Samstag
„Ich weiß gar nicht, wie Sie es die ganze Zeit mit dem Monsignore aushalten. Mit wem hat er sich jetzt wieder angelegt? Dem Erzbischof von Canterbury? Naja, es geht mich auch nichts an“, plauderte Rogler, der sich bei mir untergehakt hatte, während wir gemächlich über die frisch geharkten Wege schlenderten.
„Stimmt, es geht Sie nichts an“, entgegnete ich liebenswürdig.
„Manchmal frage ich mich, welcher von den beiden Farnese exzentrischer ist, der alte oder der junge.“ Er blieb stehen, um mich auf eine besonders schön blühende Rose hinzuweisen.
„Der junge“, versicherte ich grinsend.
„Estefanio ist umgänglicher.“ Rogler nickte zustimmend. "Am Samstag habe ich bei ihm Dienst, während der Cocktailparty. Zu schade, dass der Heilige Vater gerade in Frankreich ist, sonst hätten Sie ihn kennen gelernt.“ Ich war stehengeblieben, um einen Jogger an uns vorbeiziehen zu lassen, der sich winkend und mit strahlendem Lächeln bedankte. In den Vatikanischen Gärten joggten viele Angehörige der Truppe – ich sah ihm hinterher.
„Eh ja. Ja, natürlich. Sagen Sie, Ihr fescher Kollege, der hier gerade vorbeigejoggt ist, stellen Sie mich dem einmal vor?“
„Wem?“ Rogler krauste die Stirn. „Achso, nein, das ist kein Kollege, das ist der Sekretär von Kardinal Ratzinger.“
„Ach was!“, staunte ich.
„D e r ist nett! Immer freundlich, immer gut gelaunt. Sehr sympathisch. Der kommt am Samstag auch. Der jüngere Farnese kann ihn nicht ausstehen, sie streiten sich immer über irgendwelche theologischen Details. Naja, Kardinal Farnese wird seinen Neffen schon ermahnt haben in dieser Richtung. Wirklich zu schade, dass der Heilige Vater im Ausland ist.“ Er warf einen Blick auf sein Handgelenk mit der Schweizer Präzisionsuhr. „Haben Sie Hunger? Wir könnten noch eine Pizza essen gehen?“
„Gut, dann lass ich mir gleich eine einpacken für Lo-, den Monsignore. Eine gute Idee, Hellebardier.“
Lorenzo war in die Lektüre der Bibel vertieft und hob zur Begrüßung nicht einmal den Kopf.
„Sie waren also mit Rogler Mittagessen“, stellte er fest und schlug bedächtig eine Seite um.
„Ich habe Ihnen eine Pizza mitgebracht, Sie sehen schon völlig ausgehungert aus“, sagte ich und legte die Pizza ordentlich auf einen Teller. Er ließ sich dazu herab, einen Blick darauf zu werfen.
„Da sind Sardellen drauf. Ich kann Sardellen nicht ausstehen.“
„Dann sortiere ich sie eben herunter, Himmel nochmal!“ Ich nahm die Gabel und bugsierte die ungeliebten kleinen Fische auf einen anderen Teller. „Bitteschön!“
„Haben Sie sich gut unterhalten?“ Die nächste Seite wurde umgeschlagen.
„Ausgezeichnet sogar. Rogler ist ein höflicher junger Mann!“, antwortete ich mit leichter Schärfe in der Stimme.
„In der Tat. Sie könnten seine Mutter sein“, merkte er ironisch an. Ich nahm ihm mit größtmöglicher Beherrschung die Bibel weg, schob ihm den Teller vor die Nase und stützte die Hände auf den Tisch. „Und Sie sein Vater, wenn Sie nicht an Ihr bescheuertes Gelübde gebunden wären!“
Er zuckte zusammen. „Das war jetzt nicht sehr fair von Ihnen!“
Ich schnitt die Pizza in gleichgroße Teile und stellte ein Glas Wein vor ihn hin.
