Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Sanguis martyrum - Die Situation in Mali

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Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

Die Fastenzeit und die daran anschließenden Kar- und Osterfeiertage sind für Christen von besonderer Bedeutung. Wir erleben Wochen des Besinnens, des Gefühls banger Vorahnungen, Hoffnungen und Erwartungen, die aus dem Tal tiefer Traurigkeit wegen des Kreuzgangs des Erlösers in die triumphale Hochstimmung seiner Auferstehung führen. Für mich war es dieses Mal eine Zeit wertvoller Erfahrungen: Ich habe binnen weniger Tage erleben dürfen, wie bedrückend sich der Anblick von Tod, Zerstörung, Armut und Leid auf die Seele eines Menschen auswirkt - und wie schnell wohlgesonnene Menschen mit friedfertiger Freundlichkeit und erwartungsfroher Hoffnung diese Verzweiflung zu heilen vermögen, so dass man daran wachsend zugleich demütiger wird.

Unsere heutige gedankliche Reise durch die Länder, in denen Christen verfolgt und diskriminiert, getötet und geschunden, verschleppt und vertrieben werden, führt uns in die westafrikanische Republik Mali. Dass dieses Land urplötzlich nach den üblich gelisteten Staaten Nordkorea, Saudi-Arabien, Afghanistan und Irak, zwischen den Malediven und dem Iran, auf Platz 7 auf dem Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks ›Open Doors‹ auftaucht, hätte zu Beginn des Jahres 2012 niemand vorhersagen können. Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit verwandelte sich eine vorzeigbare Demokratie mit säkularer Verfassung in ein zerrissenes, konfliktbeladenes Land, in dem Politiker in dem Maß an Macht verloren wie islamistische Hassprediger an Einfluss gewannen. Mit dem Aufstand der Tuareg im Norden des Landes und der Einmischung islamistischer Gruppen begann ein blutiger Bürgerkrieg. Der Putsch von Teilen des Militärs verschärfte die Situation. Und wie so oft geriet die religiöse Minderheit der Christen zwischen alle Fronten.

Eigentlich ist Mali ein zauberhaftes Land, in dem sich karge Wüstenlandschaften und blühende Oasen abwechseln, in denen Felsmassive wie vergessene Spielzeugbausteine von längst ausgestorbenen Riesen ein wenig Schatten spenden, in dem die Menschen trotz ihrer Armut sehr freundlich und tolerant sind. Der islamische Glaube der Mehrheitsgesellschaft ist äußerst moderat, Christen und Angehörige animistischer Religionen (wie etwa die Dogon) wurden geduldet, sie konnten ihren Glauben weitestgehend ungestört ausüben und hatten einen festen Platz in der Gesellschaft.
Von den etwa 15 Millionen Maliern bekennen sich etwa zwei Prozent zum Christentum, rund 200.000 Einwohner gehören der römisch-katholischen Kirche an.

Seit April 2012 herrscht Krieg im Norden Malis. Opfer dieses Krieges sind die moderaten Muslime ebenso wie die Christen. Mit den Islamisten kam die Scharia, Menschen wurden wegen angeblicher Verbrechen ausgepeitscht, verstümmelt, hingerichtet. Christliche Kirchen wurden zerstört wie auch islamische Heiligtümer, die zum Weltkulturerbe zählten. Der von den separatistischen Tuareg ausgerufene Staat Azawad im Norden Malis hatte nicht lange Bestand; die islamistischen Gruppen vertrieben ihre einstigen Verbündeten und errichteten Terrorregimes, insbesondere in den Oasenstädten, wie Gao, Kidal und Timbuktu. Die Christen, deren Leben plötzlich bedroht war, flohen in den Süden des Landes, nach Niger, Burkina Faso oder andere Nachbarländer. Nur einige wenige Christen leben noch im Norden; sie praktizieren ihren Glauben im Verborgenen.

