Warum Abtreibung und Holocaust gar nicht zusammengeht.
Und was trotzdem der ganzen Sache gemeinsam ist.
Der Holocaust steht selbstverständlich alleine da. Er hat die eigene, historische Qualität, die er nunmal hat. Es ist überhaupt nicht zulässig, andere Massenmorde mit dem Holocaust zu vergleichen, auch wenn die Opferzahlen tatsächlich größer sind - und das schaffen andere Massenmorde, Genozide, spielend - weil es nun mal der Holocaust ist und nicht der Mord an armenischen Christen oder die Massaker von Pol Pot. Mögen sie dieselbe Aufmerksamkeit erlangen wie die Shoah und möge man der Opfer genauso gewahr sein, wie man es mittlerweile beim Holocaust tut. Mögen man allen Opfern das gleiche Recht auf barmherziges Gedenken gewähren, ohne sie zu instrumentalisieren.
Da bin ich auch gleich beim Thema. Der Holocaust wird sehr gerne instrumentalisiert- auch von den Betroffenen, aber auch von nicht unmittelbar Betroffenen. Etwa sei der Skandal der massenhaften Abtreibung vergleichbar oder eben auch nicht vergleichbar, dem Holocaust.
Was soll diese Polemik bringen?
Dass Abtreibung nicht an sich gut ist, wissen wenigstens unterschwellig die allermeisten Beteiligten.
Dass sie aufhören, abzutreiben, nur weil man polemisch an den Holocaust erinnert, steht nicht in Erwartung.
Tatsächlich liegt dem Phänomen der Abtreibung eine Ideologie zugrunde, die lautet, Ficken ist per se ein Ausdruck der Persönlichkeit und Menschenrecht, und entstehende Menschen bei der freien Ausübung dieses grundlegenden Menschenrechtes dürfen mit Blick auf ein Menschenrecht, nämlich die sexuelle Selbstverwirklichung, ohne weiteres eliminiert werden. Das ist die Ideologie. Klingt gut, ne? Noch besser aber und immer erfolgreich zu allen Zeiten war eine wie auch immer geartete Ideologie, wenn sie einher ging mit der Möglichkeit, Geld zu verdienen.
Nichts anderes passiert bei dem hochgehaltenen Recht auf Abtreibung (wie auch der großzügigen Verteilung der Pille oder von Kondomen) - lasst uns richtig Kohle machen. Da ist der Berührungspunkt zum Holocaust. Kein Mensch kann mir einreden, dass dies lediglich eine "Ideologie" gewesen sein sollte. Nein, man konnte ganz viel Geld damit verdienen, die reichen Juden endlich enteignen, den verarmten Abschaum praktischerweise gleich mit entfernen. Abtreibung ist ein Menschenrecht und zeugt von der sexuellen Freiheit der Frau, die sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, ob der Stecher, den sie sich nun heute Abend einverleibt, auch wirklich das Kindergeld zahlen kann, wenns nachher ernst wird. Abtreibung ist zugunsten des Stechers und des Staates, denn wenn der Stecher nicht kann, so muss der Staat für ihn in die Bresche springen.
Es gibt tausend verschiedene Möglichkeiten, warum Frauen eben nicht abtreiben müssen, aber die werden nur ungern zur Sprache gebracht. Es kostet zuviel Geld. Von größerem Vorteil ist es, den Frauen einzureden, es sei nur ein Eingriff wie jeder andere auch, es handle sich lediglich um einen Zellklumpen und menschlich sei das überhaupt kein Problem.
Jetzt landen wir doch wieder beim Holocaust. Menschlich gesehen war es nämlich auch kein Problem, andere Menschen, die nicht als solche deklariert worden sind, auf Eisblöcke zu setzen und Unterkühlungsexperimente durchzuführen. So unzulässig also ein Vergleich Abtreibungsopfer-Holocaustopfer tatsächlich ist, soviel haben sie doch gemein: Die Ideologie, die Gier nach Geld und die Vehemenz, mit der Menschen das Menschsein abgesprochen worden ist.
Warum bin ich trotzdem gegen den Vergleich?
