(gemeint sind die Werke der Natur) betrachtet, das als das erlesenste gilt, diejenige ihrer Schöpfungen besieht, deren Schönheit einhellig als die eigenartigste und vollkommenste gepriesen wird: die Frau; hat da der Mann nicht seinerseits und ganz allein ein beseeltes und künstliches Wesen geschaffen, das ihr an plastischer Schönheit nicht nachsteht? Wo gibt es hienieden ein in der Freude des Fleisches gezeugtes und unter Schmerzen dem Mutterleib entsprungenes Wesen, dessen Modell, dessen Typus betörender und herrlicher wäre als jener der beiden Lokomotiven, die auf der Strecke der Nordeisenbahn verkehren?
Die eine, die Crampton, ist eine anbetungswürdige, zarte, hochgewachsene Blondine mit schriller Stimme, eingezwängt in ein funkelndes Kupferkorsett und über die biegsame, nervöse Gestreckheit einer Katze verfügend, eine schmucke, goldgelbe Blondine, deren außerordentliche Anmut Schrecken verbreitet, wenn sie, ihre Stahlmuskeln spannend, den Schweiß auf ihren warmen Flanken dampfen lässt, die riesige Rosette ihres fein ziselierten Rades in Gang setzt und an der Spitze der Schnellzüge und der Stürme voller Leben davonschießt.
Die andere ist die Engerth, eine gewaltige und düstere Brünette, mit dumpfen, rauhen Schreien und stämmigen, in einen gußeisernen Harnisch gepreßten Lenden, ein Ungetüm von einem Tier mit einer wilden Mähne aus schwarzem Rauch und sechs niedrigen, aneinandergekuppelten Rädern; welch verheerende Kraft, wenn sie, die Erde unter sich zum Zittern bringend, plump und schleichend den schweren Schwanz ihrer Güter schleppt!
Unter den zarten, blonden und den majestätischen brünetten Schönheiten gibt es gewiß keine einer derartigen Schlankheit und furchterregenden Kraft. So also darf man sagen: Der Mensch hat es auf seine Art ebenso gut gemacht wie der Gott, an den er glaubt.

Aus Joris-Karl Huysmans: Gegen den Strich

wird bald 73 Jahre alt. Früher sah sie aus wie Sophia Loren. Sie sieht auch jetzt noch gut aus, wenngleich man natürlich ihr die Jahre ansieht. Sie ist immer noch schön. Vor ein paar Tagen traf sie auf einem Fest einen älteren Herrn, der ihr gestand, dass er in seiner (und ihrer) Jugend unsterblich in sie verliebt gewesen sei. Meine Mama erzählte, dass sie ihn eigentlich gar nicht kannte in dem Sinn, lediglich vom Sehen halt. Und da gingen also dreißig, vierzig Jahre ins Land und irgendwann kann man darüber reden und da weht dieser Hauch der verschenkten Möglichkeiten und webt einen poetischen Zauber des Unwiederbringlichen. Ich habe lange nichts ausgelassen, aber wenn ich das hohe Alter meiner Mama jemals erreiche und mir jemand ein solches Geständnis macht, dann werde ich auf eine gewisse Art gerade auch darüber froh sein, etwas ausgelassen zu haben. Zugunsten dessen, was hätte sein können.

es gibt also auch eine Jamie-Fraser/Claire-Randall- Diana-Gabaldon Schottland-Tour zu den Orten des Romans. Hier bei clansandcastles.

Das ist super. Ich werde schon mal die Reiseunternehmen anschreiben, sie sollen sich rüsten, bald würden FARNESE-Touren (Urbino, Rom und Vatikan) verlangt!