Diese rasende Welle der Gewalt gehört zu den wenig glücklichen Folgen des ›Arabischen Frühlings‹ und dem damit verbundenen Vormarsch des radikalen Islam im afrikanischen Norden. So befindet sich Mali im Operationsgebiet der sogenannten ›Al-Qaida im Maghreb‹. Die in Mali agierenden Islamisten sind selten Malier, sondern hauptsächlich Araber, insbesondere aus Algerien, Libyen und anderen Staaten des Maghreb. Von säkularen Kräften vertrieben, fanden sie in Mali ein neues Schlachtfeld für ihren ›heiligen Krieg‹. Ihre Methoden: Bürgerkrieg, Terror, Attentate, Folter und Mord. Auch die Tuareg mussten erkennen, wie wenig fruchtbringend ein Bündnis mit Dschihadisten ist, denn der Dschihad kennt keine Regeln. Aus der Sicht der ›Gotteskrieger‹ sind Heimtücke, Verrat und Lüge erlaubte Mittel.

Erst nach einigem Zögern konnte Mali Hilfe erfahren. Nach einer im Oktober 2012 erlassenen UN-Resolution griffen Frankreich und die Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsunion (ECOWAS) ein. Am 11. Januar begann die ›Operation Serval‹. Soldaten aus Frankreich, ausgezeichnete Wüstenkämpfer aus dem Tschad und Truppen der ECOWAS-Staaten befreiten endlich die Menschen in Nordmali aus dem Würgegriff der Extremisten und arbeiten nun an der Sicherung der Gebiete. Noch immer sind die Terrorgruppen stark genug für brutale Überfälle, besonders auf Gao und Kidal, wobei sie keinerlei Rücksicht auf das Leben der Zivilbevölkerung nehmen.

Ja, man kann Militäreinsätze differenziert bewerten - in Mali ist er sinnvoll und richtig. Die freundlichen und liebenswürdigen Menschen in Mali wollen nicht unter einem Terrordiktat von rücksichtslosen Islamisten leben, die sie ›les diables‹, die Teufel, nennen. Sie haben jede nur mögliche Unterstützung verdient, um wieder ein friedliches Leben in einem ruhigen, stabilen Land zu führen. Denn nur in der Ordnung gedeiht der Friede. Mali kann wieder ein Staat werden, in dem Muslime, Christen und andere wie zuvor ohne größere Konflikte zusammenleben. Dazu müssen alle Teile der Gesellschaft, die gemeinsam den Weg des Friedens gehen wollen, eingebunden werden.

Dann - und nur dann - wird das Christentum in Mali einen dauerhaften Bestand haben. Denn seine Infrastruktur ist innerhalb weniger Monate der Terrorherrschaft fast vollständig zerstört worden. Es mag unfassbar klingen, welch schreckliche Verheerungen eine gewalttätige Rotte von 2.000 bewaffneten Extremisten anrichten kann. Es wird lange dauern, bis alles wieder aufgebaut sein wird, aber die Vorzeichen sind besser als anderswo. Wenn alle Beteiligten jetzt umsichtig handeln, wird es wieder Frieden und Demokratie, Ruhe und Stabilität geben. Manchmal muss all dies leider erzwungen werden, damit der Weltfriede gedeihen kann und die Völker miteinander wachsen können. Besonders für uns als Angehörige der Religion des Friedens und der Versöhnung ergibt sich daraus eine Mitverantwortung.

