Dienstag (I)
Aber er sah mich nicht einmal an. Ich versuchte ihn anzusprechen, doch er winkte ab. Er ging einfach schnurstracks in sein Zimmer und legte sich zu Bett. Ich wartete einen angemesssenen Zeitraum ab, weil ich beabsichtigte, mich auf der Loggia auszustrecken und schlich dann auf Zehenspitzen an ihm vorbei. Er hatte sich in die Laken eingewickelt, die zerzausten Haare fielen ihm ins Gesicht, die Soutane lag achtlos auf dem Boden, ich schlug die Läden zu. Er hatte sich eine Atempause verdient. Ich machte es mir mit dem Prosecco auf der Loggia bequem und beobachtete die Menge auf dem Petersplatz. Niemand schien beunruhigt, alles lief nach Plan, die Sonne senkte sich langsam und ich musste wohl eingenickt sein, jedenfalls wachte ich rechtzeitig zum Angelus wieder auf.
Oder vielleicht auch von Lorenzos Schrei, der aus dem Nebenzimmer klang. Ich raffte den Bademantel um mich und öffnete die Tür, um nach dem Rechten zu sehen.
„Giuliano! Giuliano! Dov'è sei?“ Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Giuliano war in seinem Blut liegen gelassen worden, man hatte Lorenzo den Prächtigen irgendwie aus dem Dom zu Florenz hinaus geschafft, ohne dass er seines hingeschlachteten Bruders ansichtig geworden war. Gleichzeitig klingelte jemand unten Sturm, wahrscheinlich der Lieferant aus dem Supermarkt.
Ich schaffte es , den überaus erstaunten jungen Mann trotz meiner mangelhaften Bekleidung von der Wichtigkeit seiner Mission zu überzeugen, drückte ihm 10 Euro in die Hand, verstaute die „besten Perlhühner Roms“ im Kühlschrank und wedelte ihn wieder hinaus. Nebenan träumte Lorenzo weiterhin seinen Albtraum, und diesmal beabsichtigte ich, ihn zu unterbrechen.
„Giuliano ist tot, Ihr habt eine Depesche an den Herzog von Mailand geschickt, Soldaten werden kommen, fasst Euch, die Rache ist da“, flüsterte ich und bemerkte, wie Lorenzos schwarze Augen kurz aufleuchteten und sich beruhigt wieder schlossen. Sein Atem wurde langsamer: Ich ging in die Küche, um die Perlhühner vorzubereiten, nicht ohne darüber nachzudenken, welcher Fluch aus der Vergangenheit ihn solcherart heimsuchte, dass er nicht mehr im Stande war, ihn von unserer Gegenwart zu unterscheiden - und sei es nur im Traum.
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Oder vielleicht auch von Lorenzos Schrei, der aus dem Nebenzimmer klang. Ich raffte den Bademantel um mich und öffnete die Tür, um nach dem Rechten zu sehen.
„Giuliano! Giuliano! Dov'è sei?“ Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Giuliano war in seinem Blut liegen gelassen worden, man hatte Lorenzo den Prächtigen irgendwie aus dem Dom zu Florenz hinaus geschafft, ohne dass er seines hingeschlachteten Bruders ansichtig geworden war. Gleichzeitig klingelte jemand unten Sturm, wahrscheinlich der Lieferant aus dem Supermarkt.
Ich schaffte es , den überaus erstaunten jungen Mann trotz meiner mangelhaften Bekleidung von der Wichtigkeit seiner Mission zu überzeugen, drückte ihm 10 Euro in die Hand, verstaute die „besten Perlhühner Roms“ im Kühlschrank und wedelte ihn wieder hinaus. Nebenan träumte Lorenzo weiterhin seinen Albtraum, und diesmal beabsichtigte ich, ihn zu unterbrechen.
„Giuliano ist tot, Ihr habt eine Depesche an den Herzog von Mailand geschickt, Soldaten werden kommen, fasst Euch, die Rache ist da“, flüsterte ich und bemerkte, wie Lorenzos schwarze Augen kurz aufleuchteten und sich beruhigt wieder schlossen. Sein Atem wurde langsamer: Ich ging in die Küche, um die Perlhühner vorzubereiten, nicht ohne darüber nachzudenken, welcher Fluch aus der Vergangenheit ihn solcherart heimsuchte, dass er nicht mehr im Stande war, ihn von unserer Gegenwart zu unterscheiden - und sei es nur im Traum.
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ElsaLaska - 14. Mär, 01:40
hach...
trotzdem bin ich so schlau wie vorher.... keine ahnung wies weiter geht.... schlaflos hin und schlaflos her. ist einfach jeden abend das selbe. aber ist ja auch keine short-story sondern eine geduldsprobe für leser am bildschirm. öööörks. na ich freu mich jedenfalls auf morgen.
hüstel