Wer ist Amid Kemal? Folge 77
"Alles begann damit, dass ein irrer Nazihacker unseren Bloganbieter attackierte", setzte Amid unsicher an. Sein Blick war in weite Fernen gerichtet. Greta lauschte atemlos und nippte hin und wieder von ihrem Sekt. Sie schwieg aufmunternd.
"Wir waren von diversen Mittelsmännern, die wir in dieser Szene sitzen haben, zwar gewarnt worden, dass so etwas passieren könnte, aber die Auswirkungen waren katastrophal. Unsere gesamten Informanten, das ganze Bezugsnetz, alle von der virtuellen Oberfläche verschwunden. Das war das, was in die Annalen des BND als die Erste Welle eingehen wird. Wir waren sozusagen blind und taub geworden, ausgerechnet in dem Moment, in dem der CIA unsere Desinformationsdienste dringend gebraucht hätte - Sie haben die Flüge über Deutschland sicherlich auch mitbekommen, Greta. "
Mit einem raschen Seitenblick versicherte er sich ihrer Aufmerksamkeit. Sie hing an seinen Lippen. Die kalte Nachtluft schmeckte nach Rosen und der prickelnde Sekt auf ihrer Zunge regte alle ihre Sinne an. Sie war hellwach.
Amid scharrte leise mit den Füßen und fuhr dann fort.
"Der Idiot vorhin im Restaurant ist mein Partner. Christian und Cindy sind meine Teamkollegen. Wir hatten vereinbart, da das geheime Blog nun nicht mehr so funktionierte, wie es vorgesehen war, dass sie im Falle der größten anzunehmenden Katastrophe hier vor Ort auftauchen sollten, um mir damit das Signal zu geben, den Geheimblog sofort zu löschen."
Greta nickte langsam.
"Das heißt also, Sie haben keinerlei Arbeitsgrundlage mehr!"
Amid zischte gequält.
"Schlimmer als das. Unser bisheriger Anbieter wurde von feindlichen Kräften gekauft und plant eine Softwareumstellung.Wir können unseren Account nicht mehr löschen. Begreifen Sie, was das bedeutet?"
Er fuhr sich verzweifelt über die Stirn und nahm schließlich Gretas Hand.
"Die erste Welle war nur der Anfang. Das, was jetzt auf uns zurollt, ist ein
T s u n a m i! Hanning wird uns in die Wüste schicken, dabei waren wir einmal die Speerspitze der Avantgarde, Christian und ich, in dem festen Glauben, das neue Medium Weblog für die Zwecke von Information und Desinformation nutzen zu können. Auf der Höhe der Zeit mit Open Source Intelligence - dem nachrichtendienstlichen Mehrwert! Aber j e t z t?"
Amid sprach lauter, stellte sein Glas auf die Brüstung und lief im Kreis herum. Plötzlich blieb er stehen und warf dramatisch die Arme in die Höhe.
"Ich sage Ihnen, was übrig bleiben wird von all den wundervollen journalistischen und operativen Möglichkeiten des Weblogging!" Greta hob fragend die Augenbrauen.
"Nazi- und Pornoblogs!"
Er klatschte mit geballter Faust in seine linke Handfläche.
"Hanning wird uns nach Franz-Josef-Land strafversetzen, wenn er spitzkriegt, was aus unserem Projekt geworden ist. In irgendein Lochstreifenarchiv aus dem Kalten Krieg. Permafrostboden. Dosenfraß. Rationierter Alkohol. Adieu du schöner Atlantik, Adieu sinnliches Essaouira, Adieu duftende Greta!"
Mit einem Aufschrei sprang sie über die Brüstung und warf sich ihm in die Arme.
"Nein, nein, das darf nicht sein, oh nein! AMID!"
>> (76)
"Wir waren von diversen Mittelsmännern, die wir in dieser Szene sitzen haben, zwar gewarnt worden, dass so etwas passieren könnte, aber die Auswirkungen waren katastrophal. Unsere gesamten Informanten, das ganze Bezugsnetz, alle von der virtuellen Oberfläche verschwunden. Das war das, was in die Annalen des BND als die Erste Welle eingehen wird. Wir waren sozusagen blind und taub geworden, ausgerechnet in dem Moment, in dem der CIA unsere Desinformationsdienste dringend gebraucht hätte - Sie haben die Flüge über Deutschland sicherlich auch mitbekommen, Greta. "
Mit einem raschen Seitenblick versicherte er sich ihrer Aufmerksamkeit. Sie hing an seinen Lippen. Die kalte Nachtluft schmeckte nach Rosen und der prickelnde Sekt auf ihrer Zunge regte alle ihre Sinne an. Sie war hellwach.
Amid scharrte leise mit den Füßen und fuhr dann fort.
"Der Idiot vorhin im Restaurant ist mein Partner. Christian und Cindy sind meine Teamkollegen. Wir hatten vereinbart, da das geheime Blog nun nicht mehr so funktionierte, wie es vorgesehen war, dass sie im Falle der größten anzunehmenden Katastrophe hier vor Ort auftauchen sollten, um mir damit das Signal zu geben, den Geheimblog sofort zu löschen."
Greta nickte langsam.
"Das heißt also, Sie haben keinerlei Arbeitsgrundlage mehr!"
Amid zischte gequält.
"Schlimmer als das. Unser bisheriger Anbieter wurde von feindlichen Kräften gekauft und plant eine Softwareumstellung.Wir können unseren Account nicht mehr löschen. Begreifen Sie, was das bedeutet?"
Er fuhr sich verzweifelt über die Stirn und nahm schließlich Gretas Hand.
"Die erste Welle war nur der Anfang. Das, was jetzt auf uns zurollt, ist ein
T s u n a m i! Hanning wird uns in die Wüste schicken, dabei waren wir einmal die Speerspitze der Avantgarde, Christian und ich, in dem festen Glauben, das neue Medium Weblog für die Zwecke von Information und Desinformation nutzen zu können. Auf der Höhe der Zeit mit Open Source Intelligence - dem nachrichtendienstlichen Mehrwert! Aber j e t z t?"
Amid sprach lauter, stellte sein Glas auf die Brüstung und lief im Kreis herum. Plötzlich blieb er stehen und warf dramatisch die Arme in die Höhe.
"Ich sage Ihnen, was übrig bleiben wird von all den wundervollen journalistischen und operativen Möglichkeiten des Weblogging!" Greta hob fragend die Augenbrauen.
"Nazi- und Pornoblogs!"
Er klatschte mit geballter Faust in seine linke Handfläche.
"Hanning wird uns nach Franz-Josef-Land strafversetzen, wenn er spitzkriegt, was aus unserem Projekt geworden ist. In irgendein Lochstreifenarchiv aus dem Kalten Krieg. Permafrostboden. Dosenfraß. Rationierter Alkohol. Adieu du schöner Atlantik, Adieu sinnliches Essaouira, Adieu duftende Greta!"
Mit einem Aufschrei sprang sie über die Brüstung und warf sich ihm in die Arme.
"Nein, nein, das darf nicht sein, oh nein! AMID!"
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ElsaLaska - 13. Dez, 21:41