Hermeneutik der Petition Pro Ecclesia.
Nach dem etwas unentschlossen wirkenden Artikel von Gernot Facius - nicht nur wegen des plötzlichen Wechsels der headline von "Dann werdet doch evangelisch!" zu "Schales Bier in alten Schläuchen" - auf den Internetseiten von WELT-Online, der sich letztlich darauf hinausbiegt, dass
" ... Ein Gegenpapier mit dem Titel "Petition pro Ecclesia" (Petition für die Kirche) von 250 Priestern und Laien aus dem konservativen beziehungsweise traditionalistischen Spektrum unterzeichnet" wurde, nun doch ein paar Anmerkungen.
Zum ersten ist Herr Facius leider nicht auf dem Laufenden. Es handelt sich nicht um 250 Priester und Laien, sondern um eine ursprünglich, im engsten Kern, von ausschließlich- katholischen deutschen - Laien angestoßene Initiative, der sich bis Stand heute Abend seit Dienstag vormittag immerhin mehr als 2.000 Unterzeichner, darunter erfreulich viele Priester und Seminaristen, angeschlossen haben. Die Unterzeichnerliste liest sich allerdings, wenn man sich ausführlich mit ihr auseinandersetzt, ziemlich bunt. Es ist natürlich immer der leichteste Weg, insbesondere wenn man noch etwas unsicher in der Einordnung des Phänomens ist, die Unterzeichner als "konservativ bzw. traditionalistisch" einzuordnen.
Einen etwas frischeren, neueren Ansatz zur Interpretation des Phänomens würde ich dagegen schon wagen wollen.
Ist es vielleicht möglich, dass Gernot Facius die kleine Sensation nicht erkennt, die gerade geschieht? Konservative und "ganz normale" Gläubige, Priester, Ordensfrauen, Religionslehrer, Studenten, Seminaristen, Juristen, Fliesenleger, Schornsteinfeger, Pastoralreferenten, Ingenieure, Wissenschaftler, Familienväter und -mütter mitsamt ihrer ganzen Familie, Schüler und Schülerinnen, Künstler und Pfarrhaushälterinnen, Angehörige altritueller Gemeinschaften, Weltjugendtagsbesucher, sie alle stellen sich HINTER die Gemeinschaft der Bischöfe mit den großen "Bitten", die in unserer Petition formuliert werden unter Zusicherung des Gebets. Ausrufezeichen.
Gab es das schon einmal? Haben sich bislang so viele nicht-kirchenpolitisch organisierte Einzelpersonen außerhalb der üblichen - noch aus den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts überlebt habenden - Vertretungen und Gremien zusammen gefunden, um so etwas zu organisieren? (Letztes Jahr kamen ein paar Tausend zu Deutschland Pro Papa zusammen. Dieses Mal hat es eine neue Qualität, weil die praktisch unerfüllbaren - aber prominent vorgetragenen - Wünsche - ach, sagen wir doch pressuregroup-Forderungen, wir sind nicht zu gestrig dazu - an die Bischöfe nach einer deutschen protestantisierten Nationalkirche eine andere Qualität haben.)
Menschen, die das offenbar zusammenbrechende Gebäude mit dem Gewicht ihrer Namen und ihrer Überzeugung, ihrem ganzen Mut und Herzblut, ihrem Glaubenseifer - dabei in Demut - abstützen wie Sant Emigdius den Turm, der heilige Franz gemäß ein papalen Vison das Kirchengebäude?
Wen juckt dabei die schiere Zahl, Herr Facius. Sie wissen so gut wie ich, dass es nur einen einzigen Menschen braucht, theoretisch gesehen, um in der alten una sancta was zu bewegen. Unser Pech ist nur, dass unser Team nicht aus Heiligen besteht. Sie haben keine Zeit mehr dafür. Aber wissen Sie, wenn einer von uns offline geht zur Heiligen Messe, dann nimmt er die anderen mit, die aufgrund ihres Engagements vielleicht gerade verhindert sind. Wir beten füreinander. Wir nehmen einander stellvertretend in die Messe mit, damit die anderen ihren Dienst als mündige Laien erfüllen können. Wenn das konservativ oder traditionalistisch ist, dann lösen wir doch bitte das ganze Konstrukt deutscher Katholizismus post Vaticanum II gleich auf.
In jeder Freikirche wird mehr für einander eingestanden. Drei Ausrufezeichen.
Nur, wir wollen keine Freikirche werden! Wir wollen endlich wieder als deutsche Katholiken unter unseren fabelhaften Heiligen Vater - Ubi Petrus... füreinander einstehen dürfen. Mitsamt unseren Bischöfen. Alle miteinander.
