Samstag (II)
Eine heftige Windböe klatschte Regen gegen die Scheiben. Das Birkenholz, mit dem Lorenzo den Kamin zu bestücken pflegte, flackerte auf und verströmte ein betörendes Honigaroma.
„Welche Stelle genau nannte die Mail?“, wollte er wissen.
„Kapitel 8, Vers 6 und 7. Was steht da?“ Es hielt mich nicht mehr auf dem Stuhl, ich stellte mich hinter ihn und schaute ihm über die Schulter.
„Pone me ut signaculum super cor tuum, ut signaculum super brachium tuum, quia fortis est ut mors dilectio ...“, intonierte er in weichem, italienisch gefärbtem Latein. Als er geendet hatte, klappte er die Bibel zu.
Draußen ging die Welt unter. Es schneite mittlerweile in dicken, nassen Flocken; die Küche glühte im orangeroten Schein des Kaminfeuers. Ich nahm wieder Platz und wartete, das Kinn in die Hand gestützt, auf eine Übersetzung. Lorenzo zog eine Kerze heran und entzündete sie.
Er räusperte sich: „Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so dass viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so könnte das nicht genügen.“
„Das ist – gewaltig“, setzte ich leise an. „Aber ich habe leider nicht die geringste Ahnung, wie ich das mit der ersten Mail in Zusammenhang bringen soll.“
Wir starrten einander ein paar Sekunden ratlos an, bis uns das Geräusch einer Vollbremsung vorm Haus aufschreckte. Kurz darauf hämmerte es an die Haustüre, er öffnete und kehrte nach einer herzlichen Begrüßung mit seinem neuen Gast in die Küche zurück.
Sie besaß ungefähr meine Größe und war dick in einen gelben Regenmantel mit Kapuze eingemummt, den sie lachend ablegte und schwungvoll über einen Stuhl warf.
Vor mir stand - den Arm lässig um Lorenzos Hüfte gelegt - die schönste Frau, die ich je zu Gesicht bekommen hatte.
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„Welche Stelle genau nannte die Mail?“, wollte er wissen.
„Kapitel 8, Vers 6 und 7. Was steht da?“ Es hielt mich nicht mehr auf dem Stuhl, ich stellte mich hinter ihn und schaute ihm über die Schulter.
„Pone me ut signaculum super cor tuum, ut signaculum super brachium tuum, quia fortis est ut mors dilectio ...“, intonierte er in weichem, italienisch gefärbtem Latein. Als er geendet hatte, klappte er die Bibel zu.
Draußen ging die Welt unter. Es schneite mittlerweile in dicken, nassen Flocken; die Küche glühte im orangeroten Schein des Kaminfeuers. Ich nahm wieder Platz und wartete, das Kinn in die Hand gestützt, auf eine Übersetzung. Lorenzo zog eine Kerze heran und entzündete sie.
Er räusperte sich: „Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so dass viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so könnte das nicht genügen.“
„Das ist – gewaltig“, setzte ich leise an. „Aber ich habe leider nicht die geringste Ahnung, wie ich das mit der ersten Mail in Zusammenhang bringen soll.“
Wir starrten einander ein paar Sekunden ratlos an, bis uns das Geräusch einer Vollbremsung vorm Haus aufschreckte. Kurz darauf hämmerte es an die Haustüre, er öffnete und kehrte nach einer herzlichen Begrüßung mit seinem neuen Gast in die Küche zurück.
Sie besaß ungefähr meine Größe und war dick in einen gelben Regenmantel mit Kapuze eingemummt, den sie lachend ablegte und schwungvoll über einen Stuhl warf.
Vor mir stand - den Arm lässig um Lorenzos Hüfte gelegt - die schönste Frau, die ich je zu Gesicht bekommen hatte.
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ElsaLaska - 18. Feb, 19:34
Ist das dann jetzt bereits Folge 26?
Das vorige Teil/ Kapitelchen war Numero 25!
Unter dem he steht aber nix an Numero!
Nicht das ich mit den diversen Folgen beim abheften, äh speichern andernorten in Stress gerate.Danke!
Gruss,
Elisabeth
P.S. Is bestimmt die Schwester von dem Typ us dem Vatican!