Erinnern wir uns an den emeritierten Papst Benedikt XVI. und seine Botschaft zum Weltfriedenstag 2013: »Die Verwirklichung des Friedens hängt vor allem davon ab anzuerkennen, dass in Gott alle eine einzige Menschheitsfamilie bilden.« Der erst vor wenigen Wochen gewählte Papst Franziskus flehte anlässlich des großen Friedensgebets beim ›Urbi et Orbi‹ 2013 auch für Mali: »Unser Frieden ist Christus und durch ihn flehen wir um Frieden für die ganze Welt. [...] Um Frieden in Mali, dass es wieder Einheit und Stabilität erlange.«

Gott schütze Mali. Beten wir für die friedliebenden Menschen in diesem fernen Land, dessen Nachthimmel das Kreuz des Südens erstrahlen lässt. Beten wir für alle Menschen guten Willens, die sich - als Soldaten oder Zivilisten - in einer Liga der Anständigen und Vernünftigen für Land und Leute engagieren, ohne dabei ihre Gesundheit zu schonen, und ihr Leben dafür einsetzen. Dank ihnen muss ich vielleicht nicht eines Tages über malische Märtyrer schreiben. Und ein ganz persönlicher Wunsch: Herr, behüte besonders auch jenen tapferen tschadischen Offizier, der mir ein Freund geworden ist.

»Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden« (Mt 5,9)

Weiterführende Links:
http://www.opendoors.de/verfolgung/laenderprofile/mali/
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/53810.html
Bildnachweis: AFP PHOTO / KAMBOU SIAKAMBOU SIA/AFP/Getty Images
Il capitano - 2. Apr, 16:07

Hintergrund: Die Akteure I

Ansar Dine (dt.: ›Unterstützer des Glaubens‹) ist eine islamistische Gruppe im Norden der westafrikanischen Republik Mali. Angeführt wird sie von Iyad Ag Ghaly, der eine der wichtigsten Figuren einer Tuareg-Rebellion in den 1990er Jahren war und die ›Volksbewegung im Azawad‹ anführte. Deren Überfall auf eine Militärkaserne gilt als Beginn der Rebellion. Ag Ghaly unterhält Verbindungen zu ›Al-Qaida im Maghreb‹ und anderen islamistischen Gruppen im Norden und Westen Afrikas.

Ziel der Gruppe ist die Einführung der Scharia in ganz Mali. Dazu Ag Ghaly: »Ich will keine Unabhängigkeit, ich will die Scharia für mein Volk. Wir sind gegen Revolutionen, die nicht im Namen des Islam sind.« Letztere Aussage führte auch zum Verrat an den anfänglichen Verbündeten, den Tuareg der MNLA, die für einen autonomen Staat Azawad eintreten.

Im Juni 2012 befanden sich die drei nordmalischen Regionen Gao, Kidal und Timbuktu in der Hand der Islamisten und ihrer Verbündeten. Unter deren Herrschaft mussten Frauen sich verschleiern, Dieben wurde ohne Gerichtsverfahren die Hand abgehackt, Alkohol und internationale Musik wurden verboten. Es kam zu Gefechten zwischen Ansar Dine und der säkularen MNLA, da letztere die Scharia nicht anerkennen wollten. Sie endeten mit der Vertreibung der Tuareg aus den Städten. Zwischen Mai und Juli 2012 zeichneten Kämpfer von Ansar Dine für die Zerstörung von zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Mausoleen muslimischer Heiliger verantwortlich.

Es sollten mehr als sechs Monate vergeben, bis die Menschen in Nordmali von ihren Bedrückern befreit wurden.

ElsaLaska - 2. Apr, 18:11

Die Ostermarschierer

sehen das wieder anders:

>>Die Teilnehmer des Rhein-Ruhr-Ostermarsches demonstrierten dieses Jahr vor allem gegen Rüstungsexporte und forderten den Rückzug deutscher Soldaten aus Afghanistan und Mali. <<

Ich fordere, mehr Ostermärsche von deutschen Zivilisten in Krisengebieten.
Obwohl, das Ruhrgebiet .... ;-)

Last not least: Vielen Dank für die kompakten und aufschlussreichen Informationen!
Il capitano - 2. Apr, 18:26

Ja, vor Ort zu demonstrieren ist viel effektiver ;-)

Zwei 'Hintergründe' kommen noch, vielleicht kommen einige Begriffe auch den Rhein-Ruhr-Ostermarschierern bekannt vor ...
clamormeus (Gast) - 2. Apr, 19:38

>> ...und forderten den Rückzug deutscher Soldaten aus Afghanistan und Mali<<

Wenn man dem nicht mal ein "Al Quaida raus aus Mali, Taliban raus aus Afghanistan" hinzusetzt, sagt man dann nicht implizit mit: Malis und Afghanen, unterwerft euch der Scharia, oder zieht eben zusammen mit den deutschen (oder westlichen) Truppen ab aus eurer Heimat?

