Montag (II)
Er will gehen. Und ich weiß, dass er sterben wird. In einer Kirche. Blut, überall Blut. Sein Blut. Verrat, Meuchelmord und Tod. Ich will ihm den Weg versperren, denn ich habe sein Schicksal gesehen.
Eine einzige Armbewegung von ihm genügt, um mich von der Türe wegzureißen und zu Boden zu werfen. Noch habe ich die Kraft, aufzustehen. Wir stehen einander gegenüber - wenn er mich doch nur mit Vorwürfen überschütten würde. Nur stolzes Schweigen, ein hochmütiger Blick, ein unwirscher Griff nach meinen Handgelenken, der mich endgültig aus dem Weg schaffen soll. Ich habe schon lange keine Argumente mehr. Er wird zur Messe gehen und sterben. Ich verlege mich auf schimpfen und fluchen, fange an zu flehen, zu bitten und zu weinen - am Ende finde ich mich auf Knien wieder, die Arme um seine Knöchel geschlungen. Was für ein Teufel mag ihn in Besitz genommen haben, dass er so kalt auf mich hinunter blickt. Er schüttelt mich schweigend ab und schlägt die Türe hinter sich zu.
Ich schluchze stockend das Vaterunser, alles, was mir noch im Gedächtnis geblieben ist von allen frommen Unterweisungen meines Lebens. „Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula. Amen!“, schreie ich zu Gott empor.
Und im Moment schlägt die Türe wieder auf, vor mir steht mein geliebter Gemahl, zurück gekehrt von den Pforten der Hölle, atmend und am Leben. Ohne zu begreifen, was in ihn gefahren ist, spüre ich, wie er mich aufhebt vom Boden, mich kost und mich beruhigt. In seinen Schoß bettet und mir die Lippen mit den seinen verschließt.
„Perdona me! Vergib mir!“, flüstert er an meinem Ohr und alle Dämonen der Finsternis weichen. Da ist keine Furcht mehr noch Angst, nur Gewissheit. Eine Gewissheit, in der ich ruhig schlafen kann - mit dem Geschmack von Lavendel und Verbene auf meinen Lippen.
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Eine einzige Armbewegung von ihm genügt, um mich von der Türe wegzureißen und zu Boden zu werfen. Noch habe ich die Kraft, aufzustehen. Wir stehen einander gegenüber - wenn er mich doch nur mit Vorwürfen überschütten würde. Nur stolzes Schweigen, ein hochmütiger Blick, ein unwirscher Griff nach meinen Handgelenken, der mich endgültig aus dem Weg schaffen soll. Ich habe schon lange keine Argumente mehr. Er wird zur Messe gehen und sterben. Ich verlege mich auf schimpfen und fluchen, fange an zu flehen, zu bitten und zu weinen - am Ende finde ich mich auf Knien wieder, die Arme um seine Knöchel geschlungen. Was für ein Teufel mag ihn in Besitz genommen haben, dass er so kalt auf mich hinunter blickt. Er schüttelt mich schweigend ab und schlägt die Türe hinter sich zu.
Ich schluchze stockend das Vaterunser, alles, was mir noch im Gedächtnis geblieben ist von allen frommen Unterweisungen meines Lebens. „Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula. Amen!“, schreie ich zu Gott empor.
Und im Moment schlägt die Türe wieder auf, vor mir steht mein geliebter Gemahl, zurück gekehrt von den Pforten der Hölle, atmend und am Leben. Ohne zu begreifen, was in ihn gefahren ist, spüre ich, wie er mich aufhebt vom Boden, mich kost und mich beruhigt. In seinen Schoß bettet und mir die Lippen mit den seinen verschließt.
„Perdona me! Vergib mir!“, flüstert er an meinem Ohr und alle Dämonen der Finsternis weichen. Da ist keine Furcht mehr noch Angst, nur Gewissheit. Eine Gewissheit, in der ich ruhig schlafen kann - mit dem Geschmack von Lavendel und Verbene auf meinen Lippen.
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ElsaLaska - 28. Feb, 00:13
Himmel Herrgott
Eli