Surrexit Dominus vere - Alleluia!
[Weil ich nicht weiß, ob ich nach der Vigil noch zum Bloggen komme, wünsche ich schon einmal mit diesem Eintrag von letztem Jahr alles Gute und Gottes reichen Segen. Die Predigt von letztem Jahr ist es nämlich durchaus wert, nochmals gelesen zu werden.
Wir dürfen umso mehr gespannt sein, was der Heilige Vater uns nachher während der Vigil (21 Uhr bis 24 Uhr) zu sagen hat.]

Allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Aus der Predigt des Heiligen Vaters in der Osternacht 2011:
>>Nun kann man fragen: Ist es wirklich wichtig, in der Osternacht auch von der Schöpfung zu sprechen? Könnte man nicht mit den Ereignissen beginnen, in denen Gott den Menschen ruft, sich ein Volk bildet und seine Geschichte mit den Menschen auf der Erde schafft? Die Antwort muß lauten: nein. Die Schöpfung wegzulassen, würde bedeuten, die Geschichte Gottes mit den Menschen selbst mißzuverstehen, sie zu verkleinern, ihre wahre Größenordnung nicht mehr zu sehen. Der Radius der Geschichte, die Gott gestiftet hat, reicht bis zu den Ursprüngen, bis zur Schöpfung hin. Unser Glaubensbekenntnis beginnt mit den Worten: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“
Wenn wir diesen Anfang des Credo weglassen, wird die ganze Heilsgeschichte zu eng und zu klein. Die Kirche ist nicht irgendeine Vereinigung, die sich um die religiösen Bedürfnisse der Menschen kümmert, aber eben ihr beschränktes Vereinsziel hat. Nein, sie bringt den Menschen in Berührung mit Gott und so mit dem Ursprung aller Dinge. Deshalb geht Gott uns als Schöpfer an, und deswegen tragen wir Verantwortung für die Schöpfung. Unsere Verantwortung reicht bis auf die Schöpfung hin, weil sie vom Schöpfer herkommt. Nur weil Gott das Ganze geschaffen hat, kann er uns Leben geben und unser Leben führen. Das Leben im Glauben der Kirche umfaßt nicht nur einen Bereich von Empfindungen und Gefühlen und vielleicht von moralischen Verpflichtungen. Es umfaßt den Menschen ganz, von seinem Ursprung her und auf die Ewigkeit hin. Nur weil die Schöpfung Gott gehört, können wir bis ins Letzte auf ihn bauen. Und nur weil er Schöpfer ist, kann er uns Leben in Ewigkeit geben.
[...]
So sagt uns also der Schöpfungsbericht: Die Welt ist Produkt der schöpferischen Vernunft. Und er sagt uns damit: Am Anfang aller Dinge stand nicht das Unvernünftige, das Unfreie, sondern der Ursprung aller Dinge ist die schöpferische Vernunft, ist die Liebe, ist die Freiheit. Hier stehen wir vor der letzten Alternative, um die es im Disput zwischen Glaube und Unglaube geht: Ist die Unvernunft, das Unfreie und der Zufall der Ursprung aller Dinge, oder ist der Ursprung des Seins Vernunft, Freiheit, Liebe? Gilt der Primat der Unvernunft oder der Vernunft?
Um diese Frage geht es letztlich.
Als Gläubige antworten wir mit dem Schöpfungsbericht und mit Johannes: Am Anfang steht die Vernunft. Am Anfang steht die Freiheit.
Deshalb ist es gut, ein Mensch zu sein. Es ist nicht so, daß in dem sich ausdehnenden Universum am Ende in irgendeinem kleinen Winkel des Alls zufällig auch eine Art von Lebewesen entstand, die denken kann und versuchen kann, Vernunft in der Schöpfung zu finden oder in sie hineinzubringen. Wäre der Mensch nur ein solches Zufallsprodukt der Evolution irgendwo am Rand des Alls, dann wäre sein Leben sinnlos oder gar eine Störung der Natur. Aber nein – die Vernunft ist zuerst, die schöpferische, die göttliche Vernunft. Und weil sie Vernunft ist, hat sie auch Freiheit geschaffen, und weil Freiheit mißbrauchbar ist, darum gibt es auch das Schöpfungswidrige; darum zieht sich gleichsam ein dicker dunkler Strich durch den Bau des Universums und durch das Wesen des Menschen. Aber diesem Widerspruch zum Trotz bleibt die Schöpfung als solche gut, bleibt das Leben gut, weil am Anfang die gute Vernunft, die schöpferische Liebe Gottes steht. Darum ist die Welt erlösbar.<<
Ganze Predigt hier.