„War es nicht? Einverstanden. Und jetzt hören Sie auf, sich wie ein Idiot aufzuführen und essen die verdammte Pizza!“ Ich ließ ihn sitzen und ging türenschlagend ins Bad.
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„Stimmt, es geht Sie nichts an“, entgegnete ich liebenswürdig.
„Manchmal frage ich mich, welcher von den beiden Farnese exzentrischer ist, der alte oder der junge.“ Er blieb stehen, um mich auf eine besonders schön blühende Rose hinzuweisen.
„Der junge“, versicherte ich grinsend.
„Estefanio ist umgänglicher.“ Rogler nickte zustimmend. "Am Samstag habe ich bei ihm Dienst, während der Cocktailparty. Zu schade, dass der Heilige Vater gerade in Frankreich ist, sonst hätten Sie ihn kennen gelernt.“ Ich war stehengeblieben, um einen Jogger an uns vorbeiziehen zu lassen, der sich winkend und mit strahlendem Lächeln bedankte. In den Vatikanischen Gärten joggten viele Angehörige der Truppe – ich sah ihm hinterher.
„Eh ja. Ja, natürlich. Sagen Sie, Ihr fescher Kollege, der hier gerade vorbeigejoggt ist, stellen Sie mich dem einmal vor?“
„Wem?“ Rogler krauste die Stirn. „Achso, nein, das ist kein Kollege, das ist der Sekretär von Kardinal Ratzinger.“
„Ach was!“, staunte ich.
„D e r ist nett! Immer freundlich, immer gut gelaunt. Sehr sympathisch. Der kommt am Samstag auch. Der jüngere Farnese kann ihn nicht ausstehen, sie streiten sich immer über irgendwelche theologischen Details. Naja, Kardinal Farnese wird seinen Neffen schon ermahnt haben in dieser Richtung. Wirklich zu schade, dass der Heilige Vater im Ausland ist.“ Er warf einen Blick auf sein Handgelenk mit der Schweizer Präzisionsuhr. „Haben Sie Hunger? Wir könnten noch eine Pizza essen gehen?“
„Gut, dann lass ich mir gleich eine einpacken für Lo-, den Monsignore. Eine gute Idee, Hellebardier.“
Lorenzo war in die Lektüre der Bibel vertieft und hob zur Begrüßung nicht einmal den Kopf.
„Sie waren also mit Rogler Mittagessen“, stellte er fest und schlug bedächtig eine Seite um.
„Ich habe Ihnen eine Pizza mitgebracht, Sie sehen schon völlig ausgehungert aus“, sagte ich und legte die Pizza ordentlich auf einen Teller. Er ließ sich dazu herab, einen Blick darauf zu werfen.
„Da sind Sardellen drauf. Ich kann Sardellen nicht ausstehen.“
„Dann sortiere ich sie eben herunter, Himmel nochmal!“ Ich nahm die Gabel und bugsierte die ungeliebten kleinen Fische auf einen anderen Teller. „Bitteschön!“
„Haben Sie sich gut unterhalten?“ Die nächste Seite wurde umgeschlagen.
„Ausgezeichnet sogar. Rogler ist ein höflicher junger Mann!“, antwortete ich mit leichter Schärfe in der Stimme.
„In der Tat. Sie könnten seine Mutter sein“, merkte er ironisch an. Ich nahm ihm mit größtmöglicher Beherrschung die Bibel weg, schob ihm den Teller vor die Nase und stützte die Hände auf den Tisch. „Und Sie sein Vater, wenn Sie nicht an Ihr bescheuertes Gelübde gebunden wären!“
Er zuckte zusammen. „Das war jetzt nicht sehr fair von Ihnen!“
Ich schnitt die Pizza in gleichgroße Teile und stellte ein Glas Wein vor ihn hin.
„War es nicht? Einverstanden. Und jetzt hören Sie auf, sich wie ein Idiot aufzuführen und essen die verdammte Pizza!“ Ich ließ ihn sitzen und ging türenschlagend ins Bad.
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ElsaLaska - 27. Mai, 21:52
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