss höllisch aufpassen.<br />
<br />
Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben. Denn das wäre das, was das schier Böse von uns möchte.<br />
Denn anders vermag ich das Handeln des Islamischen Staates nicht zu nennen, wenn mir die Bilder der letzten Tage, und besonders im Zusammenhang mit den jesidischen Frauen und Kindern, die nun in ihren Massengräbern ruhen, durch den Kopf gehen.<<<br />
<br />
Von der <a href="https://www.facebook.com/peacemakertour/"target="_blank">Facebookseite zur Globalo Youth Peacemaker Tour</a>.
ElsaLaska
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2015-12-07T20:21:00Z
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Kampf gegen IS - Bundeswehrunterstützung für Frankreich
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022512125/
In einem Artikel von Thorsten Jungholt für die "Welt" ist die Rede von einer "planlosen Regierung" - in der Tat darf man die sicherheitspolitische Konzeptlosigkeit nach innen und außen, wie sie wohl schon länger latent war, aber im Verlauf der letzten Monate in außerordentlichem Maße zu Tage trat, wohl zu Recht auch benennen. <br />
Nun hat Frankreich um Hilfe gebeten angesichts der Terrorattacken vom 13. November. Ich tendiere eigentlich dazu, dass man Frankreich - übrigens hat dessen Regierung eine 180 Grad-Wende nach dem "Laissez faire" der letzten Monate vollführt, was nicht weiter verwundern kann, aber zumindest zur Kenntnis genommen werden muss - natürlich in dieser Situation beistehen und Hilfe zusichern muss. <br />
Jungholt sieht das etwas ungnädiger als ich, in dem er nach Sinn und Zweck der einzelnen Komponenten - Aufklärung, Logistik, Sicherheit - zur Unterstützung für Frankreich fragt. <br />
Zum Artikel geht es <a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article149373747/Wie-eine-planlose-Regierung-der-Bundeswehr-schadet.html"target="_blank">hier</a>. <br />
<br />
[Und: Was ist eigentlich aus unserem Parlament geworden? Ist es eventuell gar nicht erst aus der Sommerpause zurückgekehrt?]
ElsaLaska
Tagebuch des Terrors
Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-27T20:37:00Z
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Lange Zeit habe ich über Johanna von Orléans nachgegrübelt
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022510771/
Ich habe tatsächlich nie verstanden, wie eine Schafhirtin zu einer militärischen Größe und Heerführerin empor wachsen konnte. Ich dachte immer, militärischer Sachverstand müsse auch irgendetwas mit Bildung und Intelligenz zu tun haben. Also nicht mit akademischer Bildung, sondern mit praktischer Intelligenz. <br />
Das ist natürlich Quatsch von vorneherein gewesen, aber ich malte es mir halt so aus, weil militärische Intelligenz sich auf ein Gebiet erstreckt, zu dem ich keinerlei Zugang habe gehirnmäßig, das ist so ähnlich wie ich es nicht fertig bringe, irgendwas mathematisch zu erfassen, einen Plan auf Papier zu lesen und zu erfassen, oder dreidimensional zu denken oder eine physikalische Aufgabe zu lösen - einfach nicht meine Spezialität.<br />
Man sollte davon ausgehen, dass irgendwelche Leute, die in irgendwelchen Staaten mit militärischen Aufgaben betreut sind und hochdotiert dazu bezahlt werden, Bescheid wissen würden. Ich bin ja immer so ein Mädchen, dass davon jederzeit ausgeht, doch: <br />
Man habe nicht gewusst, dass der SU-24 zur russischen Luftwaffe gehöre (sagt die Türkei) ... Liebe Leute. Ich habe vorhin sogar "Raketenkreuzer" nachgegoogelt, weil ich ein Mädchen bin. Wäre ich ein Junge geworden, hätte ich mit sieben Jahren schon gewusst, was das genau ist, weil ich meine Freizeit damit verbracht hätte, sie als Modell nachzubauen. Es ist von türkischen Abfangjägern sicherlich nicht zu viel verlangt, ein Flugzeug zunächst einmal zu identifizieren, bevor sie es niederbomben. Kyrillische Aufschriften, so mein Mädchentipp, helfen dabei - das sind die eckigen unleserlichen Buchstaben - die arabischen sind genau so unleserlich, aber dabei rund.<br />
Vieles macht mich wütend in diesen Tagen, aber ganz gewiss machen mich so genannte Spezialisten und Experten wütend, bei denen ich mich fragen muss, was sie in ihrer Zeit bislang angefangen hatten. <br />
Und man bekommt eine Ahnung, was für einen Ingrimm die heilige Johanna eigentlich befallen haben muss, als es um die Verteidigung ihres Vaterlandes ging und sie mal kurz um sich, zu den Spezialisten, schaute.
