Pubertäre Amtskirche.
Ich hatte ja so eine Art Gnade der späten Geburt. Die Nachwehen der 68er konnte ich mit der katholischen Kirche, so dachte ich, gemeinsam in den Siebzigern und Anfang der Achtziger mit Ranke-Heinemann, Drewermann und Deschner ausleben. Auch die feministische Kirchenkritik konnte ich beglückenderweise noch vor 1986 für mich abhandeln.
Ich gebe zu, danach kam ein ideologisches Loch, angefüllt mit Yoga, Reiki, ein bisschen Tibetischem Buddhismus, Tarotkarten, Astrologie.
Während meiner Esoterikphase, die immerhin wohl zwanzig Jahr lang andauerte, machte die katholische Kirche ihr Ding weiter. So hoffte ich. Nicht, dass es mich interessiert hätte.
Heute sitze ich zuweilen da, blicke auf ein halbes, vielleicht auch ein dreiviertelses Leben zurück, Entwicklungen, Stufen, die zu erklimmen waren, Reflektionen, Rückschritte, Fortschritte.
Ich dachte, das sei wohl normal.
Mitnichten.
Manche Menschen in der katholischen Kirche hängen fest. Sie hängen fest am Rande des Universums. Sie kippen jeden neuen Tag um Mitternacht über den Rand, kriegen keinen Kater davon und sind am nächsten Tag wieder vollkommen installiert in einem Hier und Jetzt, das sie scheinbar für absolut halten. In dieser Endlosschleife ist der einzige Halt die Worthülse:
>> ... und deshalb fördere ich hier eine ebenso eingängige wie anspruchsvolle Unterhaltungskunst, die christliche Glaubensinhalte auf zeitgemäße Weise transportiert und zugleich unser amtskirchliches Selbstverständnis manchmal sicherlich auch ein Stück weit hinterfragt."
Jetzt ist die gute Nachricht daran, dass derjenige, der das sagt, über christlichen Rap und Hip Hop redet, nicht über Kumbaya-Singer oder "Alle Menschen sollen aufstehen"- christliche Liedermacher.
Das ist fein und zu begrüßen. Denn es zeigt mir, dass die katholische Kirche den Quantensprung von den 70ern in die ACHTZIGER JAHRE gemacht hat, also chronologische zehn Jahre flockig bewältigt in einem kulturgeschichtlichen Zeitraum von nur 25 Jahren. (Oder umgekehrt.)
Es trennten uns dann nur noch schlappe 20 Jahre Marianengraben, bis einige von uns im Jahr 2000 angekommen wären.
Das gibt Hoffnung. Trotz der unerfreulichen Liedzeile: "Wenn der Teufel zu dir spräche: ,Suck my motherfuckin' dick!'
:D
Im Jahr 2010 entdecken sie dann Spiritual - Chillout-Techno.
Und in 2020 haben sie aufgeschlossen und propagieren nur noch Gregorianik und die lateinische Messe. Zu dem Zeitpunkt bin ich vermutlich entweder tot oder bereits griechisch-orthodox.
[via allocath]
Ich gebe zu, danach kam ein ideologisches Loch, angefüllt mit Yoga, Reiki, ein bisschen Tibetischem Buddhismus, Tarotkarten, Astrologie.
Während meiner Esoterikphase, die immerhin wohl zwanzig Jahr lang andauerte, machte die katholische Kirche ihr Ding weiter. So hoffte ich. Nicht, dass es mich interessiert hätte.
Heute sitze ich zuweilen da, blicke auf ein halbes, vielleicht auch ein dreiviertelses Leben zurück, Entwicklungen, Stufen, die zu erklimmen waren, Reflektionen, Rückschritte, Fortschritte.
Ich dachte, das sei wohl normal.
Mitnichten.
Manche Menschen in der katholischen Kirche hängen fest. Sie hängen fest am Rande des Universums. Sie kippen jeden neuen Tag um Mitternacht über den Rand, kriegen keinen Kater davon und sind am nächsten Tag wieder vollkommen installiert in einem Hier und Jetzt, das sie scheinbar für absolut halten. In dieser Endlosschleife ist der einzige Halt die Worthülse:
>> ... und deshalb fördere ich hier eine ebenso eingängige wie anspruchsvolle Unterhaltungskunst, die christliche Glaubensinhalte auf zeitgemäße Weise transportiert und zugleich unser amtskirchliches Selbstverständnis manchmal sicherlich auch ein Stück weit hinterfragt."
Jetzt ist die gute Nachricht daran, dass derjenige, der das sagt, über christlichen Rap und Hip Hop redet, nicht über Kumbaya-Singer oder "Alle Menschen sollen aufstehen"- christliche Liedermacher.
Das ist fein und zu begrüßen. Denn es zeigt mir, dass die katholische Kirche den Quantensprung von den 70ern in die ACHTZIGER JAHRE gemacht hat, also chronologische zehn Jahre flockig bewältigt in einem kulturgeschichtlichen Zeitraum von nur 25 Jahren. (Oder umgekehrt.)
Es trennten uns dann nur noch schlappe 20 Jahre Marianengraben, bis einige von uns im Jahr 2000 angekommen wären.
Das gibt Hoffnung. Trotz der unerfreulichen Liedzeile: "Wenn der Teufel zu dir spräche: ,Suck my motherfuckin' dick!'
:D
Im Jahr 2010 entdecken sie dann Spiritual - Chillout-Techno.
Und in 2020 haben sie aufgeschlossen und propagieren nur noch Gregorianik und die lateinische Messe. Zu dem Zeitpunkt bin ich vermutlich entweder tot oder bereits griechisch-orthodox.
[via allocath]
ElsaLaska - 13. Jul, 22:37