Jubiläumsjahr 1.700 Jahre Konzil von Nicäa [II]
Die Orthodoxie feiert heute den Gedächtnistag der "318 heiligen Väter des Ersten Ökumenischen Konzils" - womit Nicäa gemeint ist.
Nicht der schlechteste Grund, um noch einmal Rückblick auf die Tagung zum Thema„Nicaea and the Church of the Third Millennium: Towards Orthodox-Catholic Unity“ zu halten, die in Rom von Mittwoch bis zum Samstag vor Pfingsten stattfand, also vom 4. bis 7. Juni.
Erklärtes Ziel: Beide Kirchen näher an die volle Gemeinschaft zu führen.
Über 100 Expertinnen und Experten berieten sich über die Dreifaltigkeit und die Menschwerdung, Synodalität und Primat, Häresie und Schisma, aber auch über so praktische Themen wie ein gemeinsames Osterdatum* - das wir 2025 ja hatten und das ich persönlich als sehr bereichernd empfunden habe.
Die Veranstalter waren die „International Orthodox Theological Association“ (IOTA) und die Päpstliche Universität St. Thomas v. Aquin (Angelicum), genauer gesagt deren Institut Oecumenicum. Österreich entsendete via der Organisation Pro Oriente ein paar Teilnehmer.
Teilnehmer aus deutschen Bundeslanden - niente nada nulla njet. Man möge mich berichtigen, falls doch.
Auf das (Achtung-Triggerwort!) Prinzip der Synodalität, welches von der Hälfte der Weltkirche längst praktiziert, aber nur in Deutschland nicht wirklich verstanden worden ist, ging Leo 14 in seiner Ansprache zum Abschluss am 7. Juni ein:
>>Zentral war der Hinweis des Papstes auf die Synodalität – ein Begriff, der in der gegenwärtigen katholischen Debatte stark präsent ist, jedoch oft vage bleibt. Papst Leo rückte ihn in die klare Linie von Nizäa: „Das Konzil von Nizäa hat einen synodalen Weg für die Kirche eingeleitet, um theologische und kanonische Fragen auf universaler Ebene zu behandeln“. In einer deutlichen Wendung betonte Leo XIV. die gegenseitige ökumenische Lernbereitschaft. So erinnerte er daran, dass der Beitrag der orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen zur römischen Bischofssynode zur Synodalität „ein wertvoller Anstoß für eine vertiefte Reflexion über das Wesen und die Praxis der Synodalität“ gewesen sei. Wörtlich zitierte er das Schlussdokument der Synode, das festhält „Der ökumenische Dialog ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung eines Verständnisses der Synodalität und der Einheit der Kirche“.<< AS für kath.net
Die Besinnung auf die ersten Konzile und ihre Errungenschaften tut besonders den westlichen Kirchen gut, das ist meine Ansicht, die inzwischen größtenteils haltlos herumeiern. Armin Schwibachs Resümee ist versöhnlich:
>>Die Ansprache von Papst Leo XIV. war kein „Durchbruch“ in spektakulärer Weise – sie war vielmehr ein geistlicher Schritt. Wer das Wort „Einheit“ leichtfertig gebraucht, wird enttäuscht sein. Wer aber im Gedächtnis des Ursprungs lebt, hat hier einen maßvollen, geistgeleiteten Beitrag zur Heilung der Wunden zwischen Ost und West gehört. Die Rückkehr nach Nizäa ist keine Rückwärtsbewegung – sie ist das Wiederfinden der Mitte. [Oder, wenn man so will, auch die Pilgerschaft zur klaren und frischen Quelle - Anm. Elsa]
Papst Leo XIV. hat diese Mitte nicht neu erfunden. Aber er hat sie – mit klarem Blick, stillem Ernst und der Kraft des Wortes – wieder gezeigt. Vielleicht beginnt so die Einheit wirklich: nicht mit der Unterschrift unter einem Vertrag, sondern mit einem Gebet – gesprochen in der Sprache des anderen.<<
*Zum gemeinsamen Osterdatum merkte Leo 14 in seiner Ansprache an:
„Leider erlauben es die unterschiedlichen Kalender den Christen nicht mehr, das wichtigste Fest des liturgischen Jahres gemeinsam zu begehen, was pastorale Probleme innerhalb der Gemeinschaften verursacht, Familien spaltet und die Glaubwürdigkeit unseres Zeugnisses für das Evangelium schwächt“. Und: "Ich möchte die Offenheit der katholischen Kirche für die Suche nach einer ökumenischen Lösung bekräftigen, die eine gemeinsame Feier der Auferstehung des Herrn begünstigt."