Wir dürfen umso mehr gespannt sein, was der Heilige Vater uns nachher während der Vigil (21 Uhr bis 24 Uhr) zu sagen hat.]

Allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Aus der Predigt des Heiligen Vaters in der Osternacht 2011:
>>Nun kann man fragen: Ist es wirklich wichtig, in der Osternacht auch von der Schöpfung zu sprechen? Könnte man nicht mit den Ereignissen beginnen, in denen Gott den Menschen ruft, sich ein Volk bildet und seine Geschichte mit den Menschen auf der Erde schafft? Die Antwort muß lauten: nein. Die Schöpfung wegzulassen, würde bedeuten, die Geschichte Gottes mit den Menschen selbst mißzuverstehen, sie zu verkleinern, ihre wahre Größenordnung nicht mehr zu sehen. Der Radius der Geschichte, die Gott gestiftet hat, reicht bis zu den Ursprüngen, bis zur Schöpfung hin. Unser Glaubensbekenntnis beginnt mit den Worten: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“
Wenn wir diesen Anfang des Credo weglassen, wird die ganze Heilsgeschichte zu eng und zu klein. Die Kirche ist nicht irgendeine Vereinigung, die sich um die religiösen Bedürfnisse der Menschen kümmert, aber eben ihr beschränktes Vereinsziel hat. Nein, sie bringt den Menschen in Berührung mit Gott und so mit dem Ursprung aller Dinge. Deshalb geht Gott uns als Schöpfer an, und deswegen tragen wir Verantwortung für die Schöpfung. Unsere Verantwortung reicht bis auf die Schöpfung hin, weil sie vom Schöpfer herkommt. Nur weil Gott das Ganze geschaffen hat, kann er uns Leben geben und unser Leben führen. Das Leben im Glauben der Kirche umfaßt nicht nur einen Bereich von Empfindungen und Gefühlen und vielleicht von moralischen Verpflichtungen. Es umfaßt den Menschen ganz, von seinem Ursprung her und auf die Ewigkeit hin. Nur weil die Schöpfung Gott gehört, können wir bis ins Letzte auf ihn bauen. Und nur weil er Schöpfer ist, kann er uns Leben in Ewigkeit geben.
[...]
So sagt uns also der Schöpfungsbericht: Die Welt ist Produkt der schöpferischen Vernunft. Und er sagt uns damit: Am Anfang aller Dinge stand nicht das Unvernünftige, das Unfreie, sondern der Ursprung aller Dinge ist die schöpferische Vernunft, ist die Liebe, ist die Freiheit. Hier stehen wir vor der letzten Alternative, um die es im Disput zwischen Glaube und Unglaube geht: Ist die Unvernunft, das Unfreie und der Zufall der Ursprung aller Dinge, oder ist der Ursprung des Seins Vernunft, Freiheit, Liebe? Gilt der Primat der Unvernunft oder der Vernunft?
Um diese Frage geht es letztlich.
Als Gläubige antworten wir mit dem Schöpfungsbericht und mit Johannes: Am Anfang steht die Vernunft. Am Anfang steht die Freiheit.
Deshalb ist es gut, ein Mensch zu sein. Es ist nicht so, daß in dem sich ausdehnenden Universum am Ende in irgendeinem kleinen Winkel des Alls zufällig auch eine Art von Lebewesen entstand, die denken kann und versuchen kann, Vernunft in der Schöpfung zu finden oder in sie hineinzubringen. Wäre der Mensch nur ein solches Zufallsprodukt der Evolution irgendwo am Rand des Alls, dann wäre sein Leben sinnlos oder gar eine Störung der Natur. Aber nein – die Vernunft ist zuerst, die schöpferische, die göttliche Vernunft. Und weil sie Vernunft ist, hat sie auch Freiheit geschaffen, und weil Freiheit mißbrauchbar ist, darum gibt es auch das Schöpfungswidrige; darum zieht sich gleichsam ein dicker dunkler Strich durch den Bau des Universums und durch das Wesen des Menschen. Aber diesem Widerspruch zum Trotz bleibt die Schöpfung als solche gut, bleibt das Leben gut, weil am Anfang die gute Vernunft, die schöpferische Liebe Gottes steht. Darum ist die Welt erlösbar.<<
Ganze Predigt hier.
ElsaLaska - 7. Apr, 17:37