ElsaLaska
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2015-11-25T20:02:00Z
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Afrikareise des Heiligen Vaters
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022510607/
Papst Franziskus ist um 15 Uhr heute in Nairobi, Kenia gelandet. Für den Flug wurden ab Höhe Tobruk, Libyen, der Transponder ausgeschaltet, dadurch war die "Shepherd One" nicht mehr auf öffentlich zugänglichem Radar - also zum Beispiel via Internet - zu sehen. <br />
Im üblichen Journalistengespräch an Bord gab er zu, dass seine einzigen Sorgen im Hinblick auf den Aufenthalt in Afrika die Moskitos dort beträfen; es ist seine erste Afrika-Reise. <br />
Nach Kenia geht es weiter ins mehrheitlich christlich- katholische Uganda und dann in die Zentralafrikanische Republik. <br />
Angesichts der internationalen Gefährdungslage - die USA hat für ihre Bürger eine weltweite Reisewarnung kürzlich herausgegeben - wünsche ich mir, dass Franziskus, der für seine volksnahen, aber leider sein Securityteam ziemlich stressenden, Alleingänge bekannt ist, möglichst umsichtig agiert. <br />
"Ich komme zu euch mit Freude" - möge diese Reise in jeder Hinsicht von guten Mächten begleitet und beschützt sein.
ElsaLaska
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2015-11-25T14:20:00Z
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Wie der Terror verändert
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022510243/
Zu sagen, all die Ereignisse der jüngsten Zeit gingen an einem spurlos vorbei, ist wohl nur wenigen Glückseligen vorbehalten. <br />
So verständlich ich die "Jetzt erst Recht" -Akklamationen finde, so wenig kann ich ihnen folgen. Nun war ich noch nie eine Besucherin von Massenveranstaltungen, und Weihnachtsmärkte finden hier eher im winzigen Rahmen statt, verglichen zu den Dimensionen, die das in Deutschland hat. Ein Fußballstadion habe ich das letzte Mal wohl vor 20 Jahren besucht, ich habe mich nie darin wohl gefühlt und fand es von je her bequemer, ein Fußballspiel vor dem Bildschirm zu verfolgen - in Kauf nehmend, dass der Entscheidungstreffer selbstverständlich immer genau in dem Moment fiel, in dem ich mal für kleine Prinzessinnen gehen musste. Aus dem Alter, in dem man noch ein nennenswertes Club- und Nachtleben in der realen Welt pflegt, bin ich auch schon länger heraus. <br />
Dennoch hat sich etwas verändert. <br />
Ich wollte noch im Advent vielleicht einmal wieder nach Loreto pilgern, welches jetzt als "sensibles Objekt" vom italienischen Innenministerium deklariert wurde. Ein islamistischer Anschlag auf das Haus der Heiligen Familie als Ziel des Terrors, auf die Mauern, in denen der Sohn Gottes geatmet, gespielt und seine Kindheit verbracht hat, ich mag es mir gar nicht ausdenken. <br />
