Santuario des Hl. Joseph von Copertino in Osimo
Schon von weitem erkennt man die Basilika an ihrer lustigen Wetterfahne, der Silhouette des fliegenden Heiligen, der auch der Schutzpatron von Osimo ist, sie folgt in ihren Umrissen grob diesem Bild:
Es zeigt den Hl. Joseph, wie er beim Anblick der Engel, die er über dem nahen Heiligtum von Loreto auf- und absteigen sieht, in Ekstase fällt und losfliegt. Wie immer entsetztes Publikum dabei.
Angegliedert an die Basilika ist das Konvent der franziskanischen Minoriten, hier der Eingang
in dem der Hl. Joseph die letzten sechs Jahre seines Lebens verbrachte.
Ein Außenbild von der HP des Santuarios:
Und hier der Seiteneingang der Kirche
Bilder aus dem Inneren
Hier ein besser ausgeleuchtetes ebenfalls von der HP des Santuarios:
Rechts neben dem Altar geht es hinab zur Gruft mit einer Vorrichtung für Rollstuhlfahrer:
Und wie ich hinabsteige, kommt mir ein junger Mann im Radfahrertrikot entgegen, der sich beim Hl. Joseph mit einem Kuss auf das umgebende Vitrinenglas verabschiedet und sich nochmals schnell bekreuzigt.
Aufnahmen vom Schrein und in der Gruft: Da liegt er also, der fliegende Pater, in seinem Glassarg, der von Engeln getragen wird, und ist abgehoben in die Ewigkeit.
An den Wänden finden sich zahlreiche solcher Plaketten, die Episoden aus seinem an Wundern wirklich nicht zu knapp angefüllten Leben zeigen:
Bei der Begeisterung über die Engel über Loreto und
beim Abheben vor den Augen des Botschafters von - moment, ich kann es nicht entziffern - trags evtl. nach.
Der Hl. Joseph ließ sich nämlich auch nicht vor der Prominenz lumpen und es gibt unter Eid abgelegte Zeugnisse von Diplomaten, Fürsten, Herzögen und Kardinälen, dass sie wirklich gesehen haben, wie er geflogen ist. Hier eine Darstellung des Abhebens vor einem geistlichen Würdenträger - das kann doch nur der Papst sein, oder?
Ein Detail aus der Deckenbemalung der Sakristei
Für gute Laune sorgte bei mir auch diese Statue des fliegenden Heiligen neben dem Aufgang zu seinen Räumen
Pacelli was here!
Schönes Detail - die Fenster mit den gemauerten Sitzbänken sind noch original erhalten (okay, mindestens die Bänke kann man erkennen *gg*)
In den Räumen findet sich ein Bettverschlag mit einer Pritsche aus drei Brettern, auf der er schlief und ein Stück von dem Bärenfell, mit dem er sich zudeckte, einige private Gegenstände von ihm, sein Lieblingsbild von Mutter Maria mit dem Jesukind, seine Feuerstelle, seine zwei Essschüsseln und so weiter.
Alles wunderbar ausgestellt und liebevoll in Schuss gehalten von den Franziskanern plus der Installation eines Audioguides in drei Sprachen für jeden Raum.
Der Heilige wird nicht nur deshalb verehrt, weil er Wunder tat, Menschen heilte, eine ganze Schafherde wiederbelebte, ständig vom Erdboden abhob und auf das Tabernakel oder eine Marienstatue zuflog u.v.a.m., sondern weil er auch so ein unglaublicher Tölpel war, den niemand haben wollte und gebrauchen konnte. Aus einem Kapuzinerkloster wurde er als junger Bursche wieder fortgeschickt, weil er zu blöd war, "schwarzes von weißem Brot zu unterscheiden" und ihnen ständig das Geschirr zerdepperte. Nur mit der Hilfe zweier Onkel gelang es ihm, ein Kloster zu finden, das ihn aufnehmen wollte. Die theologischen Studien, die Voraussetzung für seine Priesterweihe waren, konnte er kaum bewältigen. Der Ärmste litt noch dazu unter entsetzlicher Prüfungsangst, er konnte sich die Messlesungen auf Latein kaum merken und für die entscheidende Prüfung bereitete er sich mit dem kürzesten vorgeschriebenen Messtext vor, den es überhaupt gab, die Stelle "Selig ist der Leib, der dich getragen hat". Er musste sie auf Latein lesen, übersetzen und auslegen können. In der Nacht zuvor schwitzte er Blut und Wasser. Und es begab sich, dass genau die Stelle geprüft wurde, auf die er sich vorbereitet hatte. Darum, weil es ihm so schwerfiel, aber dennoch gelang, ist er der Schutzpatron der Studenten und Abiturienten und aller, die Examen machen müssen.
