Kommentar zum Tagesevangelium
>>Hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591), Karmelit, Kirchenlehrer
Geistlicher Gesang, 2. Fassung
„Gegen Abend… aßen alle und wurden satt“
Die Stille der Nacht ist für mich mein Geliebter,
Gleich der Morgenröte, die aus dem Dunkel steigt,
Ein verschwiegenes Lied ist er,
Wohlklang der Abgeschiedenheit,
Abendliches Mahl, das stärkend die Liebe entflammt.
In der Heiligen Schrift ist der erholsame Feierabend ein Bild Gottes. Wie das abendliche Mahl die Krönung des Arbeitstages ist und die nächtliche Ruhe einleitet, so genießt die Seele den Vorgeschmack des Endes ihrer Übel und der Gewissheit der zu erwartenden Güter. Und damit wird ihre Gottesliebe auch groß und größer. Es ist für sie das „stärkende abendliche Mahl“, das ihr das Ende ihrer Übel ankündigt und „die Liebe entflammt“, indem es den Besitz aller Güter zusichert.
Um besser zu verstehen, wie köstlich dieses Mahl für die Seele ist – es ist, wie gesagt, nichts Anderes als der Geliebte selbst –, wollen wir uns der Worte des Bräutigams in der Offenbarung des Johannes entsinnen: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintraten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir“ (Offb 3,20). Damit gibt er uns zu verstehen, dass er die Mahlzeit mit sich bringt, den Wohlgeruch und die Köstlichkeiten, von denen er sich selber nährt und die er der Seele, wenn er sich mit ihr vereint, mitteilt, damit auch sie sich davon nähre. Das ist der Sinn des Wortes: „Ich werde Mahl halten mit ihm und er mit mir“. Und das bewirkt die Vereinigung der Seele mit Gott: das Gut Gottes wird zum gemeinsamen Gut Gottes und der bräutlichen Seele; denn er teilt es ihr zu, unentgeltlich und in souveräner Freiheit. Gott selber ist so dieses „abendliche Mahl, das stärkend die Liebe entflammt“. Er stärkt seine Braut mit seiner Freigiebigkeit und entflammt sie zur Liebe durch die Huld, die er ihr bezeugt.<<
[via Evangelium Tag für Tag]
Geistlicher Gesang, 2. Fassung
„Gegen Abend… aßen alle und wurden satt“
Die Stille der Nacht ist für mich mein Geliebter,
Gleich der Morgenröte, die aus dem Dunkel steigt,
Ein verschwiegenes Lied ist er,
Wohlklang der Abgeschiedenheit,
Abendliches Mahl, das stärkend die Liebe entflammt.
In der Heiligen Schrift ist der erholsame Feierabend ein Bild Gottes. Wie das abendliche Mahl die Krönung des Arbeitstages ist und die nächtliche Ruhe einleitet, so genießt die Seele den Vorgeschmack des Endes ihrer Übel und der Gewissheit der zu erwartenden Güter. Und damit wird ihre Gottesliebe auch groß und größer. Es ist für sie das „stärkende abendliche Mahl“, das ihr das Ende ihrer Übel ankündigt und „die Liebe entflammt“, indem es den Besitz aller Güter zusichert.
Um besser zu verstehen, wie köstlich dieses Mahl für die Seele ist – es ist, wie gesagt, nichts Anderes als der Geliebte selbst –, wollen wir uns der Worte des Bräutigams in der Offenbarung des Johannes entsinnen: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintraten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir“ (Offb 3,20). Damit gibt er uns zu verstehen, dass er die Mahlzeit mit sich bringt, den Wohlgeruch und die Köstlichkeiten, von denen er sich selber nährt und die er der Seele, wenn er sich mit ihr vereint, mitteilt, damit auch sie sich davon nähre. Das ist der Sinn des Wortes: „Ich werde Mahl halten mit ihm und er mit mir“. Und das bewirkt die Vereinigung der Seele mit Gott: das Gut Gottes wird zum gemeinsamen Gut Gottes und der bräutlichen Seele; denn er teilt es ihr zu, unentgeltlich und in souveräner Freiheit. Gott selber ist so dieses „abendliche Mahl, das stärkend die Liebe entflammt“. Er stärkt seine Braut mit seiner Freigiebigkeit und entflammt sie zur Liebe durch die Huld, die er ihr bezeugt.<<
[via Evangelium Tag für Tag]
ElsaLaska - 8. Jan, 11:13
Tageslesung - - 0 Trackbacks - 888x gelesen
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