Montag (III)
Die folgende Woche war angefüllt mit allen möglichen Unerfreulichkeiten. Telefonate mit der Polizei, Besuche auf der Questura, Handwerker im Haus. Die Versicherung stellte sich quer, die Mails flogen hin und her – wenigstens zahlten sie vorab die Reparatur der Hintertüre. Das Arbeitszimmer betrat ich erst wieder, nachdem es neu gestrichen worden war, ich richtete mich solange in der Küche ein. Nachts schlief ich unruhig und mit einer schweren Maglite-Taschenlampe neben dem Kopfkissen. Nach einer Woche anhaltender Angstzustände erwog ich sogar die Anschaffung eines Hundes.
Von Lorenzo keinerlei Lebenszeichen, ich hatte es noch ein oder zwei Mal versucht, aber entweder war sein Handy immer noch nicht repariert oder er hielt sich die meiste Zeit in irgendwelchen Kellerarchiven ohne Empfang auf. Das dauerhaft schlechte Wetter hob meine Stimmung auch nicht gerade.
Am Samstag Mittag ließ sich nach fast einer Woche Regen endlich wieder die Sonne blicken. Ich stand im Garten und überlegte beim Wäscheaufhängen – viel besaß ich nicht mehr, das meiste war zerschnitten – ob ich zum Strand hinunter fahren und einen Spaziergang am Meer machen sollte, um einen klaren Kopf zu bekommen. Oder am Besten gleich verreisen, nach Sardinien zum Beispiel. Ich zog lustlos ein weiteres Shirt aus meinem Korb, es war das schwarze von Lorenzo, das seinen Duft schon lange vor der fälligen Wäsche verloren hatte.
Fröhliches Hupen lenkte mich von meinen trübsinnigen Gedanken ab – das Postauto, dem eine wie aus dem Ei gepellte Angelina entstieg.
„Salve Elsa! Lange nicht gesehen! Ist das nicht ein wunderschöner Tag heute?“
„Ich könnte mir keinen schöneren vorstellen“, erwiderte ich mit ironischem Unterton. „Komm rein, ich mache uns einen Kaffee.“
Wir tauschten ein paar belanglose Neuigkeiten aus, dann erzählte ich ihr, unter Aussparung der beängstigenden Details, von dem Einbruch.
„Du hast Glück gehabt“, meinte sie lebhaft, „bei meiner Cousine haben sie das ganze Haus ausgeräumt, und die wohnt genau gegenüber von unserer Questura. Die ganzen Möbel, alle Bilder, alle Teppiche, einfach weg. Und sie haben nie heraus gefunden, wer es war. Na, und die Versicherung hat am Ende auch nicht gezahlt, eine Schande ist das. Was hast du?“
„Der Kaffee schmeckt mir nicht.“
„Der Kaffee ist gut wie immer, du bist einfach nur im Stress. Fahr doch nachher mal ans Meer runter, dann geht es dir gleich besser. Warte, ich hab was für dich.“ Sie wühlte in ihrer Tasche und legte mir meine Zeitung auf den Tisch, schlug sich an die Stirn und rannte nochmal ans Auto.
„Hier, das habe ich fast vergessen, kann ich die Briefmarken für Vittorio bekommen?“ Sie stellte schnaufend ein Päckchen auf meinen Küchentisch und sah mich erwartungsvoll an. „Das sind Marken aus der città del vaticano, die er noch nicht hat“, erklärte sie mit einem Blick auf mein verdutztes Gesicht.
Ich entfernte vorsichtig und mit klopfendem Herzen die Umhüllung mit den Marken, riss den Karton auf und zog einen Flakon „Acqua di Parma“ heraus. Angelina stieß einen langgezogenen Pfiff aus.
