Montag (II)
„Madonna mia! Haben Sie den Verstand verloren?“, zischte Lorenzo, während er mich hinter sich her zog, „Sie müssen die Reinkarnation von Clarice Orsini sein, die hat auch immer nur Schwierigkeiten gemacht!“
„Aua! Und Sie die Wiedergeburt von Attila dem Hunnen!“, fauchte ich. „Hören Sie auf, die Leute starren uns nach!“
„Attila ist der andere, der, mit dem Sie nachher mittagessen wollen.“
Wir hatten eine Bar betreten und Cappuccino und zwei Sandwiches bestellt.
„Aber das war doch eine äußerst zivilisierte Geste von Ihrem Onkel, ich weiß überhaupt nicht, wieso Sie sich so aufregen.“ Ich riss eine Packung brauner Zucker auf und verstreute ihn nervös.
„Weil Sie nicht den blassen Schimmer haben, was er uns vorsetzen wird“, gab er mit missbilligendem Blick auf die versaute Theke zurück.
„Unsere Lebern, gegrillt, mit einem Schnitz Zitrone?“ Der Inhalt der zweiten Zuckertüte landete neben meiner Tasse.
Lorenzo nahm einen Schluck und grinste wider Willen. „Schlimmer“, erklärte er mit Milchschaum auf der Oberlippe, „gekochte Zucchini.“ Ich reichte ihm eine Serviette aus der Box.
„Kein Mensch kocht Zucchini, man grillt sie mit Olivenöl“, hielt ich mit leichtem Gruseln dagegen.
„Davon hat seine Köchin noch nie etwas läuten hören.“ Er ließ elegant seine Tasse kreisen, um den Rest Milchschaum von den Rändern einzufangen. „Und ich verspreche Ihnen, Sie werden die ganze Portion, die man Ihnen vorlegt, bis auf das letzte Fitzelchen aufessen, dafür sorge ich.“
Er legte Kleingeld auf die Theke, zog eine schwarze Sonnenbrille aus den Falten seiner Soutane und setzte sie auf. „Andiamo!“
„Wohin denn noch?“
„In den vatikanischen Supermarkt, da gibt’s die besten Perlhühner von ganz Rom. Ich kann etwas Ablenkung gebrauchen.“
Er rauschte hinaus und ich, die Hände ringend, hinterher.
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„Aua! Und Sie die Wiedergeburt von Attila dem Hunnen!“, fauchte ich. „Hören Sie auf, die Leute starren uns nach!“
„Attila ist der andere, der, mit dem Sie nachher mittagessen wollen.“
Wir hatten eine Bar betreten und Cappuccino und zwei Sandwiches bestellt.
„Aber das war doch eine äußerst zivilisierte Geste von Ihrem Onkel, ich weiß überhaupt nicht, wieso Sie sich so aufregen.“ Ich riss eine Packung brauner Zucker auf und verstreute ihn nervös.
„Weil Sie nicht den blassen Schimmer haben, was er uns vorsetzen wird“, gab er mit missbilligendem Blick auf die versaute Theke zurück.
„Unsere Lebern, gegrillt, mit einem Schnitz Zitrone?“ Der Inhalt der zweiten Zuckertüte landete neben meiner Tasse.
Lorenzo nahm einen Schluck und grinste wider Willen. „Schlimmer“, erklärte er mit Milchschaum auf der Oberlippe, „gekochte Zucchini.“ Ich reichte ihm eine Serviette aus der Box.
„Kein Mensch kocht Zucchini, man grillt sie mit Olivenöl“, hielt ich mit leichtem Gruseln dagegen.
„Davon hat seine Köchin noch nie etwas läuten hören.“ Er ließ elegant seine Tasse kreisen, um den Rest Milchschaum von den Rändern einzufangen. „Und ich verspreche Ihnen, Sie werden die ganze Portion, die man Ihnen vorlegt, bis auf das letzte Fitzelchen aufessen, dafür sorge ich.“
Er legte Kleingeld auf die Theke, zog eine schwarze Sonnenbrille aus den Falten seiner Soutane und setzte sie auf. „Andiamo!“
„Wohin denn noch?“
„In den vatikanischen Supermarkt, da gibt’s die besten Perlhühner von ganz Rom. Ich kann etwas Ablenkung gebrauchen.“
Er rauschte hinaus und ich, die Hände ringend, hinterher.
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ElsaLaska - 6. Mär, 21:05
Sehr schön Madame Elsa!
Warum nur ist Lorenzo so arg mit Estefanio!
Fragt man sich doch gleich wie war der JR als Kardinal so?
Gruss,
Elisabeth