Es wird Zeit. Jetzt!
" ... Ein Gegenpapier mit dem Titel "Petition pro Ecclesia" (Petition für die Kirche) von 250 Priestern und Laien aus dem konservativen beziehungsweise traditionalistischen Spektrum unterzeichnet" wurde, nun doch ein paar Anmerkungen.
Zum ersten ist Herr Facius leider nicht auf dem Laufenden. Es handelt sich nicht um 250 Priester und Laien, sondern um eine ursprünglich, im engsten Kern, von ausschließlich- katholischen deutschen - Laien angestoßene Initiative, der sich bis Stand heute Abend seit Dienstag vormittag immerhin mehr als 2.000 Unterzeichner, darunter erfreulich viele Priester und Seminaristen, angeschlossen haben. Die Unterzeichnerliste liest sich allerdings, wenn man sich ausführlich mit ihr auseinandersetzt, ziemlich bunt. Es ist natürlich immer der leichteste Weg, insbesondere wenn man noch etwas unsicher in der Einordnung des Phänomens ist, die Unterzeichner als "konservativ bzw. traditionalistisch" einzuordnen.
Einen etwas frischeren, neueren Ansatz zur Interpretation des Phänomens würde ich dagegen schon wagen wollen.
Ist es vielleicht möglich, dass Gernot Facius die kleine Sensation nicht erkennt, die gerade geschieht? Konservative und "ganz normale" Gläubige, Priester, Ordensfrauen, Religionslehrer, Studenten, Seminaristen, Juristen, Fliesenleger, Schornsteinfeger, Pastoralreferenten, Ingenieure, Wissenschaftler, Familienväter und -mütter mitsamt ihrer ganzen Familie, Schüler und Schülerinnen, Künstler und Pfarrhaushälterinnen, Angehörige altritueller Gemeinschaften, Weltjugendtagsbesucher, sie alle stellen sich HINTER die Gemeinschaft der Bischöfe mit den großen "Bitten", die in unserer Petition formuliert werden unter Zusicherung des Gebets. Ausrufezeichen.
Gab es das schon einmal? Haben sich bislang so viele nicht-kirchenpolitisch organisierte Einzelpersonen außerhalb der üblichen - noch aus den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts überlebt habenden - Vertretungen und Gremien zusammen gefunden, um so etwas zu organisieren? (Letztes Jahr kamen ein paar Tausend zu Deutschland Pro Papa zusammen. Dieses Mal hat es eine neue Qualität, weil die praktisch unerfüllbaren - aber prominent vorgetragenen - Wünsche - ach, sagen wir doch pressuregroup-Forderungen, wir sind nicht zu gestrig dazu - an die Bischöfe nach einer deutschen protestantisierten Nationalkirche eine andere Qualität haben.)
Menschen, die das offenbar zusammenbrechende Gebäude mit dem Gewicht ihrer Namen und ihrer Überzeugung, ihrem ganzen Mut und Herzblut, ihrem Glaubenseifer - dabei in Demut - abstützen wie Sant Emigdius den Turm, der heilige Franz gemäß ein papalen Vison das Kirchengebäude?
Wen juckt dabei die schiere Zahl, Herr Facius. Sie wissen so gut wie ich, dass es nur einen einzigen Menschen braucht, theoretisch gesehen, um in der alten una sancta was zu bewegen. Unser Pech ist nur, dass unser Team nicht aus Heiligen besteht. Sie haben keine Zeit mehr dafür. Aber wissen Sie, wenn einer von uns offline geht zur Heiligen Messe, dann nimmt er die anderen mit, die aufgrund ihres Engagements vielleicht gerade verhindert sind. Wir beten füreinander. Wir nehmen einander stellvertretend in die Messe mit, damit die anderen ihren Dienst als mündige Laien erfüllen können. Wenn das konservativ oder traditionalistisch ist, dann lösen wir doch bitte das ganze Konstrukt deutscher Katholizismus post Vaticanum II gleich auf.
In jeder Freikirche wird mehr für einander eingestanden. Drei Ausrufezeichen.
Nur, wir wollen keine Freikirche werden! Wir wollen endlich wieder als deutsche Katholiken unter unseren fabelhaften Heiligen Vater - Ubi Petrus... füreinander einstehen dürfen. Mitsamt unseren Bischöfen. Alle miteinander.
Es wird Zeit. Jetzt!
ElsaLaska - 12. Feb, 21:06
Why catholic - - 0 Trackbacks - 1932x gelesen
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/14631503/modTrackback