In der Vitrine mit den Dankesgaben liegen deshalb auch Kopien von Zeugnissen, Diplomarbeiten und Doktorarbeiten aus. Und das Web-Gästebuch des Santuarios ist voll mit Hilferufen und Bitten an ihn, zur Zeit vor allem für die Abiturienten. Die Minoritenbrüder, die das Santuario betreuen, versprechen, in allen vorgetragenen Anliegen zu beten und Fürbitte bei ihrem bezaubernden Heiligen einzulegen.
Ich liebe den Hl. Joseph gerade deshalb dafür, dass ihn erst alle für einen ausgesprochenen Deppen, Tölpel und Vollidioten hielten, niemand ihn haben wollte und gebrauchen konnte, bis Gott kam, ihn mit Beschlag belegte und mit den erstaunlichsten Gaben und Fähigkeiten ausstattete - unter denen der Hl. Joseph durchaus häufig allerdings auch litt.
Eines der Messgewänder, die er getragen hat:
Seine Schlappen
Die Utensilien, die er für seine tägliche Hl. Messzelebration benutzte (die drei vier weißen Schlieren gehören nicht dazu, das sind nur Reflexe *gg*)
Und noch Bilder vom Kreuzgang und Innenhof des Konvents
Natürlich konnte ich diesen inspirierenden Ort nicht verlassen, ohne mir noch zwei Aufkleber mit dem fliegenden Heiligen, Kulis und einen Schlüsselanhänger (vorne Hl. Joseph - hinten sein Namensvetter BXVI) gekauft zu haben. Es hat lange gebraucht, bis ich meinen lieben Pater Joseph einmal besucht habe. Immerhin, aber da kannte ich ihn noch nicht so gut, habe ich ihn bei meinem Kircheneintritt um Fürbitte angerufen, zusammen mit der Hl. Teresa, der Hl. Barbara und einigen anderen.
In allerbester Laune - dieser Heilige macht einfach auch Spaß - fuhr ich dann weiter nach Campocavallo zur Missa Tridentina. Wo dieses Mal ganz besonders viele kleine Kinder für erfreuliche Unruhe sorgten.
Es zeigt den Hl. Joseph, wie er beim Anblick der Engel, die er über dem nahen Heiligtum von Loreto auf- und absteigen sieht, in Ekstase fällt und losfliegt. Wie immer entsetztes Publikum dabei.
Angegliedert an die Basilika ist das Konvent der franziskanischen Minoriten, hier der Eingang
in dem der Hl. Joseph die letzten sechs Jahre seines Lebens verbrachte.
Ein Außenbild von der HP des Santuarios:
Und hier der Seiteneingang der Kirche
Bilder aus dem Inneren
Hier ein besser ausgeleuchtetes ebenfalls von der HP des Santuarios:
Rechts neben dem Altar geht es hinab zur Gruft mit einer Vorrichtung für Rollstuhlfahrer:
Und wie ich hinabsteige, kommt mir ein junger Mann im Radfahrertrikot entgegen, der sich beim Hl. Joseph mit einem Kuss auf das umgebende Vitrinenglas verabschiedet und sich nochmals schnell bekreuzigt.
Aufnahmen vom Schrein und in der Gruft: Da liegt er also, der fliegende Pater, in seinem Glassarg, der von Engeln getragen wird, und ist abgehoben in die Ewigkeit.
An den Wänden finden sich zahlreiche solcher Plaketten, die Episoden aus seinem an Wundern wirklich nicht zu knapp angefüllten Leben zeigen:
Bei der Begeisterung über die Engel über Loreto und
beim Abheben vor den Augen des Botschafters von - moment, ich kann es nicht entziffern - trags evtl. nach.
Der Hl. Joseph ließ sich nämlich auch nicht vor der Prominenz lumpen und es gibt unter Eid abgelegte Zeugnisse von Diplomaten, Fürsten, Herzögen und Kardinälen, dass sie wirklich gesehen haben, wie er geflogen ist. Hier eine Darstellung des Abhebens vor einem geistlichen Würdenträger - das kann doch nur der Papst sein, oder?
Ein Detail aus der Deckenbemalung der Sakristei
Für gute Laune sorgte bei mir auch diese Statue des fliegenden Heiligen neben dem Aufgang zu seinen Räumen
Pacelli was here!