Da die Italiener nun einmal so sind, wie sie sind, hat sich bislang auch nichts daran geändert, dass die Videoüberwachung des heiligen Bezirks in Loreto schon seit Januar nicht mehr funktioniert. Aber was nützt das beste Videoüberwachungssystem, wenn es nachher eh knallt? Vermutlich nichts.<br />
Ich habe angefangen, jeden Morgen vor dem Aufstehen den Rosenkranz zu beten - für den Weltfrieden und für Europa. <br />
Ich befasse mich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn ich möchte nicht als Überlebende in ein Szenario hineingeraten, und hilflos sein. <br />
Und ich habe angefangen, was ich in meinen bald 20 Jahren im Internet stets vermieden und immer verurteilt habe, Videos und Bilder von Todesopfern, die explizit sind, anzuschauen. Natürlich nicht als Hobby, ich suche solche Sachen in keiner Weise, aber da, wo sie jetzt meinen Weg kreuzen, klicke ich nicht mehr angeekelt weg. Ich schaue es mir seit kurzem einfach - immer noch angeekelt, aber mit einer anderen Haltung an. Nicht, weil ich große Lust dazu habe, sondern weil ich mir denke, sollte ich einmal einen Anschlag überleben, werden die Sachen, die ich dazu dann zu sehen bekomme, rein gar nichts sein gegen "graphische Videos" aus dem Internet. <br />
Dieser enorm nüchterne Gedanke, der da in mir keimte, hat mich mehr verstört, als alles andere. Er hat mir klar gemacht, dass es nun an Dinge geht, die meinem Wesenskern bisher völlig zuwiderliefen. <br />
Und, dass es den Ereignissen gelingt, mich zu transformieren. <br />
Das einzugestehen, ist sicher nicht gleich der Offenbarungseid. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, wie die Ereignisse auch ihre Spuren in der eigenen Seele hinterlassen. <br />
Gute Nacht und seid behütet - auch dies ein Spruch, den ich nicht mehr einfach so dahersage seit kurzem.
ElsaLaska
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Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-24T22:54:00Z
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Gibt es einen gerechten Krieg?
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022509947/
>>Wenn wehrlose Frauen und Kinder vor Mördern geschützt werden müssten, wäre Wegschauen die größere Sünde, als selbst zu töten.<< idea-Kommentar des evangelischen Theologieprofessors Horst Georg Pöhlmann, übernommen von kath.net <a href="http://www.kath.net/news/53001"target="_blank">hier</a>. <br />
<br />
Es ist ein sehr persönlicher Kommentar geworden, den Professor Pöhlmann da geschrieben hat, weniger eine philosophische, aber jedenfalls auch eine biblische Reflektion. <br />
Und ich gebe ihm Recht, aber meine Haltung dazu ist, glaube ich, bereits bekannt.