Merkwürdiges "Pazifismus" - Verständnis. *find*
Il capitano - 2. Apr, 19:52

Sagt jetzt nicht, ihr kennt nicht das neue Motto der Ostermarschierer? Gut, es heißt:
»Lokal denken, global labern!«
Il capitano - 2. Apr, 18:40

Hintergrund: Die Akteure II

Die MNLA, die Nationale Bewegung für die Befreiung des Azawad, ist eine politisch und militärisch agierende Gruppe in Mali, die für einen unabhängigen Staat der Tuareg im malischen Norden kämpft. Sie umfasst derzeit etwa 4.000 Kämpfer, von denen viele für das Gaddafi-Regime in Libyen gekämpft haben sollen. Beteiligt war die Gruppe an mehreren Rebellionen gegen die Zentralregierung in Bamako. Im Januar 2012 soll sie mehrere Dutzend Regierungssoldaten ermordet haben, worauf es in Südmali zu Pogromen gegen dort lebende Tuareg kam.

Ende März 2012 eroberte die MNLA die Städte Gao und Kidal, Anfang April auch Timbuktu. Einige Tage später wurde die Unabhängigkeit des Azawad ausgerufen. Ihre Operationen führte die MNLA gemeinsam mit den vermeintlich verbündeten Kämpfern von Ansar Dine durch, doch mit der Verweigerung der Anerkennung der Scharia durch die MNLA zerbrach dieses Bündnis und die MNLA wurde von den Islamisten aus den eroberten Städten Nordmalis vertrieben.

Nach dem Eingreifen Frankreichs und der ECOWAS-Staaten schloss die MNLA sich dieser Allianz an und setzt nun auf eine politische Lösung für mehr Autonomie der Tuareg in Mali.

ElsaLaska - 2. Apr, 18:44

@il capitano

Und die ECOWAS-Staaten sind wer genau nochmal?
Il capitano - 2. Apr, 18:55

@Elsa

Die Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft, also Benin, Burkina Faso, die Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo. Truppensteller sind Benin, Burkina Faso, Ghana, Guinea, Niger, Nigeria, Senegal und Togo, dazu der Tschad, der allerdings nicht zu den ECOWAS-Ländern gehört.
Il capitano - 2. Apr, 18:52

Hintergrund: Die Akteure III

Die AQMI, die Organisation Al-Qaida des Islamischen Maghreb (vormals Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf), ist eine radikal-islamische Gruppe aus Algerien. Sie umfasst 300 bis 400 Mitglieder und wird von Abdelmalek Droukdel geführt. Seit Ende 2006 gehört sie der Al-Qaida an und schloss einen von Al-Qaida vermittelten Frieden mit der radikalen ›Libyschen Islamischen Kampfgruppe‹. Seither bezieht sie aus Libyen Waffen, darunter Luftabwehrraketen und panzerbrechende Munition.

Die AQMI gilt als eine der bestorganisierten und gefährlichsten Terrorgruppen der Welt. Allein im August 2008 gehen drei Anschläge mit insgesamt 93 Toten und mindestens 38 Verletzten in Algerien auf diese Gruppierung zurück.

Gemeinsam mit Ansar Dine und der ›Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika‹ brachte die AQMI seit März 2012 den Norden Malis unter Kontrolle und beteiligte sich an der Vertreibung der Tuareg-Bewegung MNLA. Neben Ansar Dine soll auch die AQMI an der Zerstörung von Mausoleen in Timbuktu beteiligt gewesen sein. In einem Gefecht Ende Februar 2013 bei Kidal verlor die AQMI mit Abdelhamid Abu Said einen ihrer wichtigsten Anführer.

