Dienstag (II)
Ich war hinaus auf die Loggia gestürmt, weil ich dringend frische Luft brauchte. Unter mir gleiste der Petersplatz im Schein der immer kräftiger werdenden Frühlingssonne. Grüppchen von Touristen und Pilgern wirkten von hier oben wie emsige Ameisen, die sich um tote kleine Insekten scharten.
Er war mir leise gefolgt, in den Händen ein kleines Tablett mit caffè und zwei Gläsern Cognac, den rechten Zeigefinger dick verpflastert.
„Es ist – auch für mich nicht gerade einfach“, begann er und hielt mir mein Glas entgegen.
„Ich fahre nach Hause“, erwiderte ich und griff nach dem Cognac, sorgfältig darauf bedacht, seine Finger nicht zu berühren.
„Das wäre bedauerlich. Ich habe im Archiv etwas für Sie gefunden, das möglicherweise im Zusammenhang mit Ihrem – diesem ... unserem Traum steht. Vielleicht kommen wir gemeinsam dahinter, was-“
Ich merkte, wie Panik in mir hochstieg. „Ich will nichts mehr davon hören! Seit ich dieses verdammte Bild gekauft habe, steht mein Leben Kopf! Seit ich S i e getroffen habe, steht mein Leben Kopf! Die Farnese, die Medici, uralte Familiengeheimnisse, wiederkehrende Alpträume, Mordanschläge, Inquisitoren, Exorzisten – kennen Sie übrigens einen guten? Ich könnte gerade einen gebrauchen!“, rief ich mit hysterischem Unterton.
„Exorzieren? Gehörte zu meiner Ausbildung. Sollen wir?“ Er nickte aufmunternd. Ich musste lachen und konnte nicht mehr aufhören. Schließlich nahm ich einen großen Schluck Cognac.
„Was geschieht mit uns?“, fragte ich leise.
„Ich habe wirklich keine Ahnung. Vielleicht hilft uns der Besuch im Archiv weiter. Gewiss wird er das.“
„Als Seelsorger sind Sie tatsächlich nicht zu gebrauchen“, seufzte ich.
„Das wussten Sie doch schon. Und bitte, vergeben Sie mir wegen-“ Sein Handy klingelte. „Zeno?“ Er rollte mit den Augen, hörte atemlos zu, wie sein Gegenüber auf ihn einredete und hängte dann resigniert ein. „Ist auf dem Weg hierher und fragt, was es zum Abendessen gibt.“
Ich erhob mich und versuchte, einen entschlossenen Eindruck zu machen. „Gut, dann gehen wir jetzt ins Archiv und anschließend einkaufen, d’accordo?“
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Er war mir leise gefolgt, in den Händen ein kleines Tablett mit caffè und zwei Gläsern Cognac, den rechten Zeigefinger dick verpflastert.
„Es ist – auch für mich nicht gerade einfach“, begann er und hielt mir mein Glas entgegen.
„Ich fahre nach Hause“, erwiderte ich und griff nach dem Cognac, sorgfältig darauf bedacht, seine Finger nicht zu berühren.
„Das wäre bedauerlich. Ich habe im Archiv etwas für Sie gefunden, das möglicherweise im Zusammenhang mit Ihrem – diesem ... unserem Traum steht. Vielleicht kommen wir gemeinsam dahinter, was-“
Ich merkte, wie Panik in mir hochstieg. „Ich will nichts mehr davon hören! Seit ich dieses verdammte Bild gekauft habe, steht mein Leben Kopf! Seit ich S i e getroffen habe, steht mein Leben Kopf! Die Farnese, die Medici, uralte Familiengeheimnisse, wiederkehrende Alpträume, Mordanschläge, Inquisitoren, Exorzisten – kennen Sie übrigens einen guten? Ich könnte gerade einen gebrauchen!“, rief ich mit hysterischem Unterton.
„Exorzieren? Gehörte zu meiner Ausbildung. Sollen wir?“ Er nickte aufmunternd. Ich musste lachen und konnte nicht mehr aufhören. Schließlich nahm ich einen großen Schluck Cognac.
„Was geschieht mit uns?“, fragte ich leise.
„Ich habe wirklich keine Ahnung. Vielleicht hilft uns der Besuch im Archiv weiter. Gewiss wird er das.“
„Als Seelsorger sind Sie tatsächlich nicht zu gebrauchen“, seufzte ich.
„Das wussten Sie doch schon. Und bitte, vergeben Sie mir wegen-“ Sein Handy klingelte. „Zeno?“ Er rollte mit den Augen, hörte atemlos zu, wie sein Gegenüber auf ihn einredete und hängte dann resigniert ein. „Ist auf dem Weg hierher und fragt, was es zum Abendessen gibt.“
Ich erhob mich und versuchte, einen entschlossenen Eindruck zu machen. „Gut, dann gehen wir jetzt ins Archiv und anschließend einkaufen, d’accordo?“
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ElsaLaska - 1. Mär, 00:31
abendessen
franziska
*saust in die küche*