ElsaLaska
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2015-11-24T14:09:00Z
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#BrusselsLockdown
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022508854/
In Brüssel finden heute Abend Antiterroreinsätze statt, es wurde bekannt, dass die Polizei um ein Hotel herum die Straßen abgeriegelt habe und die Anwohner angewiesen hat, sich nicht in die Nähe der Fenster zu begeben. Nachdem #BrusselsLockdown und #Brussels usw. auf Twitter zu trending topic wurde, bat die belgische Polizei mehrsprachig Journalisten und Aktive in den sozialen Medien, keine Einzelheiten mehr zum Einsatz zu teilen. Viele Journalisten schlossen sich dem Aufruf an, die Twittergemeinde teilte ihn und seither gibt es keine Meldungen mehr zum Verlauf der Aktion. <br />
Stille in den sozialen Medien. Die Menschen nutzen den hashtag immer noch, teilen aber statt Informationen nun Fotos des Männeken Pis' oder Katzenbilder.<br />
Der Aufruf findet große Zustimmung bei den meisten, kein Gemaule. Alle brav. <br />
Denn:<br />
"You know situation is tense when even journalists ask not to tweet anything concerning on police movements. #Brussels #Brusselslockdown" (@krljacob)<br />
<br />
Es wird immer gigantischer - Nachtrag von 22.31 Uhr:<br />
<a href="https://twitter.com/hashtag/BrusselsLockdown?src=hash">https://twitter.com/hashtag/BrusselsLockdown?src=hash</a><br />
<br />
Nachtrag 23.45 Uhr: Die Einsätze seien beendet, heißt es. Hoffentlich ging alles gut. Und ich habe sämtliche Katzenbilder des Internets heute Abend gesehen :-)
ElsaLaska
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Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-22T21:00:00Z
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Es ist mir relativ egal
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022507763/
ob Xavier Naidoo zu schnell fährt und seinen Porsche schrottet, kein katholischer Christ ist, endlos kifft, grässlich schräge evangelikale Ansichten propagiert, Verschwörungstheorien verbreitet und gar die BRD für eine GMBH hält, hinzu kommt, dass mir seine gelben Brillen und seine grotesken Kopfbedeckungen fast unheimlich sind und von BILD Journalisten ein Signal für eine mögliche Solidarität mit dopenden Tour de France-Radlern sein könnten, er noch vor seiner Geburt der Drahtzieher des Zweiten Weltkrieges hätte sein können oder whatsoever. <br />
<br />
Was mich an Xavier Naidoo wirklich interessiert, ist seine Poesie. <br />
<br />
Während in Paris, in Nahost, in Mali, in Libanon, in Donbass, ach ist egal, Menschen von wandelnden Zombies massakriert werden, läuft in Deutschland die Diskussion, ob man Xavier für diesen billigen Pappscheiß und krasse Drei-D-Verarsche ESC zulassen sollte, den zuletzt eine vollbärtige Dame mit Schwanz im Abendkleid gewonnen hatte. <br />
<br />
Was mich an Xavier Naidoo interessiert ist seine Poesie. <br />
<br />
Es gibt zwei Popsongs, die meines Erachtens haarscharf an das Hohelied Salomos ran kommen. Der eine ist "Aisha" von Cheb Khaled. <br />
<br />
Link <a href="https://youtu.be/iIyyPsqRweE"target="_blank">hier</a>. <br />
<br />
Und der zweite ist Xavier Naidoos " <a href="https://youtu.be/zIBJ9Kdcy9w"target="_blank">Sie sieht mich nicht</a>". Die sind sich übrigens von der Grundhaltung wesensverwandt, und genau das mag ich. Auch wenn sie musikalisch erstmal unterschiedlich daher kommen. <br />
<br />
"Es gibt Grenzen die man trotz von Millionen Soldaten wegwischt, aber unsere überwindet man nicht."<br />
"Man kann so vieles ändern, wenn man zu kämpfen bereit ist, aber nicht diese Ungerechtigkeit. Wenn sie vorbeigeht, dann scheint es wie ein Feuerwerk ... Ihre Königlichkeit ist nur ein König wert, ein anderer als ich, ich bin wenig königlich. Sie sieht mich einfach nicht."<br />
<br />
Ich habe schon wirklich krassere Deppen erlebt, die sich ohne jede Poesie politisch eingemischt haben in der Republik, wobei Naidoo das nicht mal tut. Man könnte ihm einfach seine Meinung lassen und seine Poesie und seinen Gesang wunderschön finden, ging ja während der WM komischerweise auch. <br />
Und ich möchte von einer Gesellschaft, die auch noch dem buckligen BUSHIDO einen "Integrationspreis" verleiht, auch gar nichts mehr weiter darüber hören.