ElsaLaska - 2. Apr, 19:20

@il capitano

Du solltest politisch-sicherheitspolitische Workshops oder Crashkurse zu globalen Krisen- und Bürgerkriegsgebieten geben ;-)

Il capitano - 2. Apr, 19:24

@Elsa

Das gehört zum Service der Serie. Es sind die anfangs zugesicherten, gelegentlichen Hintergrundinformationen ;-)
ElsaLaska - 3. Apr, 00:10

@il capitano

Bei Gelegenheit - aber NUR bei eventueller Gelegenheit - würde es mich mal interessieren, wie sich der Terror eigentlich so organisiert im Hinblick auf die Strukturen.
Oder nein, lass lieber, sonst schaltet sich der BND nachher noch dazu hier;-)
Il capitano - 3. Apr, 00:13

Das würde mir eh niemand glauben ;-)
ElsaLaska - 3. Apr, 00:21

@il capitano

Davon mal abgesehen - ich bin eigentlich ein fürchterlich träger Mensch. Also um meine Ziele zu erreichen mich mit irgendwelchen Pappnasen zusammen konspirieren, und sei es auch nur, um das Haus von Til Schweiger mit Farbgläsern zu bewerfen, liegt einfach nicht in meinem Denk- und Agierfeld. Wenn er mich tatsächlich nerven würde, hätte ich ihm halt einen möglichst sachlichen Brief geschrieben, aber hier denke ich womöglich auch zu dialogisch.
Das ist doch alles furchtbar anstrengend, dazu hätte ich keine Lust. Deutsche salafistische Konvertiten lassen sich irgendwo in Afghanistan lustvoll in der Wüste ausbilden, wie muss ich da drauf sein?
Il capitano - 3. Apr, 00:26

Die Motivation für eine 'Ausbildung' zum salafistischen 'Gotteskrieger' ist höchst unterschiedlich ;-)
ElsaLaska - 3. Apr, 00:29

@il capitano

Du kennst meine Faktor -P-Theorie, die wir hier gewiss nicht weiter ausbreiten werden ...
Mir scheint, die RAF ist irgendwie weggefallen - löblich ihre Gewaltabsage per Fax vor zig Jahren - jetzt braucht man Ersatz.
Il capitano - 3. Apr, 00:31

Deine P-Theorie kenne ich ... Nein, ein Salafist würde mit der RAF nichts zu tun haben wollen ;-)
ElsaLaska - 3. Apr, 00:35

@il capitano

Ich stieß neulich auf dieses wundervolle Zitat zur Geiselnahme an der US-Botschaft in Teheran '79 /'81:

„Die Sowjetunion hält eine amerikanische Intervention mit begrenztem Ziel und für begrenzte Dauer für nicht bedrohlich und gedenkt wahrscheinlich sogar, den dann noch weiter wachsenden Antiamerikanismus zu ihrem Vorteil propagandistisch auszunutzen. ... Insgesamt gesehen verläuft die Entwicklung im Iran durchaus im Sinne der Sowjetunion. Der revolutionäre Prozess ist wieder in Schwung gekommen.<<

Man darf sich, ich habe Lenin und Trotzki gelesen, durchaus fragen, inwiefern eine ISLAMISCHE Revolution eigentlich im Sinne der Begründer des sowjetischen Kommunismus gewesen sein sollte (insofern sie jedenfalls nicht einfach nur antiamerikanisch ist, aber mit der "Revolution" als solcher hat sie wohl kaum was zu tun.)
Il capitano - 3. Apr, 00:38

@Elsa

Ganz einfach. Was den Amerikanern schadete, erfreute die Russen, und was den Russen schadete, erfreute die Amerikaner. Man mochte sich gegenseitig halt noch weniger als eine islamische Revolution.
ElsaLaska - 3. Apr, 00:42

@il capitano

Das ist mir zu kompliziert *lacht
Il capitano - 3. Apr, 00:43

@Elsa

Hm, einfacher kann ich es nicht erklären :-))
Il capitano - 4. Apr, 15:01

Hintergrund IV: Warum Mali?

