Das Farnese-Komplott (140)
Am Abend nach Ladislavs Ankunft saßen wir noch bei einem Wein zusammen, während er uns von seinen Fahrten und Abenteuern berichtete. Es war eine schöne Abwechslung, einmal nichts von Rom, dem Vatikan, der Kurie oder der Familie Farnese zu hören. Bianca hing wie gebannt an seinen Lippen, sie saß, die Beine hochgezogen, lässig in einem Korbsessel. Der warme Schein der untergehenden Sonne verlieh ihrem Teint einen tiefdunklen Bronzeton, ihre Augen leuchteten sehnsüchtig und ich dachte darüber nach, ob sie vielleicht nur auf die Gelegenheit gewartet hatte, ihre ganzen Angelegenheiten in meine Hände geben zu können, um auf Nimmerwiedersehen mit ihrem faszinierenden Liebhaber davon zu segeln. Und bei Gott, ich wünschte mir für die beiden, dass sie es einfach tun würden.
"Woran denken Sie gerade?", fragte Ladislav prompt und ich musste lächeln.
"Es war eine sehr schöne Vorstellung, die ich gerade hatte und ich wette, dass Sie wissen, was es war. "
Ladislav blickte schnell zu Bianca hinüber, die unmerklich nickte, dann wieder zu mir. "Ich war mir nicht sicher, ob Sie die Gabe haben, aber wenn Bianca sagt, dass Sie sogar einen Fluch gebrochen haben, dann müssen Sie über eine gute Portion davon verfügen."
"Bianca behauptet es, aber ich glaube nicht, dass es wirklich so ist. Weil ich sonst ... ich müsste ... Es wäre anders, nicht so, als ob es mich-" Ich suchte nach den richtigen Worten.
"-umbringt?", fragte Ladislav leise und beugte sich aufmerksam nach vorn. Ich schloss die Augen, damit er nicht sah, wie verräterisch sie glänzten.
"Buona Dea!", rief Bianca und zog mit einem lauten Plopp den Korken aus der nächsten Flasche. "Du hast schon auf ihn verzichtet, du wolltest tausend Jahre warten, das hat doch völlig gereicht. Er ruft jeden Tag zehn Mal an, obwohl du nie mit ihm sprechen willst, er ist noch unglücklicher als du! Da gibt es nichts mehr zu warten, verstehst du nicht? Was glaubst du denn, warum dieser Neidhammel Sophia dir diese grauenvollen Träume schickt?"
"Alpträume? Von eurer Scheiterhaufen-Sophia? Und wieso lässt du das überhaupt ZU, cara mia?", schaltete sich Ladislav in missbilligendem Tonfall ein.
Bianca schaute mir direkt in die Augen. "C'est la guerre, amore, deshalb lasse ich es zu."
Sie war wirklich eine echte strega.
Ladislav räusperte sich leise. Er stand auf und schlenderte zum Beckenrand hinüber, warf prüfend den Kopf in die Höhe, um nach den Sternen zu sehen und zündete sich schließlich mit der typischen Geste der Seeleute, die die Flamme mit der hohlen Hand beschützen, eine Zigarette an. Als er wieder zu uns zurückkehrte, schien er einen Enschluss gefasst zu haben. Er setzte sich bequem in seinem Sessel zurecht, griff nach seinem vollen Weinglas und kündigte an, uns eine alte Legende, die er in Andalusien gehört habe, erzählen zu wollen.
Mit seiner sanften, vom Rum und Zigaretten leicht rauhen, hypnotisierenden Stimme begann er, einen atmosphärischen Zauber über uns zu werfen, der selbst die unermüdlichen Grillen zum Schweigen brachte.
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"Woran denken Sie gerade?", fragte Ladislav prompt und ich musste lächeln.
"Es war eine sehr schöne Vorstellung, die ich gerade hatte und ich wette, dass Sie wissen, was es war. "
Ladislav blickte schnell zu Bianca hinüber, die unmerklich nickte, dann wieder zu mir. "Ich war mir nicht sicher, ob Sie die Gabe haben, aber wenn Bianca sagt, dass Sie sogar einen Fluch gebrochen haben, dann müssen Sie über eine gute Portion davon verfügen."
"Bianca behauptet es, aber ich glaube nicht, dass es wirklich so ist. Weil ich sonst ... ich müsste ... Es wäre anders, nicht so, als ob es mich-" Ich suchte nach den richtigen Worten.
"-umbringt?", fragte Ladislav leise und beugte sich aufmerksam nach vorn. Ich schloss die Augen, damit er nicht sah, wie verräterisch sie glänzten.
"Buona Dea!", rief Bianca und zog mit einem lauten Plopp den Korken aus der nächsten Flasche. "Du hast schon auf ihn verzichtet, du wolltest tausend Jahre warten, das hat doch völlig gereicht. Er ruft jeden Tag zehn Mal an, obwohl du nie mit ihm sprechen willst, er ist noch unglücklicher als du! Da gibt es nichts mehr zu warten, verstehst du nicht? Was glaubst du denn, warum dieser Neidhammel Sophia dir diese grauenvollen Träume schickt?"
"Alpträume? Von eurer Scheiterhaufen-Sophia? Und wieso lässt du das überhaupt ZU, cara mia?", schaltete sich Ladislav in missbilligendem Tonfall ein.
Bianca schaute mir direkt in die Augen. "C'est la guerre, amore, deshalb lasse ich es zu."
Sie war wirklich eine echte strega.
Ladislav räusperte sich leise. Er stand auf und schlenderte zum Beckenrand hinüber, warf prüfend den Kopf in die Höhe, um nach den Sternen zu sehen und zündete sich schließlich mit der typischen Geste der Seeleute, die die Flamme mit der hohlen Hand beschützen, eine Zigarette an. Als er wieder zu uns zurückkehrte, schien er einen Enschluss gefasst zu haben. Er setzte sich bequem in seinem Sessel zurecht, griff nach seinem vollen Weinglas und kündigte an, uns eine alte Legende, die er in Andalusien gehört habe, erzählen zu wollen.
Mit seiner sanften, vom Rum und Zigaretten leicht rauhen, hypnotisierenden Stimme begann er, einen atmosphärischen Zauber über uns zu werfen, der selbst die unermüdlichen Grillen zum Schweigen brachte.
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ElsaLaska - 31. Jul, 00:00
schön...