Samstag II Director's Cut
Das Etui mit dem Schlüssel und der Bankkarte hatte ich ihm vor die Füße geschleudert, die dazugehörige Geschichte in knappen Sätzen erzählt. An der Stelle mit dem DNA-Test ergriff er die Mayonnaiseschüssel und warf sie gegen die Wand. Ich bückte mich und versuchte mit hochrotem Kopf, die Scherben und das ganze Geschmiere zu beseitigen.
„Lassen Sie das!“, sagte er scharf, „ ich mache eine neue, aber erst, nachdem ich mit meinem Onkel ein paar Dinge klargestellt habe.“ Sein Unterkiefer war starr, davon abgesehen vibrierte sein Körper vor Zorn bis hinauf zu den Haarspitzen.
Als er mit flackerndem Blick nach meiner Hand griff, zuckte ich zusammen. „Fassen Sie mich nicht an! Ich habe genug von den Männern der Familie Farnese!“, schnauzte ich und gab den Scherben der Schüssel mit einem Tritt den Rest. Meine Schuhe waren über und über mit Mayonnaise bedeckt, ich zerrte sie mir ungeduldig von den Füßen und rannte ins Bad, Lorenzo mit geballten Fäusten hinterher.
„Sie glauben doch nicht, dass dieses ... dieses - Arrangement mit meinem Wissen und meiner Billigung zustande gekommen ist!“, rief er hitzig.
„’Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich! Ein Traum ist in Erfüllung gegangen!’“, zitierte ich boshaft und beobachtete befriedigt, wie alle Farbe aus seinem Gesicht wich.
„Das bezog sich auf Berlusconis Niederlage, das wissen Sie ganz genau!“, empörte er sich. Ich stand vorm Waschbecken, hielt meine Schuhe unter den Wasserhahn und begegnete seinem ungläubigen Blick im Spiegel.
Lorenzo packte mich an den Schultern, drehte mich herum und sah mir eindringlich in die Augen.
„Sie sind verletzt ... und wütend ... Das kann ich sehen. Der Vorschlag, den mein Onkel gemacht hat, ist ekelhaft“, sagte er leise, „und ich bin ebenso angewidert wie Sie.“
Dann hob er seine Stimme erneut. „Aber was mich noch viel mehr schockiert ist, dass Sie davon überzeugt sind, ich könnte glücklich sein mit einer von meinem Onkel gekauften - Nutte!“
Er ließ mich so abrupt los, dass ich nach hinten gegen das Waschbecken taumelte und mich abstützen musste. Lorenzo riss sich Tuch und Schürze vom Leib, strich sich mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht und eilte mit langen Schritten aus dem Bad.
„Ich gehe zu Estefanio, nehmen Sie den Braten in exakt dreißig Minuten aus der Röhre, sonst wird das eine elende Sauerei!“, hörte ich ihn rufen. Ich blickte automatisch auf meine Uhr. Um exakt 15.40 Uhr würde ich den Braten aus dem Ofen ziehen, meine Sachen packen und endlich nach Hause fahren.
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„Lassen Sie das!“, sagte er scharf, „ ich mache eine neue, aber erst, nachdem ich mit meinem Onkel ein paar Dinge klargestellt habe.“ Sein Unterkiefer war starr, davon abgesehen vibrierte sein Körper vor Zorn bis hinauf zu den Haarspitzen.
Als er mit flackerndem Blick nach meiner Hand griff, zuckte ich zusammen. „Fassen Sie mich nicht an! Ich habe genug von den Männern der Familie Farnese!“, schnauzte ich und gab den Scherben der Schüssel mit einem Tritt den Rest. Meine Schuhe waren über und über mit Mayonnaise bedeckt, ich zerrte sie mir ungeduldig von den Füßen und rannte ins Bad, Lorenzo mit geballten Fäusten hinterher.
„Sie glauben doch nicht, dass dieses ... dieses - Arrangement mit meinem Wissen und meiner Billigung zustande gekommen ist!“, rief er hitzig.
„’Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich! Ein Traum ist in Erfüllung gegangen!’“, zitierte ich boshaft und beobachtete befriedigt, wie alle Farbe aus seinem Gesicht wich.
„Das bezog sich auf Berlusconis Niederlage, das wissen Sie ganz genau!“, empörte er sich. Ich stand vorm Waschbecken, hielt meine Schuhe unter den Wasserhahn und begegnete seinem ungläubigen Blick im Spiegel.
Lorenzo packte mich an den Schultern, drehte mich herum und sah mir eindringlich in die Augen.
„Sie sind verletzt ... und wütend ... Das kann ich sehen. Der Vorschlag, den mein Onkel gemacht hat, ist ekelhaft“, sagte er leise, „und ich bin ebenso angewidert wie Sie.“
Dann hob er seine Stimme erneut. „Aber was mich noch viel mehr schockiert ist, dass Sie davon überzeugt sind, ich könnte glücklich sein mit einer von meinem Onkel gekauften - Nutte!“
Er ließ mich so abrupt los, dass ich nach hinten gegen das Waschbecken taumelte und mich abstützen musste. Lorenzo riss sich Tuch und Schürze vom Leib, strich sich mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht und eilte mit langen Schritten aus dem Bad.
„Ich gehe zu Estefanio, nehmen Sie den Braten in exakt dreißig Minuten aus der Röhre, sonst wird das eine elende Sauerei!“, hörte ich ihn rufen. Ich blickte automatisch auf meine Uhr. Um exakt 15.40 Uhr würde ich den Braten aus dem Ofen ziehen, meine Sachen packen und endlich nach Hause fahren.
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ElsaLaska - 23. Apr, 17:38
Deutschland pro Papa - - 0 Trackbacks - 1212x gelesen
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