Du musst nicht wachen für mich
Prinz von Saba,
wache nicht, ich bin hier
ich mache die reiher warten und
die rebhühner ducken
die fasane flattern
geh, licht sind deine reihen
meine hand unter deinem schritt

Träum, Prinz von Saba,
von der meute, die dich umhechelt,
sieh, Prinz von Saba,
nackt und bloß gehen wir zugrunde,
lass uns schreiten durch fontänen
uns weit machen dahin,
bis unsere gurgel
die münder, die zungen,
zähne dahin,
hast du gesehen, wir sterben im traum,
geschenkelt wie ein lamm
gevierteilt unser leben, geh los
und träum, Prinz von Saba,
von wölfen.
von wölfen!

Schlaf, Prinz von Saba,
unter deinen Lidern Balsam und Aloe,
dass dich die Hunde nicht sorgen,
noch die Pferde, die du großzogst,
dass Gott dich nicht quälen möge
mit Angesichten aus klappernden Knochen,
dass schwirrende Hornissen dich nicht aufstören
wenn all deine Drohnen sterben
Schlaf, Prinz von Saba,
wenn deine Königin ausschwärmt,
schlaf, mit deinem Beutel voll Purpurstaub,
der kommt von jenseits der Sterne.

Geh, Prinz von Saba,
unter deinen Sohlen Adlerholz,
zwischen deinen Schritten
das Meer der Möglichkeiten
vor dir, die Nase im Wind,
die Horde deiner Hunde, hinter dir,
Schellengeläut und ungezähmte Bestien,
die sehen wir zum ersten Mal,
und bezwingen unsere Natur,
dass wir stehen bleiben
und nicht zurück schrecken
vor der Gewalt,
dass es uns aufrecht hält
im Angesicht
deiner pfauenfüßigen Pracht,
geh,
dass wir leben können.

Die Criminale 2007, das größte Festival deutschsprachiger Kriminalliteratur, das vom "Syndikat" organisiert wird, findet vom 18. bis 22. April an der Deutschen Weinstraße statt.

Siebzehn Krimiautoren haben sich auf Spurensuche gemacht und sich siebzehn Tatorte in der Südpfalz auserkoren. Das Buch, das aus ihren Geschichten entstehen wird, trägt den Titel "Tatort Deutsche Weinstraße" und soll pünktlich zur Criminale 2007 erscheinen.

zahlen, sonst hätte er jetzt definitiv andere Sorgen:
>>Grass stehe jetzt als Heuchler da - so das strenge Urteil des Schriftstellerkollegen Maxim Biller.<<

Tja, das ist vielleicht so. Andererseits, lieber ein bekennender Heuchler als eine unbelehrbare Hasskappe.

das kann man auch verstehen, immerhin hatten sie ihm den Capek-Preis verliehen, den kriegt man nunmal nicht fürs Dabeigewesen sein.
Andererseits hat Grass doch mal gesagt, er sei mit 16 glühender Nazi gewesen, man hätte es also wissen können.
Hier noch ein Link von Deutschlandradio dazu.
Wie man sehen kann, nehmen es die Polen etwas gelassener als die Tschechen (bis auf Lech Walesa glaub ich, und der auch nur solange, bis irgendjemand herausfindet, was er eigentlich für Dreck am Stecken hat).
Und der Historiker Norbert Frei scheint meine Einschätzung zu teilen, aber ich kenn den Mann nicht und nachher isser wieder ein Fascho und dann teilt man wieder seine Meinung mit Leuten, mit den man nix zu tun haben will, aber die Gefahr ist ja die letzten Jahre sowieso überproportional gestiegen, seit nämlich jeder Popel bloggen kann.

Edit: Ich hab jetzt bei Mladá fronta dnes nachgelesen. In Tschechien ist man deshalb so sauer, weil diese Einheit Frundsberg 43/44 von einem Karl von Treuenfeld geführt wurde, und der hatte damals die Vergeltungsmaßnahmen wegen des Heydrichs-Attentats durchgezogen (1942), wozu auch eines der grausamsten und widerlichsten Kriegsverbrechen gehört, das Massaker von Lidice.