Leben und Sterben.
Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.
Sie kamen in der Nacht. Sie mordeten und plünderten. Bewaffnet und martialisch gekleidet drangen sie systematisch in Häuser ein, sie töteten deren Bewohner und raubten ihre Habe. Allein der letzte Überfall dieser Art kostete 63 Menschen das Leben, darunter vielen Frauen und Kindern.
Was sich liest als wäre es aus einem Mittelalterroman abgeschrieben, ist traurige, ja schreckliche Realität. Der erwähnte Vorfall ereignete sich am 7. Juli 2012 in Dörfern nahe der Stadt Jos im Zentrum Nigerias. Spiegel Online bezeichnet diese Bluttat lapidar als Stammeskonflikt, wohl wissend, dass der Auslöser nichts als brodelnder Hass ist, der sich, wie so oft, gegen Christen richtet.
Seit der Demokratisierung Nigerias 1999 hat sich die Lage für die Christen verschlimmert. Sie stellen etwa 45 Prozent der rund 125 Millionen Einwohner und leben hauptsächlich im Süden des Landes. Dagegen gibt es starke Islamisierungstendenzen im ganzen Land. Die Muslime, knapp 50 Prozent der Bevölkerung und vorrangig im Norden lebend, haben bereits die Einführung der Scharia in den nördlichen Bundesstaaten durchgesetzt. Seither starben Tausende bei Pogromen, wobei sich die islamisch-terroristische Sekte 'Boko Haram', eine Art nigerianische Taliban, besonders hervortut.
Es widerstrebt mir, auch nur die jüngsten Verbrechen aufzulisten. Es widerstrebt mir wirklich, denn es ruft starke Übelkeit hervor, sich damit beschäftigen zu müssen, dass Kirchgänger mit Handgranaten ermordet und Gotteshäuser niedergebrannt werden, dass Menschen aus religiösen Gründen getötet und verletzt werden. Auch wenn es weit weg geschieht und hierzulande von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird.
Etwa zur gleichen Zeit, in der die erwähnten 63 Christen starben, beglückte eine SPON-Kolumnistin ihre Leserschaft mit ihren traurigen Ergüssen gegen bekennende Christen, deren Weltbild, und den berechtigten Wunsch nach dem Schutz des Lebens. Hiervon nimmt die Öffentlichkeit sehr wohl Kenntnis, wie die Kommentare unter der Kolumne zeigen, derzeit etwa 300 meist inhaltlich zustimmende Anmerkungen in oft feindseligem, hasserfülltem Duktus.
Mir fällt in diesem Moment der römische Imperator Nero ein.
Warum nur?
Vielleicht weil die Geschichte des Christentums vor allem auch eine Geschichte des Martyriums ist. Und was man uns einerseits nachsagt, bringt man uns andererseits allzu gern entgegen: Unverständnis, Verachtung und Intoleranz. Selbst wenn Menschen sterben!
Sie kamen in der Nacht. Sie mordeten und plünderten. Bewaffnet und martialisch gekleidet drangen sie systematisch in Häuser ein, sie töteten deren Bewohner und raubten ihre Habe. Allein der letzte Überfall dieser Art kostete 63 Menschen das Leben, darunter vielen Frauen und Kindern.
Was sich liest als wäre es aus einem Mittelalterroman abgeschrieben, ist traurige, ja schreckliche Realität. Der erwähnte Vorfall ereignete sich am 7. Juli 2012 in Dörfern nahe der Stadt Jos im Zentrum Nigerias. Spiegel Online bezeichnet diese Bluttat lapidar als Stammeskonflikt, wohl wissend, dass der Auslöser nichts als brodelnder Hass ist, der sich, wie so oft, gegen Christen richtet.
Seit der Demokratisierung Nigerias 1999 hat sich die Lage für die Christen verschlimmert. Sie stellen etwa 45 Prozent der rund 125 Millionen Einwohner und leben hauptsächlich im Süden des Landes. Dagegen gibt es starke Islamisierungstendenzen im ganzen Land. Die Muslime, knapp 50 Prozent der Bevölkerung und vorrangig im Norden lebend, haben bereits die Einführung der Scharia in den nördlichen Bundesstaaten durchgesetzt. Seither starben Tausende bei Pogromen, wobei sich die islamisch-terroristische Sekte 'Boko Haram', eine Art nigerianische Taliban, besonders hervortut.
Es widerstrebt mir, auch nur die jüngsten Verbrechen aufzulisten. Es widerstrebt mir wirklich, denn es ruft starke Übelkeit hervor, sich damit beschäftigen zu müssen, dass Kirchgänger mit Handgranaten ermordet und Gotteshäuser niedergebrannt werden, dass Menschen aus religiösen Gründen getötet und verletzt werden. Auch wenn es weit weg geschieht und hierzulande von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird.
Etwa zur gleichen Zeit, in der die erwähnten 63 Christen starben, beglückte eine SPON-Kolumnistin ihre Leserschaft mit ihren traurigen Ergüssen gegen bekennende Christen, deren Weltbild, und den berechtigten Wunsch nach dem Schutz des Lebens. Hiervon nimmt die Öffentlichkeit sehr wohl Kenntnis, wie die Kommentare unter der Kolumne zeigen, derzeit etwa 300 meist inhaltlich zustimmende Anmerkungen in oft feindseligem, hasserfülltem Duktus.
Mir fällt in diesem Moment der römische Imperator Nero ein.
Warum nur?
Vielleicht weil die Geschichte des Christentums vor allem auch eine Geschichte des Martyriums ist. Und was man uns einerseits nachsagt, bringt man uns andererseits allzu gern entgegen: Unverständnis, Verachtung und Intoleranz. Selbst wenn Menschen sterben!
ElsaLaska - 10. Jul, 16:52
Gratulation!
<> Treffend und leider nur allzu wahr.
Meinen
Ah, das Outing!