Donnerstag (Fortsetzung auf breiten Leserwunsch hin)
Durch die enge Gasse fuhr ein schneidender Wind, es war kalt geworden und vom Meer quoll Nebel herauf. Ich klappte den Mantelkragen hoch und beschleunigte meine Schritte, trotzdem näherte ich mich der Bar am Corso wie in Zeitlupe. Jedes Mal, wenn ich die Hand nach der rettenden Eingangstüre ausstrecken wollte, schienen es wieder noch zwei Schritte zu sein, die gemacht werden mussten, um anzulangen. Der Dunst wurde immer dichter, als stünde irgendwo ein gigantischer Topf mit Polenta auf dem Herd, der kochte und kochte. Ich brauchte dringend etwas zu trinken. Mit einer letzten Anstrengung tat ich einen kleinen, aber beherzten Sprung und hängte mich mit aller Kraft an die Türklinke, die ich endlich zwischen meinen Fingern greifen konnte. Die Tür schwang auf und ich polterte hinein. Der Barista hinter der Mahagonitheke, ein riesiger Kerl mit einem Zahnstocher zwischen den Lippen, schaute mich ungerührt an. Ich war sein einziger Gast, wie ich mit einem leichten Gefühl des Bedauerns feststellte. Der großzügig eingeschenkte Grappa wärmte mich wieder auf. Unaufgefordert stellte mir der mürrische Barmann noch einen caffè hin, den ich mit einem Schluck hinunterkippte.
„Ich will zahlen“, sagte ich.
Der Zahnstocher wanderte vom linken in den rechten Mundwinkel. „Es ist schon alles bezahlt.“
„Bestimmt nicht, Sie irren sich!“ Was war bloß heute in all die Leute gefahren?
„Eh, beh!“ Mit erstaunlich flinken Bewegungen sortierte der Kerl ein paar Gläser in die Spülmaschine, räumte meine Espressotasse ab und schob mir das Amarettini-Plätzchen zu, das ich nicht angerührt hatte.
„Essen Sie das, es ist Ihres. Alles ist bezahlt. Bis zum nächsten Mal!“
Ich schlug den Rückweg zu meinem Auto ein und schob mir nachdenklich das Amarettini in den Mund. Während ich darauf herumkaute, verwandelte es sich in eine Art Knäuel von uneindeutiger Konsistenz. Mit spitzen Fingern zog ich das Ende eines Papierstreifens zwischen meinen Lippen hervor, glättete ihn so gut es ging und schaute ungläubig auf die Email-Adresse, die darauf notiert worden war.
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„Ich will zahlen“, sagte ich.
Der Zahnstocher wanderte vom linken in den rechten Mundwinkel. „Es ist schon alles bezahlt.“
„Bestimmt nicht, Sie irren sich!“ Was war bloß heute in all die Leute gefahren?
„Eh, beh!“ Mit erstaunlich flinken Bewegungen sortierte der Kerl ein paar Gläser in die Spülmaschine, räumte meine Espressotasse ab und schob mir das Amarettini-Plätzchen zu, das ich nicht angerührt hatte.
„Essen Sie das, es ist Ihres. Alles ist bezahlt. Bis zum nächsten Mal!“
Ich schlug den Rückweg zu meinem Auto ein und schob mir nachdenklich das Amarettini in den Mund. Während ich darauf herumkaute, verwandelte es sich in eine Art Knäuel von uneindeutiger Konsistenz. Mit spitzen Fingern zog ich das Ende eines Papierstreifens zwischen meinen Lippen hervor, glättete ihn so gut es ging und schaute ungläubig auf die Email-Adresse, die darauf notiert worden war.
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ElsaLaska - 2. Feb, 20:18
liebe Grüße
wenzel