Gabriele Kuby: Die globale sexuelle Revolution
Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit - so der paradox klingende Untertitel des Buches der studierten Soziologin und Katholikin Gabriele Kuby. Was ist damit gemeint? Das, was einige von uns, und es werden immer mehr, schon längst ahnen.
Die grotesk anmutenden Meldungen wie wir sie alle kennen: Per totalitär anmutendem Dekret Abschaffung von "Vater" und "Mutter" und kompromissloses Ersetzen durch "das Elter I und das Elter II", verordnete Toilettenhäuschen für Menschen, die nicht wissen, ob sie das Männerklo benutzen sollen oder das Frauenklo. Das sind jedoch nur die skurrilen Spitzen eines Eisbergs. Gabriele Kuby hat sich daran gemacht, Geschichte, Methoden und Auswirkungen einer globalen, übermächtigen Agenda zu untersuchen und zusammenfassend darzustellen. Ihr Metier als Soziologin mag ihr dabei geholfen haben. Schließlich handelt es sich um eine stringente Darstellung von Fakten, die Kuby auch zu belegen weiß, was das Buch von manchen Äußerungen zum gleichen Thema, die hin und wieder wie Anklänge an Verschwörungstheorien anmuten, unterscheidet.
Dennoch ist ihr Buch kein mühsam zu lesendes wissenschaftliches Werk geworden, sondern ein wertvoller Leitfaden für alle, die sich über Kategorien, Hintergründe und mittlerweile etablierte Strukturen dieser globalen Agenda informieren wollen und eine Schatztruhe an Argumentationshilfen noch dazu.
Zunächst gibt die Autorin einen geschichtlichen Überblick zu den Wegbereitern der sexuellen Revolution von der Französischen Revolutionszeit bis hin zum modernen Feminismus und zeigt somit die historische Kontinuität des Gleichmacherei-Terrors und wie es eigentlich passieren konnte, dass der Kampf um Gleichberechtigung in die Gleichmacherei der Gender-Ideologie mündete.
Die Globalisierung dieser sexuellen Revolution wird nun ausgerechnet durch die Mittel und Organe der Vereinten Nationen vorangetrieben, wobei die Dekonstruktion der Menschenrechte bzw. deren Umkehrung zu griffigen Slogans wie Abtreibung sei ein Menschenrecht das Mittel der Wahl ist.
Denn kann es überhaupt ein Menschenrecht geben, das einem anderen Menschen sui generis die eigenen Rechte (das Recht auf Leben zum Beispiel) wegnimmt?
Im zweiten Drittel des Buches geht Kuby ausführlich auf die totalitären Ansprüche der 29 Yogyakarta-Prinzipien ein (Zitat Kuby: "Die Yogyakarta-Prinzipien sind eine detaillierte Anleitung zur globalen Durchsetzung der Gender Ideologie: freie Wahl des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und Identität. ... Eine Gruppe "renommierter Menschenrechtsexpertinnen und -experten" ohne jede offizielle Autorisierung und Legimatiation formulierte diese Prinzipien 2007 auf einer Tagung im indonesischen Yogyakarta und stellt sie im März 2007 im Genfer UN-Gebäude der Öffentlichkeit vor, um sich mit dem Schein der UN-Autorität zu umgeben."), beschreibt die Übernahme dieser Ideologie durch die Europäische Union und deren Implementierung an der Basis der Gesellschaft, in Institutionen, Schulen, Kindergärten in den Parteien und an den Gerichtshöfen.
Es folgen Exkurse zu den ideologisch motivierten Übergriffen auf unsere Sprache sowie das zerstörerische Potential der allumfassenden Pornografisierung unserer westlichen Gesellschaft (erbitterste und älteste Gegnerin dieser Pornografisierung war übrigens Alice Schwarzer).
In den beiden letzten Kapiteln beschreibt Kuby die Intoleranz und Diskriminierung durch die aufgezeigten Angriffe auf Grundfreiheiten und Möglichkeiten des Widerstandes und schließt im letzten Kapitel über den "Totalitarismus im neuen Gewand" mit den Paralellen von Missbrauch der Sexualität zu Missbrauch von Macht.
Dem Buch vorangestellt ist ein Geleitwort des christlichen Philosophen Prof. Dr. Robert Spaemann. Es ist dankenswerterweise ausgestattet mit ausführlichen Quellenangaben, Namens- und Organisationsregiester und Literaturempfehlungen.
Gabriele Kuby: Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit.
ISBN: 978-3-86357-032-3
fe-Medien Verlag Kisslegg
Bestellbar auch direkt beim Verlag.
ElsaLaska - 17. Mär, 13:40
wie wahr, wie wahr!
Allerdings kann man nicht genug davor warnen, sich mit Feministinnen ins Bett zu legen!
Allzu leicht wacht man an einem Ort auf, wo man nicht unbedingt sein Seelenheil findet; vielleicht in einer gynäkologischen Praxis, die sich wenig um katholische Moralvostellungen schert. Gerne auch als "Kinderschlachthof" bezeichnet, weil die Absichten Frau Schwarzers zur katholischen Doktrin nicht unbedingt katholischer Moral entsprechen?
Das schlichte Denken, der Feind meines Feindes muss mein Freund sein, hat schon oft genug dazu geführt, dass man sich plötzlich gegen seine eigenen Waffen verteidigen muss: in Afghanistan, um nur ein schreckliches Beispiel zu nennen.
@F. M.
Wie Sie allerdings sehen (oder vielleicht haben Sie es auch noch nicht bemerkt), bin ich aus DEM Bett auch wieder heraus gekommen. Und zwar ziemlich schnell.
Und was man A. Schwarzer auch ruhig hoch anrechnen darf, ist, dass sie 2010 als eine der ältesten Kämpferinnen gegen Kindesmissbrauch die (unschuldigen) zölibatär lebenden Priester in der Öffentlichkeit in Schutz nahm. Während selbst manche Katholiken genüsslich auf ihnen herumbashten.
Da kennen sie meine Mutter nicht. Die ist 79!