„Das ist der größte Flakon der Serie, nicht ganz billig. Mamma mia! Lass mich schnuppern! Hmm, ist das fein ...“ Ich stand vor ihr wie mit Blut übergossen. Als sie aufschaute, breitete sich ein schelmisches Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Santa pazienza!Du musst im Vatikan davvero einen Verehrer sitzen haben!“
<[32]
>[34]
Von Lorenzo keinerlei Lebenszeichen, ich hatte es noch ein oder zwei Mal versucht, aber entweder war sein Handy immer noch nicht repariert oder er hielt sich die meiste Zeit in irgendwelchen Kellerarchiven ohne Empfang auf. Das dauerhaft schlechte Wetter hob meine Stimmung auch nicht gerade.
Am Samstag Mittag ließ sich nach fast einer Woche Regen endlich wieder die Sonne blicken. Ich stand im Garten und überlegte beim Wäscheaufhängen – viel besaß ich nicht mehr, das meiste war zerschnitten – ob ich zum Strand hinunter fahren und einen Spaziergang am Meer machen sollte, um einen klaren Kopf zu bekommen. Oder am Besten gleich verreisen, nach Sardinien zum Beispiel. Ich zog lustlos ein weiteres Shirt aus meinem Korb, es war das schwarze von Lorenzo, das seinen Duft schon lange vor der fälligen Wäsche verloren hatte.
Fröhliches Hupen lenkte mich von meinen trübsinnigen Gedanken ab – das Postauto, dem eine wie aus dem Ei gepellte Angelina entstieg.
„Salve Elsa! Lange nicht gesehen! Ist das nicht ein wunderschöner Tag heute?“
„Ich könnte mir keinen schöneren vorstellen“, erwiderte ich mit ironischem Unterton. „Komm rein, ich mache uns einen Kaffee.“
Wir tauschten ein paar belanglose Neuigkeiten aus, dann erzählte ich ihr, unter Aussparung der beängstigenden Details, von dem Einbruch.
„Du hast Glück gehabt“, meinte sie lebhaft, „bei meiner Cousine haben sie das ganze Haus ausgeräumt, und die wohnt genau gegenüber von unserer Questura. Die ganzen Möbel, alle Bilder, alle Teppiche, einfach weg. Und sie haben nie heraus gefunden, wer es war. Na, und die Versicherung hat am Ende auch nicht gezahlt, eine Schande ist das. Was hast du?“
„Der Kaffee schmeckt mir nicht.“
„Der Kaffee ist gut wie immer, du bist einfach nur im Stress. Fahr doch nachher mal ans Meer runter, dann geht es dir gleich besser. Warte, ich hab was für dich.“ Sie wühlte in ihrer Tasche und legte mir meine Zeitung auf den Tisch, schlug sich an die Stirn und rannte nochmal ans Auto.
„Hier, das habe ich fast vergessen, kann ich die Briefmarken für Vittorio bekommen?“ Sie stellte schnaufend ein Päckchen auf meinen Küchentisch und sah mich erwartungsvoll an. „Das sind Marken aus der città del vaticano, die er noch nicht hat“, erklärte sie mit einem Blick auf mein verdutztes Gesicht.
Ich entfernte vorsichtig und mit klopfendem Herzen die Umhüllung mit den Marken, riss den Karton auf und zog einen Flakon „Acqua di Parma“ heraus. Angelina stieß einen langgezogenen Pfiff aus.
„Das ist der größte Flakon der Serie, nicht ganz billig. Mamma mia! Lass mich schnuppern! Hmm, ist das fein ...“ Ich stand vor ihr wie mit Blut übergossen. Als sie aufschaute, breitete sich ein schelmisches Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Santa pazienza!Du musst im Vatikan davvero einen Verehrer sitzen haben!“
<[32]
>[34]
ElsaLaska - 20. Feb, 17:27
Das Duftwäserchen mit Lavendel und Verbene
Da legst di nieder, jesses, über 100 Euro!
Gibts leider noch net beim Aldi oder der Bildzeitung als Volksduft.
Gruss,
Elisabeth
Warum wird denn Elsa rot?
Gruss,
Elisabeth
Na klar ist das unsittlich,