Samstag
Als Madame T. gegen 16 Uhr erschien, gefolgt von einem schwitzenden Rogler, der ihr Stoffballen und eine tragbare Nähmaschine hinterher trug, stand Lorenzo gerade im weißen Hemd und ohne Hose mitten in der Küche und regte sich auf, weil ihm der Wundverband nicht erlaubte, den Kragen zu schließen, gar nicht zu reden davon, eine Fliege anzulegen.
„Ich kann doch nicht im Smoking mit offenem Hemdkragen gehen! Ich werde aussehen wie ein Idiot! Die werden denken, ich bin nicht mehr bei Sinnen! Der junge Farnese, jetzt total übergeschnappt. Offensichtlich nicht mehr zurechnungsfähig. Noch nicht einmal 40, und im desolatesten geistigen Zustand, den man sich vorstellen kann!“ Seine Stimme kippte und wurde pathetisch. „In der Chi werden sie am Montag mein Bild bringen: Monsignore Farnese, der schlechtgekleidetste Mann im ganzen Vatikan, wenn nicht von GANZ Rom! Direkt daneben ein zweites Bild! Optimal ausgeleuchtet, ein Mann in tadellosem Smoking, schwarzer Fliege! Unterschrift: DIE Stilikone des Heiligen Stuhls - Der d e u t s c h e Monsignore Gänswein weiß sich geschmackvoll zu kleiden!!! Madre Santa, das ertrage ich nicht!“
Bevor er ganz außer sich geraten konnte, fiel Madame T. ihm ins Wort. „Dürfte ich bitte Ihren Herd benutzen? Ich habe mir hier eine Kleinigkeit zu essen mitgebracht, ich muss viel essen, wissen Sie?“ Sie deutete auf die Wölbung ihres Leibes und packte eine Tupperwareschüssel aus, in der sich Pasta mit Pesto Genovese befand. Lorenzo, derart aus dem Konzept gebracht, schwieg verblüfft und schaute ihr neugierig über die Schulter.
„Die Stilikone werden S i e sein! Das garantiere ich Ihnen.“ Madame T. rührte eifrig in der Pfanne herum, stellte sie dann auf den Tisch und begann gemächlich, die Spaghetti auf die Gabel zu wickeln. „Beim Essen kann ich am Besten denken ... Ich mache aus Signora Elsas Seide ein maulbeerfarbenes Schaltuch, das tragen Sie unter dem Hemdkragen ... Mögen Sie mal probieren?“
„Also ich weiß nicht, das ist vielleicht eine schöne Lösung, aber sieht das nicht ein wenig – nach Stückwerk aus?“, wandte er ein und ließ sich von Madame T. eine Portion Spaghetti in den Mund schieben.
„Nicht, wenn ich Ihnen dazu eine Hüftschärpe mache in der selben Farbe!“
Giulia sagte „Ah!“, ich sagte „Oh!“, wir zeigten uns entzückt und Lorenzo war zufrieden.
Zwei Stunden später hatte Madame T. im Farneseschen Bad letzte Hand an mich und Giulia gelegt, wir waren tadellos frisiert, dezent geschminkt und schwebten in unseren Saris hinüber in die Küche, wo der bestangezogenste Mann von ganz Rom wartete und „Bellissimo! Bellissimo!“ rufend auf uns zu stürzte. „Sie verstehen wirklich Ihr Handwerk, Madame T. !“, rief er euphorisch. Giulia bat ihn, ein Bild zu machen und an Francescos Handy zu schicken. Dann machten wir noch ein Bild von uns dreien und schließlich noch eines von Madame T. Und weil wir schon dabei waren, schickten wir Zeno auch gleich noch die ganze Kollektion. Und schließlich war es höchste Zeit, zu gehen.
„Sie sehen aus wie eine Königin!“, flüsterte er an meinem Ohr, die anderen waren schon vorgegangen.
„Geben Sie Ihren Rücktritt nicht heute Abend bekannt! Estefanio hat die Party extra für Sie ausgerichtet, bitte überlegen Sie es sich noch einmal!“ Ich schaute ihn eindringlich an.
„Mein Entschluss steht fest“, sagte er mit funkelnden Augen. Er führte meine Hand an seine Lippen, drehte sie sachte um und küsste zärtlich die Innenseite meines Handgelenks. Ich machte verzaubert einen Schritt auf ihn zu.
Die Küchentür flog wieder auf.
„Ich hab meine Tupperware vergessen!“, entschuldigte sich Madame T. und wurde rot.
