Freitag (I)
Ich erklärte ihm, was es mit der Mailadresse auf sich hatte, dass ich durch die erste Nachricht, die auf Puschkin verwies, überhaupt auf den Gedanken gekommen war, über Michelangelo und die Renaissance zu recherchieren, dass sie mich genau genommen zu ihm geführt hatte. Ich beschrieb im Detail das Äußere des falschen Pasolinis, aber er kannte niemanden, der ihm ähnlich war. Dagegen konnte er anhand meiner Beschreibung des Büros bestätigen, dass es sich um das Büro des echten Pasolinis handeln musste.
„Das ist alles äußerst seltsam, äußerst seltsam“, sagte er und rieb sich das Kinn.
„Es ist irgendwie – unheimlich“, erwiderte ich mit einem Blick zum Vorplatz hinaus, auf dem sich bereits wieder dichter Nebel ballte, gegen den die Außenlampen kaum etwas ausrichten konnte. In der Ferne erstarb das wilde Kläffen eines Hundes mit einem langgezogenen Heulen.
„Machen Sie die Mail auf, vielleicht findet sich noch ein Hinweis“. Er beugte sich zu mir und wir fixierten beinahe Wange an Wange den Bildschirm. Ich klickte auf die Mail ohne Betreff.
„Schon wieder ein Rätsel“, murrte ich.
„Überhaupt nicht“, freute er sich. „Das ist ein Verweis auf eine Bibelstelle! Ich habe oben eine, ich hole sie eben. Schauen Sie mich nicht so an, ich kann sie auch nicht auswendig.“ Er sprang polternd die Treppe hinauf. Ich stand auf, weil mein Handy sich meldete und meine Jacke in der Halle hing.
Die Nummer des Anrufers wurde nicht angezeigt. Ich meldete mich, aber nichts geschah. Eine Weile lauschte ich vergeblich und hängte schließlich auf.
Von oben kam unvermittelt ein Aufschrei, gefolgt von einem zornigen „Dio mio!“. Ein paar Sekunden später rannte Lorenzo, die Bibel in der linken Hand, eine gezückte 92er Beretta in der rechten, die Treppe hinunter und stürmte zur Haustüre hinaus.
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„Das ist alles äußerst seltsam, äußerst seltsam“, sagte er und rieb sich das Kinn.
„Es ist irgendwie – unheimlich“, erwiderte ich mit einem Blick zum Vorplatz hinaus, auf dem sich bereits wieder dichter Nebel ballte, gegen den die Außenlampen kaum etwas ausrichten konnte. In der Ferne erstarb das wilde Kläffen eines Hundes mit einem langgezogenen Heulen.
„Machen Sie die Mail auf, vielleicht findet sich noch ein Hinweis“. Er beugte sich zu mir und wir fixierten beinahe Wange an Wange den Bildschirm. Ich klickte auf die Mail ohne Betreff.
„Schon wieder ein Rätsel“, murrte ich.
„Überhaupt nicht“, freute er sich. „Das ist ein Verweis auf eine Bibelstelle! Ich habe oben eine, ich hole sie eben. Schauen Sie mich nicht so an, ich kann sie auch nicht auswendig.“ Er sprang polternd die Treppe hinauf. Ich stand auf, weil mein Handy sich meldete und meine Jacke in der Halle hing.
Die Nummer des Anrufers wurde nicht angezeigt. Ich meldete mich, aber nichts geschah. Eine Weile lauschte ich vergeblich und hängte schließlich auf.
Von oben kam unvermittelt ein Aufschrei, gefolgt von einem zornigen „Dio mio!“. Ein paar Sekunden später rannte Lorenzo, die Bibel in der linken Hand, eine gezückte 92er Beretta in der rechten, die Treppe hinunter und stürmte zur Haustüre hinaus.
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ElsaLaska - 17. Feb, 20:04
In Teil II
Die römische Inquisition war auch für ihre äußerst planlose Vorgehensweise bekannt, das spiegelt sich in der gesamten Konstruktion der Erzählung leitmotivisch wider :)
hach...
Ich sag ja.........