ElsaLaska
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Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-20T22:43:00Z
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Ausnahmsweise,
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022507747/
zitiere ich mich mal selbst zum Tage, es wird, versprochen, keine Gewohnheit. <br />
<br />
Die Frage muss auch vor dem Hintergrund eines israelischen Terrorexperten ganz neu gestellt werden, der formulierte, wäre Bataclan in Israel gewesen, hätten Zivilisten aus dem Publikum innerhalb von 60 Sekunden die Terroristen "neutralisiert". <br />
Der erste Schritt wäre schon mal, dieses "Neutralisieren" nicht als menschenfeindlich, sondern als menschenfreundlich wahrzunehmen. So lange es vorweg als "böse"und als "No Go!" konnotiert ist, einen kranken Typen mit militärischer Ausstattung, der auf unbewaffnete Zivilisten los geht und diese massakriert und abschlachtet, schlicht und ergreifend zur Strecke bringen zu wollen und dazu auch noch sauber zur Strecke zu bringen, um ihn dran zu hindern, noch mehr Unheil anzurichten, so lange ist die Diskussion unwirksam.
ElsaLaska
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Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-20T21:06:00Z
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Da ich von Trauerkritik genervt bin,
http://elsalaska.twoday.net/stories/1022506175/
- Motto: "Ihr trauert um Paris, aber niemand trauert um die Toten von [setze eine Nation und einen Anlass, sowie drei Ausrufezeichen ein. Gefolgt von einem trotzigen "#JesuisTibetain" oder ähnlich] werde ich keine weitere Anmerkung über das neue hashtag #Jesuischien machen. <br />
Die Hündin Diesel wurde beim Einsatz von RAID - einer Eliteeinheit der französischen Polizei in St. Denis von Terroristen erschossen. Fast hätte ich ja noch getippt, "ist im Kampf gefallen." <br />
Wir haben in diesen Tagen wahrlich Schlimmeres gesehen - wobei ich glaube, die Menschen, die jetzt auf Diesel hinweisen und trauern, dies vor allem auch deshalb tun, weil sie stolz auf diesen Hund sind, der scheinbar sein Herrchen oder vielleicht auch mehrere aus der Einheit noch rechtzeitig vor einer Bombe warnen konnte. Und Stolzsein auf so eine Tat eines anderen ist jederzeit erlaubt. Außerdem trauert sein Herrchen, weil er seinen wahrscheinlich besten Kameraden verloren hat, und die Trauer einer Person, die für unsere Gesellschaft, also für (fast) jeden, alles daran setzt, um Terroristen zu Strecke zu bringen, ist mir gerade auch nicht gänzlich gleichgültig. <br />
Also, was soll's - ich finde schon seit einiger Zeit, dass wir viel gelassener und verständnisvoller mit den Äußerungen anderer zu den Geschehnissen umgehen sollten. Dieser ganze Streit um angemessene Trauer, Ursachen und Auswirkungen der "offenen Grenzen", ja sogar um Facebook-Smilies, terrorisiert mich gerade mehr als die Angst vor einem möglichen weiteren Anschlag. Vielleicht sind es auch nur psychologische Übersprungshandlungen, gegen die man am meisten bewirkt, wenn man selber nichts mehr kommentierend anmerkt. Und da beißt sich dann die Katze in den Schwanz, weil man selbst schließlich auch verstörter ist, als wenn grad kein Terroralarm ist, und einem viele, manchmal auch bizarre Gedanken durch den Kopf gehen.<br />
Vielleicht ja doch alles nur eine Sache der Gewöhnung. <br />
<br />
Für alle, die sich für RAID und deren Arbeit im Einsatz mit Hunden interessieren, <a href="https://www.youtube.com/watch?v=a1a6kVRPoMw">hier noch ein Link.</a> Das ist schon beeindruckend, wie die mit ihren Hunden trainieren und natürlich auch, was sie trainieren. <br />
Passenderweise kam bei mir zuvor Hundefutterwerbung.
ElsaLaska
Tagebuch des Terrors
Copyright © 2015 ElsaLaska
2015-11-18T17:17:00Z
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