Das Farnese-Komplott (134)
Keine halbe Stunde später stand Bianca im Türrahmen von Lorenzos Arbeitszimmer, mit dramatisch schwarz umrandeten Augen, einer unmöglich hochtoupierten Frisur und einer Halskette aus versilberten Froschknochen.
„Irgendetwas ist passiert!“, rief sie mit großer Geste aus und ließ sich in den Sessel plumpsen.
„Freilich ist ETWAS passiert! Der Heilige Vater wurde in Lourdes ermordet!“, entgegnete ich entnervt. „Hättest du vielleicht für die Dauer des Konklaves noch ein Gästebett frei?“
„Das habe ich doch schon vor zwanzig Jahren vorausgesehen, cara! Drum ist natürlich auch ein Bett für dich frei, solange du magst. Hältst du mich für eine Stümperin?“
Bianca blinzelte irritiert. Ich hielt ihr das Schälchen mit Nougatpralines entgegen.
„Nein, natürlich nicht. Entschuldigung. Warum bist du hier?“
„Das musst doch aber DU wissen! DU hast etwas verändert, es gab ja ein solches Geheul in den höheren Dimensionen. Was war los?“
„Ich habe hier zwei Emails getippt, eine an Präsident Putin und eine an den Dalai Lama! Sonst war alles wie immer, wieso?“
Bianca griff mit ihren knochigen Finger zu und riss ungeduldig das Goldpapier von dem Gianduiotto. „Was ist mit Lorenzo?“
„Was soll mit ihm sein? Er ist auf irgendeiner Krisensitzung. Der Heilige Vater wurde erschossen, wenn du dich erinnerst?“
Bianca intonierte das „Om Mani Padme Hum“ zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. "Eh, entschuldige die Indiskretion, aber es ist rein wissenschaftliches Interesse ... Habt ihr schon miteinander geschlafen?“ Sie faltete das Einwickelpapier sorgfältig zu einem kleinen Kuvert.
„Vor genau einer Stunde das letzte Mal. Der Kardinalsdekan rief gerade an und während dein Neffe mit ihm telefonierte, wegen des Konklaves, habe ich ihn hier auf diesem Schreibtisch verführt, wir haben es a tergo getrieben. Was soll DAS?“
„Also noch nicht“. Bianca bleckte die Zähne, ob amüsiert oder verächtlich, ich wusste es nicht. „Trägst du das Amulett noch?“
Ich knöpfte schweigend meine Bluse auf, um ihr zu zeigen, dass das Ankh schwer auf meinen Brüsten lag.
„Gut! Sehr gut!“ Sie nickte zufrieden. „Es wird keine dreißig Jahre dauern, du hast mein Wort. Wär auch schade drum ...“, fügte sie mit einen anzüglichen Blick auf meinen Brustansatz hinzu.
„Und wenn ich tausend Jahre warten müsste-“, erwiderte ich leidenschaftlich, während ich die formelle Antwortmail an Angela Merkel rausknallte.
Bianca griff sich an die Brust. „So sehr viel bedeutet er dir?“
Ich nickte ernst.
„Mach es wahr. Und du nimmst einen Fluch von uns, der seit über fünfhundert Jahren besteht. Du hast ihn bereits von uns genommen, sieh mich nicht so an. Mein Haus ist das deine. Meine Juwelen gehören dir. Meine Titel werde ich auf dich vererben und all meine Besitzungen werde ich auf dich überschreiben! Du hast den Fluch aufgehoben, Menschenskind! Darf ich dich küssen?“
Ich schaute sie mehr als irritiert an, derweil eine Kondolenzmail von George W. Bush einpingte.
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„Irgendetwas ist passiert!“, rief sie mit großer Geste aus und ließ sich in den Sessel plumpsen.
„Freilich ist ETWAS passiert! Der Heilige Vater wurde in Lourdes ermordet!“, entgegnete ich entnervt. „Hättest du vielleicht für die Dauer des Konklaves noch ein Gästebett frei?“
„Das habe ich doch schon vor zwanzig Jahren vorausgesehen, cara! Drum ist natürlich auch ein Bett für dich frei, solange du magst. Hältst du mich für eine Stümperin?“
Bianca blinzelte irritiert. Ich hielt ihr das Schälchen mit Nougatpralines entgegen.