Weil wir damit mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wenn ich eine Frau davon überzeugen möchte, dass das was sie in sich trägt, heiliges Leben ist und nicht wirtschaftlicher Schaden oder Zerstörung des Lebensplanes, dann hilft auch nicht der Verweis auf Opferzahlen jeglicher Provenienz.
Dann hilft nur der Verweis auf das je eigene Schicksal, die Einzelpersönlichkeit, die Tante, die vielleicht entgegen aller Prognosen ein Kind geboren hat und das nun die Lieblingscousine ist? Die Vorstellung, dass man selbst nur auf der Welt ist, und dankbar auf dieser Welt, weil eine Frau, womöglich beklagenswerterweise ohne einen Mann zur Seite, JA zu einem gesagt hat? JA, du sollst leben? Du sollst der Mensch werden dürfen, der dir bestimmt wurde zu sein? JA, ich habe dieses Opfer für dich gebracht, auch wenn du mir blöder Zellklumpen gerade voll in meine Lebensplanung damals geraten bist und alle sagten, ich brauche dich nicht? Wieviele Menschen kenne ich denn, ohne die mein Leben gar nicht funktionieren würde und die heute nicht hier wären, wenn ihre Mütter entschieden hätten: Och nee du, jetzt ist grad blöd, ich kann dich grad echt nicht brauchen?
Meine Ma hat JA zu mir gesagt. Das weiß ich. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl.
Der Holocaust steht selbstverständlich alleine da. Er hat die eigene, historische Qualität, die er nunmal hat. Es ist überhaupt nicht zulässig, andere Massenmorde mit dem Holocaust zu vergleichen, auch wenn die Opferzahlen tatsächlich größer sind - und das schaffen andere Massenmorde, Genozide, spielend - weil es nun mal der Holocaust ist und nicht der Mord an armenischen Christen oder die Massaker von Pol Pot. Mögen sie dieselbe Aufmerksamkeit erlangen wie die Shoah und möge man der Opfer genauso gewahr sein, wie man es mittlerweile beim Holocaust tut. Mögen man allen Opfern das gleiche Recht auf barmherziges Gedenken gewähren, ohne sie zu instrumentalisieren.
Da bin ich auch gleich beim Thema. Der Holocaust wird sehr gerne instrumentalisiert- auch von den Betroffenen, aber auch von nicht unmittelbar Betroffenen. Etwa sei der Skandal der massenhaften Abtreibung vergleichbar oder eben auch nicht vergleichbar, dem Holocaust.
Was soll diese Polemik bringen?
Dass Abtreibung nicht an sich gut ist, wissen wenigstens unterschwellig die allermeisten Beteiligten.
Dass sie aufhören, abzutreiben, nur weil man polemisch an den Holocaust erinnert, steht nicht in Erwartung.
Tatsächlich liegt dem Phänomen der Abtreibung eine Ideologie zugrunde, die lautet, Ficken ist per se ein Ausdruck der Persönlichkeit und Menschenrecht, und entstehende Menschen bei der freien Ausübung dieses grundlegenden Menschenrechtes dürfen mit Blick auf ein Menschenrecht, nämlich die sexuelle Selbstverwirklichung, ohne weiteres eliminiert werden. Das ist die Ideologie. Klingt gut, ne? Noch besser aber und immer erfolgreich zu allen Zeiten war eine wie auch immer geartete Ideologie, wenn sie einher ging mit der Möglichkeit, Geld zu verdienen.
Nichts anderes passiert bei dem hochgehaltenen Recht auf Abtreibung (wie auch der großzügigen Verteilung der Pille oder von Kondomen) - lasst uns richtig Kohle machen. Da ist der Berührungspunkt zum Holocaust. Kein Mensch kann mir einreden, dass dies lediglich eine "Ideologie" gewesen sein sollte. Nein, man konnte ganz viel Geld damit verdienen, die reichen Juden endlich enteignen, den verarmten Abschaum praktischerweise gleich mit entfernen. Abtreibung ist ein Menschenrecht und zeugt von der sexuellen Freiheit der Frau, die sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, ob der Stecher, den sie sich nun heute Abend einverleibt, auch wirklich das Kindergeld zahlen kann, wenns nachher ernst wird. Abtreibung ist zugunsten des Stechers und des Staates, denn wenn der Stecher nicht kann, so muss der Staat für ihn in die Bresche springen.
