Also wenn das so einfach ist
mit der Religionsphilosophie, dann warten die Leute ja wirklich nur noch auf mich.
Auf dem Blog Philobar habe ich einen Eintrag gefunden, der sich mit einer Aussage von Norman Kretzman (whoever that is - wahrscheinlich eine riesengroße Koryphäe am Ende, der modernste und kühnste Denker des postmodernen Abendlandes ...) beschäftigt. Ich zitiere einfach mal aus dem Blogeintrag:
>>Gott kann nicht unwandelbar und nicht allwissend sein, meint Norman Kretzmann in einem Aufsatz Omniscience and immutability im Journal of Philosophy 63 (1966) 14, 409-421. Und zwar aus logischen Gründen. Ich weiß nicht, ob diese Art der Begründung in der Religionsphilosophie mal Beachtung gefunden hat, aber ich fand sie ganz bemerkenswert. Das Argument geht so:
Gott ist allwissend, also weiß er auch immer, welche Zeit gerade ist. Ein Wesen, das immer weiß, welche Zeit gerade ist, ist nicht unwandelbar, denn: es weiß zu jedem Zeitpunkt etwas anderes, und etwas anderes zu wissen heißt, in einem anderen Zustand zu sein.>>
Das klingt ja erstmal richtig gut, eigentlich. Das Problem ist nur, dass Zeit eine Kategorie des Raumes ist (vgl. das Raumzeit-Konzept der modernen Physik seit Einstein). Und die Raumzeit ist endlich.
Gott aber nicht.
Das wäre schonmal das eine. Das zweite ist, dass die Hilfsvorstellung der im dreidimensionalen resp. vierdimensionalen Gefüge gefangenen Menschheit von der unabhängigen Existenz aneinandergereihter Zeitpunkte nur eine Krücke ist. Wenn ich jetzt schon ausgebildete Philosophin wäre, könnte ich ja sauberer argumentieren, aber nehmen wir mal ebenfalls die Krücke mit der Lichtgeschwindigkeit. Licht benötigt, um sich auszubreiten, eine gewisse Zeit (daneben natürlich auch einen Raum). Nichts ist schneller als Licht. Ein Lichtjahr wird genauso als Zeit- wie als Raumdefinition genutzt. In einem Lichtjahr kann es aber keinen ZeitPUNKT geben, weil Licht sich nicht nur als Teilchen, sondern auch als Welle, also gleichzeitig in beiden Zustandsformen changierend, fortbewegt. Wir wir oben schon gesehen haben, ist Gott nicht endlich, also ewig. Wie wir weiter wissen, ist das sichtbare und unsichtbare Universum aber durch die Raumzeit etc. ENDLICH. Das Wissen um Zeitpunkte oder Räume eines ewigen Wesens, das sich außerhalb der Zeit und des Raumes befindet, kann dieses genausowenig wandeln wie ich mich verwandle, wenn ich auf den Terminplaner mit dem Tableau der nächsten Woche schaue oder ein Blatt Papier mit einem Stundenplan darauf. WENN es mich trotzdem wandelt, weil ich besorgt werde, diesen oder jenen Termin nicht einhalten zu können, liegt das einzig und alleine daran, dass ich mich im Gefängnis der drei bzw. vier Dimensionen bewege und ENDLICH bin.
Wie jemand bei Philobar auch schon kommentierte, ist Kretzmanns Gedanke geschickt formuliert, aber kein guter Gedanke.
Was könnte man sich daran abarbeiten, wenn man das nötige Handwerkszeugs hätte :)
Auf dem Blog Philobar habe ich einen Eintrag gefunden, der sich mit einer Aussage von Norman Kretzman (whoever that is - wahrscheinlich eine riesengroße Koryphäe am Ende, der modernste und kühnste Denker des postmodernen Abendlandes ...) beschäftigt. Ich zitiere einfach mal aus dem Blogeintrag:
>>Gott kann nicht unwandelbar und nicht allwissend sein, meint Norman Kretzmann in einem Aufsatz Omniscience and immutability im Journal of Philosophy 63 (1966) 14, 409-421. Und zwar aus logischen Gründen. Ich weiß nicht, ob diese Art der Begründung in der Religionsphilosophie mal Beachtung gefunden hat, aber ich fand sie ganz bemerkenswert. Das Argument geht so:
Gott ist allwissend, also weiß er auch immer, welche Zeit gerade ist. Ein Wesen, das immer weiß, welche Zeit gerade ist, ist nicht unwandelbar, denn: es weiß zu jedem Zeitpunkt etwas anderes, und etwas anderes zu wissen heißt, in einem anderen Zustand zu sein.>>
Das klingt ja erstmal richtig gut, eigentlich. Das Problem ist nur, dass Zeit eine Kategorie des Raumes ist (vgl. das Raumzeit-Konzept der modernen Physik seit Einstein). Und die Raumzeit ist endlich.
Gott aber nicht.
Das wäre schonmal das eine. Das zweite ist, dass die Hilfsvorstellung der im dreidimensionalen resp. vierdimensionalen Gefüge gefangenen Menschheit von der unabhängigen Existenz aneinandergereihter Zeitpunkte nur eine Krücke ist. Wenn ich jetzt schon ausgebildete Philosophin wäre, könnte ich ja sauberer argumentieren, aber nehmen wir mal ebenfalls die Krücke mit der Lichtgeschwindigkeit. Licht benötigt, um sich auszubreiten, eine gewisse Zeit (daneben natürlich auch einen Raum). Nichts ist schneller als Licht. Ein Lichtjahr wird genauso als Zeit- wie als Raumdefinition genutzt. In einem Lichtjahr kann es aber keinen ZeitPUNKT geben, weil Licht sich nicht nur als Teilchen, sondern auch als Welle, also gleichzeitig in beiden Zustandsformen changierend, fortbewegt. Wir wir oben schon gesehen haben, ist Gott nicht endlich, also ewig. Wie wir weiter wissen, ist das sichtbare und unsichtbare Universum aber durch die Raumzeit etc. ENDLICH. Das Wissen um Zeitpunkte oder Räume eines ewigen Wesens, das sich außerhalb der Zeit und des Raumes befindet, kann dieses genausowenig wandeln wie ich mich verwandle, wenn ich auf den Terminplaner mit dem Tableau der nächsten Woche schaue oder ein Blatt Papier mit einem Stundenplan darauf. WENN es mich trotzdem wandelt, weil ich besorgt werde, diesen oder jenen Termin nicht einhalten zu können, liegt das einzig und alleine daran, dass ich mich im Gefängnis der drei bzw. vier Dimensionen bewege und ENDLICH bin.
Wie jemand bei Philobar auch schon kommentierte, ist Kretzmanns Gedanke geschickt formuliert, aber kein guter Gedanke.
Was könnte man sich daran abarbeiten, wenn man das nötige Handwerkszeugs hätte :)
ElsaLaska - 15. Jun, 21:02
Es ist doch ganz einfach . . .
Tja, Philosophiestudieren ist trotzdem cool, hab es auch gemacht (zwar "nur" nebenfächlich, aber für einen zweiten Magister hätten die Scheine gereicht) - also beschenke Dich ruhig!
Mein Gott, ich hab doch noch gar nicht angefangen mit dem Studium und überhole mich schon selbst *gg*