„Nein, natürlich nicht. Entschuldigung. Warum bist du hier?“
„Das musst doch aber DU wissen! DU hast etwas verändert, es gab ja ein solches Geheul in den höheren Dimensionen. Was war los?“
„Ich habe hier zwei Emails getippt, eine an Präsident Putin und eine an den Dalai Lama! Sonst war alles wie immer, wieso?“
Bianca griff mit ihren knochigen Finger zu und riss ungeduldig das Goldpapier von dem Gianduiotto. „Was ist mit Lorenzo?“
„Was soll mit ihm sein? Er ist auf irgendeiner Krisensitzung. Der Heilige Vater wurde erschossen, wenn du dich erinnerst?“
Bianca intonierte das „Om Mani Padme Hum“ zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. "Eh, entschuldige die Indiskretion, aber es ist rein wissenschaftliches Interesse ... Habt ihr schon miteinander geschlafen?“ Sie faltete das Einwickelpapier sorgfältig zu einem kleinen Kuvert.
„Vor genau einer Stunde das letzte Mal. Der Kardinalsdekan rief gerade an und während dein Neffe mit ihm telefonierte, wegen des Konklaves, habe ich ihn hier auf diesem Schreibtisch verführt, wir haben es a tergo getrieben. Was soll DAS?“
„Also noch nicht“. Bianca bleckte die Zähne, ob amüsiert oder verächtlich, ich wusste es nicht. „Trägst du das Amulett noch?“
Ich knöpfte schweigend meine Bluse auf, um ihr zu zeigen, dass das Ankh schwer auf meinen Brüsten lag.
„Gut! Sehr gut!“ Sie nickte zufrieden. „Es wird keine dreißig Jahre dauern, du hast mein Wort. Wär auch schade drum ...“, fügte sie mit einen anzüglichen Blick auf meinen Brustansatz hinzu.
„Und wenn ich tausend Jahre warten müsste-“, erwiderte ich leidenschaftlich, während ich die formelle Antwortmail an Angela Merkel rausknallte.
Bianca griff sich an die Brust. „So sehr viel bedeutet er dir?“
Ich nickte ernst.
„Mach es wahr. Und du nimmst einen Fluch von uns, der seit über fünfhundert Jahren besteht. Du hast ihn bereits von uns genommen, sieh mich nicht so an. Mein Haus ist das deine. Meine Juwelen gehören dir. Meine Titel werde ich auf dich vererben und all meine Besitzungen werde ich auf dich überschreiben! Du hast den Fluch aufgehoben, Menschenskind! Darf ich dich küssen?“
Ich schaute sie mehr als irritiert an, derweil eine Kondolenzmail von George W. Bush einpingte.
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ElsaLaska - 22. Jun, 01:25
»versilberte Froschknochen«
wer von meinen lesern
man muss nicht ALLES FRESSEN!
ich hab da mal ein filmchen gesehen, die hacken den fröschchen bei lebendigem leib die beine ab und WERFEN den -lebenden- rest WEG. (irgendwo dritte welt, wo sonst)
dann kriegen sie probleme, weil auf ihren feldern die schädlinge explodieren - ohne die regulierenden frösche. dann kommt bayer leverkusen und vercheckt pestizide, die sie bei uns natürlich nimmer losbrächten, weil sie gegen alle bestimmungen verstoßen. dann kriegen alle die krätze und krepieren von den chemikalien. und warum ??? weil irgendwelche SAFTNASEN in europa meinen, sie müssten diese SCHEISSE fressen.
NO!!!!
hinweg hier, wer froschschenkel frisst! ich will mit solchen leuten nix zu tun haben!
Oh weh, in diesem Schrothagel hätt es mich beinah erwischt, da ich weder je besagtes Filmchen grauenhaften Inhalts sah noch für ausgeschlossen hielt, dass man die armen Frösche züchten könne, allein: ich habe nicht die Bohne Appetit auf Froschschenkel, schon die Vorstellung behagt mir nicht. Allerdings bin ich bei Fleisch- und Eier-Konsum schon zu oft auf Abwegen, sprich im Supermarkt gewesen, Legebatterien, Großschlachthöfe usw. lassen grüßen. Zugegeben, zu Gänsestopfleber würde mich kein Pragmatismus dieser Erde treiben können, aber bin ich darum so viel besser? (*schlurft vorsichtshalber sehr weit weg*)