Liebe Elsa,

ich habe das Debakel von Rom verfolgt und hier: Povera Italia und dort: Beppe Grillo gedanken dazu gemacht.

Muss man nicht mit einem Herz für Italien immer auch mit Sorge auf die Zustände in der Politik und in der Gesellschaft blicken?

Liebe Grüße

Ich bin da völlig optimistisch, ehrlich gesagt. In Italien ist Krise der Dauerzustand, die wievielte Regierung ist das jetzt seit Kriegsende? Ich glaube die 62. Das wird sich wirklich nie ändern, das gehört dazu. Es hat folkloristische Elemente und gehört zur nationalen Identität. Ich mache mir nie wirklich Sorgen deswegen. Grillo macht natürlich einen guten Job, keine Frage, und es ist wichtig, dass er sich sozusagen als italienische Mini-APO etabliert hat. Die Leute vertrauen ihm. Das Parteienwesen mit 3 Milliarden Kleinstgruppierungen ist natürlich nicht gerade dazu gemacht, stabile Koalitionen hervorzubringen - aber viel glücklicher sind wir ja mit unseren beiden großen und den beiden mittleren Parteien - alle natürlich die Mitte für sich proklamierend, ja irgendwie auch nicht. Ich habe großes Vertrauen in die selbstorganisierenden Fähigkeiten dieses Landes, weil die Italiener meiner Erfahrung nach genau dann erst zu Höchstform auflaufen, wenn überhaupt keiner mehr durchblickt und rein gar nichts mehr zu gehen scheint.
Lieben Gruß
Elsa

danke für die tröstenden worte. Ich bin ja eher Zaungast und medial sieht das sehr, sehr dramatisch aus. Aber ich kenne diese Haltung, von der deine Antwort strozt und will nicht glauben das die siche änderte.

Ich hoffe du behälst recht.

herzliche grüße
nerone