Loreto - Der Glaube lebt.
Ein ganz normaler Montag im zweitwichtigsten Wallfahrtsort Italiens, in Loreto.
Dort, hoch über der Adria, befindet sich das Santuario della Santa Casa - des Hauses der Hl. Familie aus Nazareth, welches, so will die Legende, von Engeln durch die Lüfte hergetragen und in einem Lorbeerhain abgesetzt wurde.
Der Bildhauer Bramante hat eine gigantische Marmorverkleidung um die schlichten, bräunlich-schwarzen Backsteinwände entworfen - den Lorbeerhain gibt es nicht mehr, aber eine riesige, wehrdorfartig befestigte Basilika mit Kuppelbau. Mein Besuch, keine gläubigen Katholiken, war begeistert. Insbesondere waren sie deshalb begeistert, weil die Kirche natürlich mit Kunst vollgepropft ist. Prächtig und teils mit funkelndem Gold ausgemalte Seitenkapellen, tausend Papstwappen aus Stein gehauen überall, schon bei der Einfahrt nach Loreto wird man von den vatikanischen Farben und den Insignien des aktuellen Papstes begrüßt. Bildnisse von der Jungfrau von Guadelupe, herrlich gestaltete Sakristeien mit raren Ornamentfliesenböden.
Da heute Montag war, gab es erfreulich wenige Touristenscharen, dennoch war im Santuario einiges los. Die Kapuziner aus dem Konvent direkt bei dem Santuario saßen in uralten schwarzen Beichstühlen bereit, um die Beichte abzunehmen. In einer der Kapellen hielt ein Kapuziner auch eine offene Beichte ab, betreute eine Pilgerin seelsorgerisch, die vor ihm auf einer Kniebank Platz genommen hatte, während er seinen Rosenkranz durch die Finger gleiten ließ. Überall zu sehen die erstaunlich und erfreulich jungen Franziskanerinnen der Immakulata mit ihren blauen Schleiern und Habits.
Bramantes Marmorumkleidung des Hl. Hauses direkt unterhalb der Kuppel des Santuarios schließt nicht senkrecht mit dem Fußboden ab, sondern wird umschlossen von einem Sockel, der circa einen halben Meter breit ist. In diesem Sockel finden sich parallel umlaufende Vertiefungen. Pilger haben diese Gräben in 500 Jahren entstehen lassen, weil sie das Heiligtum kniend umrutschten und dabei Gebete sprachen, bevor sie in das Innerste eintraten.
Heute habe ich wieder erlebt, wie ganze Familien, Menschen jedes Alters, Teenager, Twenties, Alte, auch Schulkinder, auf Knien und betend die Marmorverkleidung umrundeten.
Im Orangenen Saal dann die Vitrinen mit den Pilgergaben, unendlich viele silberne Votivherzen, ganz alte Textilien und Kunstwerke, aber auch - und das fiel meinen Gästen positiv auf: Neues und Aktuelles. Etwa quietschbunte Trikots von Sportlern, die diese als Dank für einen ersehnten Sieg der Madonna gestiftet hatten. Zig Pokale von Sportvereinen, eine Marmortafel von der Fliegerstaffel, die die Madonna von Loreto als Schutzpatronin hat.
Gegen halb Eins gab es dann eine Pilgerprozession unter Gesang über den Vorplatz hinein in die Kirche
All das hat meine agnostisch-nichtkatholischen Besucher gerade begeistert. Hier wird der Glaube gelebt, das ist authentisch, das macht die Kirche mit all ihren Kunstwerken zu etwas ganz Besonderem, befanden sie einmütig.
Ich habe nichts hinzuzufügen.
Dort, hoch über der Adria, befindet sich das Santuario della Santa Casa - des Hauses der Hl. Familie aus Nazareth, welches, so will die Legende, von Engeln durch die Lüfte hergetragen und in einem Lorbeerhain abgesetzt wurde.
Der Bildhauer Bramante hat eine gigantische Marmorverkleidung um die schlichten, bräunlich-schwarzen Backsteinwände entworfen - den Lorbeerhain gibt es nicht mehr, aber eine riesige, wehrdorfartig befestigte Basilika mit Kuppelbau. Mein Besuch, keine gläubigen Katholiken, war begeistert. Insbesondere waren sie deshalb begeistert, weil die Kirche natürlich mit Kunst vollgepropft ist. Prächtig und teils mit funkelndem Gold ausgemalte Seitenkapellen, tausend Papstwappen aus Stein gehauen überall, schon bei der Einfahrt nach Loreto wird man von den vatikanischen Farben und den Insignien des aktuellen Papstes begrüßt. Bildnisse von der Jungfrau von Guadelupe, herrlich gestaltete Sakristeien mit raren Ornamentfliesenböden.
Da heute Montag war, gab es erfreulich wenige Touristenscharen, dennoch war im Santuario einiges los. Die Kapuziner aus dem Konvent direkt bei dem Santuario saßen in uralten schwarzen Beichstühlen bereit, um die Beichte abzunehmen. In einer der Kapellen hielt ein Kapuziner auch eine offene Beichte ab, betreute eine Pilgerin seelsorgerisch, die vor ihm auf einer Kniebank Platz genommen hatte, während er seinen Rosenkranz durch die Finger gleiten ließ. Überall zu sehen die erstaunlich und erfreulich jungen Franziskanerinnen der Immakulata mit ihren blauen Schleiern und Habits.
Bramantes Marmorumkleidung des Hl. Hauses direkt unterhalb der Kuppel des Santuarios schließt nicht senkrecht mit dem Fußboden ab, sondern wird umschlossen von einem Sockel, der circa einen halben Meter breit ist. In diesem Sockel finden sich parallel umlaufende Vertiefungen. Pilger haben diese Gräben in 500 Jahren entstehen lassen, weil sie das Heiligtum kniend umrutschten und dabei Gebete sprachen, bevor sie in das Innerste eintraten.
Heute habe ich wieder erlebt, wie ganze Familien, Menschen jedes Alters, Teenager, Twenties, Alte, auch Schulkinder, auf Knien und betend die Marmorverkleidung umrundeten.
Im Orangenen Saal dann die Vitrinen mit den Pilgergaben, unendlich viele silberne Votivherzen, ganz alte Textilien und Kunstwerke, aber auch - und das fiel meinen Gästen positiv auf: Neues und Aktuelles. Etwa quietschbunte Trikots von Sportlern, die diese als Dank für einen ersehnten Sieg der Madonna gestiftet hatten. Zig Pokale von Sportvereinen, eine Marmortafel von der Fliegerstaffel, die die Madonna von Loreto als Schutzpatronin hat.
Gegen halb Eins gab es dann eine Pilgerprozession unter Gesang über den Vorplatz hinein in die Kirche
All das hat meine agnostisch-nichtkatholischen Besucher gerade begeistert. Hier wird der Glaube gelebt, das ist authentisch, das macht die Kirche mit all ihren Kunstwerken zu etwas ganz Besonderem, befanden sie einmütig.
Ich habe nichts hinzuzufügen.
ElsaLaska - 8. Jun, 22:30
Erinnerungen