Nicht der schlechteste Grund, um noch einmal Rückblick auf die Tagung zum Thema„Nicaea and the Church of the Third Millennium: Towards Orthodox-Catholic Unity“ zu halten, die in Rom von Mittwoch bis zum Samstag vor Pfingsten stattfand, also vom 4. bis 7. Juni.
Erklärtes Ziel: Beide Kirchen näher an die volle Gemeinschaft zu führen.
Über 100 Expertinnen und Experten berieten sich über die Dreifaltigkeit und die Menschwerdung, Synodalität und Primat, Häresie und Schisma, aber auch über so praktische Themen wie ein gemeinsames Osterdatum* - das wir 2025 ja hatten und das ich persönlich als sehr bereichernd empfunden habe.
Die Veranstalter waren die „International Orthodox Theological Association“ (IOTA) und die Päpstliche Universität St. Thomas v. Aquin (Angelicum), genauer gesagt deren Institut Oecumenicum. Österreich entsendete via der Organisation Pro Oriente ein paar Teilnehmer.
Teilnehmer aus deutschen Bundeslanden - niente nada nulla njet. Man möge mich berichtigen, falls doch.
Auf das (Achtung-Triggerwort!) Prinzip der Synodalität, welches von der Hälfte der Weltkirche längst praktiziert, aber nur in Deutschland nicht wirklich verstanden worden ist, ging Leo 14 in seiner Ansprache zum Abschluss am 7. Juni ein:
>>Zentral war der Hinweis des Papstes auf die Synodalität – ein Begriff, der in der gegenwärtigen katholischen Debatte stark präsent ist, jedoch oft vage bleibt. Papst Leo rückte ihn in die klare Linie von Nizäa: „Das Konzil von Nizäa hat einen synodalen Weg für die Kirche eingeleitet, um theologische und kanonische Fragen auf universaler Ebene zu behandeln“. In einer deutlichen Wendung betonte Leo XIV. die gegenseitige ökumenische Lernbereitschaft. So erinnerte er daran, dass der Beitrag der orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen zur römischen Bischofssynode zur Synodalität „ein wertvoller Anstoß für eine vertiefte Reflexion über das Wesen und die Praxis der Synodalität“ gewesen sei. Wörtlich zitierte er das Schlussdokument der Synode, das festhält „Der ökumenische Dialog ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung eines Verständnisses der Synodalität und der Einheit der Kirche“.<< AS für kath.net
Die Besinnung auf die ersten Konzile und ihre Errungenschaften tut besonders den westlichen Kirchen gut, das ist meine Ansicht, die inzwischen größtenteils haltlos herumeiern. Armin Schwibachs Resümee ist versöhnlich:
>>Die Ansprache von Papst Leo XIV. war kein „Durchbruch“ in spektakulärer Weise – sie war vielmehr ein geistlicher Schritt. Wer das Wort „Einheit“ leichtfertig gebraucht, wird enttäuscht sein. Wer aber im Gedächtnis des Ursprungs lebt, hat hier einen maßvollen, geistgeleiteten Beitrag zur Heilung der Wunden zwischen Ost und West gehört. Die Rückkehr nach Nizäa ist keine Rückwärtsbewegung – sie ist das Wiederfinden der Mitte. [Oder, wenn man so will, auch die Pilgerschaft zur klaren und frischen Quelle - Anm. Elsa]
Papst Leo XIV. hat diese Mitte nicht neu erfunden. Aber er hat sie – mit klarem Blick, stillem Ernst und der Kraft des Wortes – wieder gezeigt. Vielleicht beginnt so die Einheit wirklich: nicht mit der Unterschrift unter einem Vertrag, sondern mit einem Gebet – gesprochen in der Sprache des anderen.<<
*Zum gemeinsamen Osterdatum merkte Leo 14 in seiner Ansprache an:
„Leider erlauben es die unterschiedlichen Kalender den Christen nicht mehr, das wichtigste Fest des liturgischen Jahres gemeinsam zu begehen, was pastorale Probleme innerhalb der Gemeinschaften verursacht, Familien spaltet und die Glaubwürdigkeit unseres Zeugnisses für das Evangelium schwächt“. Und: "Ich möchte die Offenheit der katholischen Kirche für die Suche nach einer ökumenischen Lösung bekräftigen, die eine gemeinsame Feier der Auferstehung des Herrn begünstigt."
ElsaLaska - 11. Jun, 13:55
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/1022707025/modTrackback