Diese Fastenwoche
war die beste überhaupt. Am Mittwoch ging ich einen Beichttermin vereinbaren bei den Kapuzinern, und ich war kaum zu Ende mit meinem Satz: Ich möchte beichten ... da zerrte mich Padre Giuseppe (ungefähr 70, weißer Bart wie alle Kapuziner) schon in Richtung Beichtstuhl und wollte mich gar nicht mehr von der Hand lassen. Ähhh, aber eigentlich nicht jetzt, sondern DOPO, eh, heute nachmittag, erst um 16 Uhr, stammelte ich, und Padre Giuseppe wollte mich gar nicht mehr von der Leine lassen, erst nach vielem Zureden, ich käme doch sicher nachmittags wieder und so weiter.
Ich also heim, in mich gegangen, mein Blatt voll geschrieben, dann wieder hoch um 16 Uhr, in den hochmodernen Beichtstuhl, Bucheambiente, hell, freundlich, modern, ohne Trenngitter, gepolsterte Lederkniebank.
Sprüchlein aufgesagt. Padre Giuseppe geriet in volle Fahrt. Nach einer Viertelstunde schlug er vor, dass ich mich hinsetzen solle und aufhören zu knien, da schwante mir, dass die Lossprechung noch mindestens eine weitere Viertelstunde dauern könnte. Wir Deutsche denken viel zu effizient, reingehen, rausgehen, fertig.
Da aber des Padres Zimmertheater: Mindestens vier Heiligengeschichten, wie sie sich mit Jesus unterhalten, in verteilter Rolle gesprochen, der Padre nach links geneigt, Heiliger frägt, der Padre wendet sich nach rechts, tiefere Stimmlage: Jesus antwortet.
Mindestens drei Gleichnisse aus dem Evangelium, welches bereitlag und fleißig zu Rate gezogen wurde, dazwischen Schweigen, unterbrochen von den wiederholten: Elsa! Coraggio!- Rufen des rührigen Padres.
Es war meine erste Beichte in Italien und zwischendurch zweifelte ich daran, ob ich vielleicht überhaupt die Lossprechung erfahren würde.
Nach sage und schreibe einer vollen Stunde verließ ich endlich wieder den Beichtstuhl, schüttelte dem Padre gerührt die Hand, wir umarmten uns, Bussi rechts und Bussi links, ich meinte ehrlich erschüttert: Bis zum nächsten Mal! Padre Giuseppe, mich an seine Brust gedrückt haltend: Ja aber wirklich!
Ich: Wirklich.
(Hat jetzt einen italienischen Beichtvater - noch dazu einen "nachkonziliar" zu nennenden *gg*)
Leute, unterstützt die Kapuziner, geht zu den Kapuzinern beichten, betet für Berufungen bei den Kapuzinern, ich weiß jetzt wirklich, warum der Hl. Vater einen Kapuziner (Cantalamessa) als Prediger im Hause hat. Diese Leute sind spirituell unbezahlbar, und sie lieben das Leben und die Menschen genauso wie Jesus Christus.
Am nächsten Tag kamen die Nachbarin mit ihrer Tochter vorbei auf einen cafè und schenkten mir a) eine Wundertätige Medaille - alle tragen sie, sie haben mir ihre vorgezeigt - ich solle sie auch tragen, und b) ein Gebetbüchlein zum Hl. Joseph - dieser tue echte Wunder, ich müsse ihn nur bitten, versicherten sie mir.
Ich bin so gern katholisch.
Ich also heim, in mich gegangen, mein Blatt voll geschrieben, dann wieder hoch um 16 Uhr, in den hochmodernen Beichtstuhl, Bucheambiente, hell, freundlich, modern, ohne Trenngitter, gepolsterte Lederkniebank.
Sprüchlein aufgesagt. Padre Giuseppe geriet in volle Fahrt. Nach einer Viertelstunde schlug er vor, dass ich mich hinsetzen solle und aufhören zu knien, da schwante mir, dass die Lossprechung noch mindestens eine weitere Viertelstunde dauern könnte. Wir Deutsche denken viel zu effizient, reingehen, rausgehen, fertig.
Da aber des Padres Zimmertheater: Mindestens vier Heiligengeschichten, wie sie sich mit Jesus unterhalten, in verteilter Rolle gesprochen, der Padre nach links geneigt, Heiliger frägt, der Padre wendet sich nach rechts, tiefere Stimmlage: Jesus antwortet.
Mindestens drei Gleichnisse aus dem Evangelium, welches bereitlag und fleißig zu Rate gezogen wurde, dazwischen Schweigen, unterbrochen von den wiederholten: Elsa! Coraggio!- Rufen des rührigen Padres.
Es war meine erste Beichte in Italien und zwischendurch zweifelte ich daran, ob ich vielleicht überhaupt die Lossprechung erfahren würde.
Nach sage und schreibe einer vollen Stunde verließ ich endlich wieder den Beichtstuhl, schüttelte dem Padre gerührt die Hand, wir umarmten uns, Bussi rechts und Bussi links, ich meinte ehrlich erschüttert: Bis zum nächsten Mal! Padre Giuseppe, mich an seine Brust gedrückt haltend: Ja aber wirklich!
Ich: Wirklich.
(Hat jetzt einen italienischen Beichtvater - noch dazu einen "nachkonziliar" zu nennenden *gg*)
Leute, unterstützt die Kapuziner, geht zu den Kapuzinern beichten, betet für Berufungen bei den Kapuzinern, ich weiß jetzt wirklich, warum der Hl. Vater einen Kapuziner (Cantalamessa) als Prediger im Hause hat. Diese Leute sind spirituell unbezahlbar, und sie lieben das Leben und die Menschen genauso wie Jesus Christus.
Am nächsten Tag kamen die Nachbarin mit ihrer Tochter vorbei auf einen cafè und schenkten mir a) eine Wundertätige Medaille - alle tragen sie, sie haben mir ihre vorgezeigt - ich solle sie auch tragen, und b) ein Gebetbüchlein zum Hl. Joseph - dieser tue echte Wunder, ich müsse ihn nur bitten, versicherten sie mir.
Ich bin so gern katholisch.
ElsaLaska - 4. Apr, 21:29