Donnerstag (I)
Das war kein Einkauf, es war ein Feldzug. Lorenzo plünderte die Gemüseabteilung, eilte dann forschen Schrittes – die Seidensoutane umschmeichelte seine schlanke Gestalt- in Richtung Bäckereiabteilung, ließ sich vier Brote einpacken und glitt wie eine Raubkatze hinüber zur Fleischtheke. Die Verkäuferin am Geflügel ging förmlich in die Knie, als sie seiner ansichtig wurde und wieselte geschäftig in den Kühlraum, um auch wirklich die allerfrischesten Perlhühner heraus zu suchen. Natürlich hielten wir uns nicht lange an der Kasse auf – Monsignore Farnese orderte alles auf Rechnung, zu liefern gegen 18 Uhr in sein Appartment an der Piazza San’Uffizio. Ich hatte Mühe, seinem Tempo zu folgen und atmete auf, als sich die Glasschiebetüre des Supermarktes nachdrücklich hinter uns schloss.
Er setzte seine Sonnenbrille wieder auf, warf einen Blick zum Himmel, dann auf sein Handy und entschied, dass es nun Zeit wäre, bei seinem Onkel aufzutauchen. Die Farnese hatten eine maßgebliche Rolle in Italiens Geschichte gespielt, weil sie keinerlei Hang zur Zeitverschwendung aufwiesen, erkannte ich und stolperte keuchend hinter ihm her. Ich nahm mir vor, bei der nächsten Gelegenheit ein paar robuste Wanderschuhe zu kaufen.
Estefanios Wohnung befand sich ganz in der Nähe der Vatikanischen Gärten, praktischerweise im Erdgeschoß und nicht unter dem Dach, wie ich befürchtet hatte.
Eine ausgesprochen unansehnliche Nonne im Habit öffnete uns und ich überlegte noch, ob es vielleicht angebracht wäre, das Haar zu bedecken, wenn ich mit einem Kardinal zu Mittag speisen wollte. In Gedanken fügte ich meinem Einkaufszettel mit den Wanderschuhen gleich noch ein geschmackvolles Kopftuch hinzu, und vielleicht ein Mantelkleid, der Rollkragenpullover war eindeutig zu warm. Mit schweißbedecktem Gesicht und wirren Haaren stand ich schließlich im Esszimmer des ehrwürdigen Kardinals und ließ mir von ihm den Stuhl zurecht rücken, auf den ich dankbar seufzend sank.
Mir gegenüber nahm Lorenzo mit unbewegter Miene und zusammengebissenen Zähnen Platz, ohne die Sonnenbrille abzusetzen.
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Er setzte seine Sonnenbrille wieder auf, warf einen Blick zum Himmel, dann auf sein Handy und entschied, dass es nun Zeit wäre, bei seinem Onkel aufzutauchen. Die Farnese hatten eine maßgebliche Rolle in Italiens Geschichte gespielt, weil sie keinerlei Hang zur Zeitverschwendung aufwiesen, erkannte ich und stolperte keuchend hinter ihm her. Ich nahm mir vor, bei der nächsten Gelegenheit ein paar robuste Wanderschuhe zu kaufen.
Estefanios Wohnung befand sich ganz in der Nähe der Vatikanischen Gärten, praktischerweise im Erdgeschoß und nicht unter dem Dach, wie ich befürchtet hatte.
Eine ausgesprochen unansehnliche Nonne im Habit öffnete uns und ich überlegte noch, ob es vielleicht angebracht wäre, das Haar zu bedecken, wenn ich mit einem Kardinal zu Mittag speisen wollte. In Gedanken fügte ich meinem Einkaufszettel mit den Wanderschuhen gleich noch ein geschmackvolles Kopftuch hinzu, und vielleicht ein Mantelkleid, der Rollkragenpullover war eindeutig zu warm. Mit schweißbedecktem Gesicht und wirren Haaren stand ich schließlich im Esszimmer des ehrwürdigen Kardinals und ließ mir von ihm den Stuhl zurecht rücken, auf den ich dankbar seufzend sank.
Mir gegenüber nahm Lorenzo mit unbewegter Miene und zusammengebissenen Zähnen Platz, ohne die Sonnenbrille abzusetzen.
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ElsaLaska - 9. Mär, 21:41
uähhh,
yep.
die szene stresst mich ja so.