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„Ich kann doch nicht im Smoking mit offenem Hemdkragen gehen! Ich werde aussehen wie ein Idiot! Die werden denken, ich bin nicht mehr bei Sinnen! Der junge Farnese, jetzt total übergeschnappt. Offensichtlich nicht mehr zurechnungsfähig. Noch nicht einmal 40, und im desolatesten geistigen Zustand, den man sich vorstellen kann!“ Seine Stimme kippte und wurde pathetisch. „In der Chi werden sie am Montag mein Bild bringen: Monsignore Farnese, der schlechtgekleidetste Mann im ganzen Vatikan, wenn nicht von GANZ Rom! Direkt daneben ein zweites Bild! Optimal ausgeleuchtet, ein Mann in tadellosem Smoking, schwarzer Fliege! Unterschrift: DIE Stilikone des Heiligen Stuhls - Der d e u t s c h e Monsignore Gänswein weiß sich geschmackvoll zu kleiden!!! Madre Santa, das ertrage ich nicht!“
Bevor er ganz außer sich geraten konnte, fiel Madame T. ihm ins Wort. „Dürfte ich bitte Ihren Herd benutzen? Ich habe mir hier eine Kleinigkeit zu essen mitgebracht, ich muss viel essen, wissen Sie?“ Sie deutete auf die Wölbung ihres Leibes und packte eine Tupperwareschüssel aus, in der sich Pasta mit Pesto Genovese befand. Lorenzo, derart aus dem Konzept gebracht, schwieg verblüfft und schaute ihr neugierig über die Schulter.
„Die Stilikone werden S i e sein! Das garantiere ich Ihnen.“ Madame T. rührte eifrig in der Pfanne herum, stellte sie dann auf den Tisch und begann gemächlich, die Spaghetti auf die Gabel zu wickeln. „Beim Essen kann ich am Besten denken ... Ich mache aus Signora Elsas Seide ein maulbeerfarbenes Schaltuch, das tragen Sie unter dem Hemdkragen ... Mögen Sie mal probieren?“
„Also ich weiß nicht, das ist vielleicht eine schöne Lösung, aber sieht das nicht ein wenig – nach Stückwerk aus?“, wandte er ein und ließ sich von Madame T. eine Portion Spaghetti in den Mund schieben.
„Nicht, wenn ich Ihnen dazu eine Hüftschärpe mache in der selben Farbe!“
Giulia sagte „Ah!“, ich sagte „Oh!“, wir zeigten uns entzückt und Lorenzo war zufrieden.
Zwei Stunden später hatte Madame T. im Farneseschen Bad letzte Hand an mich und Giulia gelegt, wir waren tadellos frisiert, dezent geschminkt und schwebten in unseren Saris hinüber in die Küche, wo der bestangezogenste Mann von ganz Rom wartete und „Bellissimo! Bellissimo!“ rufend auf uns zu stürzte. „Sie verstehen wirklich Ihr Handwerk, Madame T. !“, rief er euphorisch. Giulia bat ihn, ein Bild zu machen und an Francescos Handy zu schicken. Dann machten wir noch ein Bild von uns dreien und schließlich noch eines von Madame T. Und weil wir schon dabei waren, schickten wir Zeno auch gleich noch die ganze Kollektion. Und schließlich war es höchste Zeit, zu gehen.
„Sie sehen aus wie eine Königin!“, flüsterte er an meinem Ohr, die anderen waren schon vorgegangen.
„Geben Sie Ihren Rücktritt nicht heute Abend bekannt! Estefanio hat die Party extra für Sie ausgerichtet, bitte überlegen Sie es sich noch einmal!“ Ich schaute ihn eindringlich an.
„Mein Entschluss steht fest“, sagte er mit funkelnden Augen. Er führte meine Hand an seine Lippen, drehte sie sachte um und küsste zärtlich die Innenseite meines Handgelenks. Ich machte verzaubert einen Schritt auf ihn zu.
Die Küchentür flog wieder auf.
„Ich hab meine Tupperware vergessen!“, entschuldigte sich Madame T. und wurde rot.
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ElsaLaska - 2. Jun, 23:04
Lorenzo und Don Giorgio -
Ach, du hast einfach keine Ahnung
jedenfalls wird kein auge trocken bleiben
*orakelt*
Nein,
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst,
Oje. Oje.
Naja, du hast ja noch ein bisschen Zeit bis September. Mach ein bisschen Yoga, geh zu Madame T., zur Kosmetikerin, zum Friseur. ZUM OPTIKER.
Dann werden sie in der inneren Mongolei noch raunen: Schau, der Monsignore und der Blogger, gibt's die beiden als Pinup???