Aus gegebenen Anlass möchte ich noch eine vierte Hintergrundinformation nachliefern. Unbestritten und von Ethnologen immer wieder bestätigt ist der Umstand, dass in Westafrika ein äußerst gemäßigter Islam vorherrscht. In Bamako kann man, anders als bspw. in Libyen, ein Bierchen trinken gehen. Niemand trägt Burka, niemand wird öffentlich enthauptet usw.

Dass nun ausgerechnet Mali ins Fadenkreuz der Islamisten geriet, ist weniger die Schuld der moderaten Muslime dieses Landes, sondern begründet sich aus zwei Faktoren:

1. Nach dem Bürgerkrieg in Libyen wurden zahlreiche Kämpfer ›freigesetzt‹. Einerseits kehrten schwer bewaffnete Tuareg, die für Gaddafi gekämpft hatten, heim und griffen sofort erneut zu den Waffen, um den Tuareg-Staat Azawad zu errichten. Andererseits kamen auch die libyschen islamistischen Extremisten nach Mali, die von den dortigen liberalen Kräften vertrieben wurden.

2. Auch algerische Extremisten wurden ›in die Wüste gejagt‹ und fanden in Mali einen neuen Kriegsschauplatz. Die malischen Nachbarstaaten Mauretanien und Niger bekämpften ebenfalls die mörderischen Fanatiker von AQMI & Co. und trieben sie über ihre Landesgrenzen. All diese Länder grenzen an Nordmali.

Somit war Mali der einzige für sie erreichbare Ort, an dem die islamistischen Kräfte weiter operieren konnten. Den etwa 6.000 gut bewaffneten und von anderen Gruppen logistisch unterstützte Terrorgruppen und Tuareg-Rebellen standen knapp 4.000 schlecht ausgebildete und noch schlechter ausgerüstete malische Soldaten entgegen. Die halbherzig und dilettantisch geführten Abwehrkämpfe der malischen Regierung, in denen die Soldaten blindlings ›verheizt‹ wurden, führte schließlich zu einem Militärputsch unter Hauptmann Amadou Sanogo. Damit war das Chaos vollends perfekt.

Die Situation in Mali, die hauptsächlich von den Nachbarstaaten verursacht wurde, auf bestimmte Problematiken in Europa übertragen zu wollen, ist ein Apfel-Birne-Vergleich. Denn Europa wäre, so es denn gewollt sein würde, in der Lage, sich bereits im Vorfeld vor malischen Zuständen zu schützen. Die armen, schutzlosen Menschen in Nordmali hingegen waren völlig überrascht und wussten gar nicht wie ihnen geschah. Auch die moderaten Muslime.

Wir sind in mancherlei Beziehung dagegen einfach nur blind und leichtfertig. Aber das ist ein anderes Thema.

ElsaLaska - 4. Apr, 19:27

@il capitano

Der war wichtig - danke.
Er steht, für die übrigen Mitleser, in lockerem Zusammenhang zu der Diskussion bei Alipius hier:

http://blog.derherralipius.com/2013/04/verfolgungs-wahn.html
Il capitano - 4. Apr, 20:00

Im Krankenhaus Gao lag ein junger Mann um die dreißig, dem wegen eines Diebstahls ohne Urteil die rechte Hand abgeschlagen wurde. Er sagte aus, man habe sich um ihn gekümmert, ihm Medikamente gegeben und ihm gesagt, nun sei ihm seine Schuld vergeben. Dieser Mann, ein Schwarzafrikaner, wusste überhaupt nicht, was und warum ihm dies angetan wurde. Er wusste nicht mal, dass er sich derart schuldig gemacht hatte, um so bestraft werden zu müssen, denn das wurde ihm eingeredet. Aber er nahm sein Schicksal mit der Naivität des gottesfürchtigen, aber sehr bildungsfernen Menschen einfach hin, als müsse es eben so sein. Gleichzeitig war da ein fast kindisches Erstaunen darüber, dass man das mit ihm gemacht hat.