Schönes Detail - die Fenster mit den gemauerten Sitzbänken sind noch original erhalten (okay, mindestens die Bänke kann man erkennen *gg*)
In den Räumen findet sich ein Bettverschlag mit einer Pritsche aus drei Brettern, auf der er schlief und ein Stück von dem Bärenfell, mit dem er sich zudeckte, einige private Gegenstände von ihm, sein Lieblingsbild von Mutter Maria mit dem Jesukind, seine Feuerstelle, seine zwei Essschüsseln und so weiter.
Alles wunderbar ausgestellt und liebevoll in Schuss gehalten von den Franziskanern plus der Installation eines Audioguides in drei Sprachen für jeden Raum.
Der Heilige wird nicht nur deshalb verehrt, weil er Wunder tat, Menschen heilte, eine ganze Schafherde wiederbelebte, ständig vom Erdboden abhob und auf das Tabernakel oder eine Marienstatue zuflog u.v.a.m., sondern weil er auch so ein unglaublicher Tölpel war, den niemand haben wollte und gebrauchen konnte. Aus einem Kapuzinerkloster wurde er als junger Bursche wieder fortgeschickt, weil er zu blöd war, "schwarzes von weißem Brot zu unterscheiden" und ihnen ständig das Geschirr zerdepperte. Nur mit der Hilfe zweier Onkel gelang es ihm, ein Kloster zu finden, das ihn aufnehmen wollte. Die theologischen Studien, die Voraussetzung für seine Priesterweihe waren, konnte er kaum bewältigen. Der Ärmste litt noch dazu unter entsetzlicher Prüfungsangst, er konnte sich die Messlesungen auf Latein kaum merken und für die entscheidende Prüfung bereitete er sich mit dem kürzesten vorgeschriebenen Messtext vor, den es überhaupt gab, die Stelle "Selig ist der Leib, der dich getragen hat". Er musste sie auf Latein lesen, übersetzen und auslegen können. In der Nacht zuvor schwitzte er Blut und Wasser. Und es begab sich, dass genau die Stelle geprüft wurde, auf die er sich vorbereitet hatte. Darum, weil es ihm so schwerfiel, aber dennoch gelang, ist er der Schutzpatron der Studenten und Abiturienten und aller, die Examen machen müssen.
In der Vitrine mit den Dankesgaben liegen deshalb auch Kopien von Zeugnissen, Diplomarbeiten und Doktorarbeiten aus. Und das Web-Gästebuch des Santuarios ist voll mit Hilferufen und Bitten an ihn, zur Zeit vor allem für die Abiturienten. Die Minoritenbrüder, die das Santuario betreuen, versprechen, in allen vorgetragenen Anliegen zu beten und Fürbitte bei ihrem bezaubernden Heiligen einzulegen.
Ich liebe den Hl. Joseph gerade deshalb dafür, dass ihn erst alle für einen ausgesprochenen Deppen, Tölpel und Vollidioten hielten, niemand ihn haben wollte und gebrauchen konnte, bis Gott kam, ihn mit Beschlag belegte und mit den erstaunlichsten Gaben und Fähigkeiten ausstattete - unter denen der Hl. Joseph durchaus häufig allerdings auch litt.
Eines der Messgewänder, die er getragen hat:
Seine Schlappen
Die Utensilien, die er für seine tägliche Hl. Messzelebration benutzte (die drei vier weißen Schlieren gehören nicht dazu, das sind nur Reflexe *gg*)
Und noch Bilder vom Kreuzgang und Innenhof des Konvents
Natürlich konnte ich diesen inspirierenden Ort nicht verlassen, ohne mir noch zwei Aufkleber mit dem fliegenden Heiligen, Kulis und einen Schlüsselanhänger (vorne Hl. Joseph - hinten sein Namensvetter BXVI) gekauft zu haben. Es hat lange gebraucht, bis ich meinen lieben Pater Joseph einmal besucht habe. Immerhin, aber da kannte ich ihn noch nicht so gut, habe ich ihn bei meinem Kircheneintritt um Fürbitte angerufen, zusammen mit der Hl. Teresa, der Hl. Barbara und einigen anderen.
In allerbester Laune - dieser Heilige macht einfach auch Spaß - fuhr ich dann weiter nach Campocavallo zur Missa Tridentina. Wo dieses Mal ganz besonders viele kleine Kinder für erfreuliche Unruhe sorgten.
ElsaLaska - 22. Jun, 17:53
WOW!!!
vielen Dank für diesen wunderbaren "Reisebericht" und die tollen Fotos. Ich lese den Eintrag nun schon zum 3. Mal und bin immer wieder begeistert; es ist fast, als ob Du deine Leser mit auf eine kleine Wallfahrt nimmst.