Solche Menschen mit prügelndem, extremistischem Mob auf eine Stufe zu stellen, verletzt mich. Das war nicht die Absicht, die ich mit meinen Beiträgen verfolgt habe. Mein Gerechtigkeitssinn verbietet mir, undifferenziert vorzugehen und nicht zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden. Mein Anspruch an mich selbst war es, Ross und Reiter zu benennen, nicht aber Vierbeiner und Zweibeiner pauschal zu bewerten.
ElsaLaska - 4. Apr, 20:18

@il capitano

Mali war demnach nie ein vom politischen Islam dominierter Staat, soweit ich informiert bin?

Es ist halt dann schon so: Wo der Staat islamisch, und nicht mal islamistisch geprägt ist, da auch Scharia. Ich denke nicht, dass die Scharia nur eine islamistische brutale Variante von (Nicht)Rechtsprechung ist - gibt ja keine Verhandlungen - , sondern eben umgesetzt wird, sobald ein Staat sich nach den Grundsätzen des Islam ausrichtet/bekennt.
Das ist, denke ich, das Problem.
Il capitano - 4. Apr, 20:22

@Elsa

Mali wurde nach der Entlassung aus der französischen Hoheit ein säkularer Staat. Obwohl religiös vom Islam geprägt, wurde eine säkulare Verfassung erlassen. Und natürlich wird die Scharia vorrangig in nicht-säkularen islamischen Staaten in der Rechtssprechung genutzt, zum Teil absolut, zum Teil aber auch nur im Rahmen der Zivilgerichtsbarkeit und nicht im Strafrecht.
ElsaLaska - 4. Apr, 20:34

Die Staaten meinte ich mit islamistisch,

die auch auf das Scharia-Strafrecht zurückgreifen, gegen das die Hl. Inquisition wie ein modernes Verfahren vor dem Den Haager Gerichtshof anmutet ...
Il capitano - 4. Apr, 20:37

So groß ist der Unterschied zwischen heutiger Scharia und gewesener Inquistion nun auch wieder nicht :-)))
ElsaLaska - 4. Apr, 20:40

Immerhin gab es da ein Verfahren

mit Zeugenanhörung, und einfaches Verleumden reichte nicht mehr aus - im Gegensatz zu vorher.

Während du weiter oben schon schreibst, es gab überhaupt kein Verfahren und auch kein Urteil bei dem jungen Mann....
Il capitano - 4. Apr, 20:42

Die meisten Inquisitionsverfahren fanden aufgrund einer Denunziation statt. Und ein Verfahren, in dem Richter und Ankläger aus einer unantastbaren Person bestanden und jedwede Verteidigung unzulässig war, ist nun wirklich nicht der Gerichtshof in Den Haag ;-)
ElsaLaska - 4. Apr, 20:44

@il capitano

Drum schrieb ich auch "anmuten" :-)

PS: dradio ist üblicherweise der katholischen Anbiederung unverdächtig:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/609663/
Il capitano - 4. Apr, 20:46

Wir können dich ja mal in einen Folterkeller sperren, mal sehen, wie anmutend du es dort findest ;-)

(Schluss jetzt, das wird mir zu ...)
Il capitano - 4. Apr, 20:51

@Elsa

Wozu soll mein Gastbeitrag hier eigentlich noch missbraucht werden, hm?
ElsaLaska - 4. Apr, 21:08

@il capitano

Ja, hast ja recht. Zurück zur Rubrikentreue!

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