Es gibt tausend verschiedene Möglichkeiten, warum Frauen eben nicht abtreiben müssen, aber die werden nur ungern zur Sprache gebracht. Es kostet zuviel Geld. Von größerem Vorteil ist es, den Frauen einzureden, es sei nur ein Eingriff wie jeder andere auch, es handle sich lediglich um einen Zellklumpen und menschlich sei das überhaupt kein Problem.
Jetzt landen wir doch wieder beim Holocaust. Menschlich gesehen war es nämlich auch kein Problem, andere Menschen, die nicht als solche deklariert worden sind, auf Eisblöcke zu setzen und Unterkühlungsexperimente durchzuführen. So unzulässig also ein Vergleich Abtreibungsopfer-Holocaustopfer tatsächlich ist, soviel haben sie doch gemein: Die Ideologie, die Gier nach Geld und die Vehemenz, mit der Menschen das Menschsein abgesprochen worden ist.
Warum bin ich trotzdem gegen den Vergleich?
Weil wir damit mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wenn ich eine Frau davon überzeugen möchte, dass das was sie in sich trägt, heiliges Leben ist und nicht wirtschaftlicher Schaden oder Zerstörung des Lebensplanes, dann hilft auch nicht der Verweis auf Opferzahlen jeglicher Provenienz.
Dann hilft nur der Verweis auf das je eigene Schicksal, die Einzelpersönlichkeit, die Tante, die vielleicht entgegen aller Prognosen ein Kind geboren hat und das nun die Lieblingscousine ist? Die Vorstellung, dass man selbst nur auf der Welt ist, und dankbar auf dieser Welt, weil eine Frau, womöglich beklagenswerterweise ohne einen Mann zur Seite, JA zu einem gesagt hat? JA, du sollst leben? Du sollst der Mensch werden dürfen, der dir bestimmt wurde zu sein? JA, ich habe dieses Opfer für dich gebracht, auch wenn du mir blöder Zellklumpen gerade voll in meine Lebensplanung damals geraten bist und alle sagten, ich brauche dich nicht? Wieviele Menschen kenne ich denn, ohne die mein Leben gar nicht funktionieren würde und die heute nicht hier wären, wenn ihre Mütter entschieden hätten: Och nee du, jetzt ist grad blöd, ich kann dich grad echt nicht brauchen?
Meine Ma hat JA zu mir gesagt. Das weiß ich. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl.
ElsaLaska - 10. Sep, 22:07
Du erwähnst auch die Ideologie, die beide gemeinsam haben. Ich finde nicht, dass die gleiche Ideologie dahintersteckt. Außerdem muss man noch zwischen denen unterschieden, die die Abtreibung (im Beispiel aus finanziellen Gründen) bewerben und denen, die dann abtreiben (lassen). Denn im genannten Beispiel liegen die finanziellen Gründe bei den Abtreibungen nicht bei den Ausführenden, sondern bei denen, die dazu ermuntern.
Ich gebe Dir aber Recht, Abtreibung darf nicht verharmlost werden und finde auch die am Ende des Artikels genannten Gründe gegen den Vergleich mit dem Holocaust gut, nur steht für mich der genannte Grund mehr im Vordergrund.
Elsa, Danke!
fühl' Dich ganz dolle umarmt - Du sprichst mir aus der Seele.
Kein Völkermord ist wie der andere - Nein, weder Pol Pot, noch Tschiang-kai Tschek noch das Völkermorden in Ruanda oder oder oder ...
Allerdings soll man darüber nachdenken - dieses immer wiederkehrende "nicht vergleichbar" oder "unmöglichen Vergleich" funktioniert wie ein Denkverbot und führt letztendlich dazu, dass die Menschen nicht aus der Geschichte lernen (wollen?). Der Vergleich ist möglich - dann, wenn man Denken zulässt.
Und die dümmliche Behauptung, man setze die Frauen dadurch auf eine Stufe mit Hitlers Mordgesellen stammt von genau denselben perfiden Abtreibungsbefürwortern, die an dieser Tragödie auch noch verdienen. Bei einer Abtreibung gibt es in der Regel zwei Opfer: Mutter und Kind. Täter sind "Ärzte" (Hippokrates weint bittre Tränen über sie) und faschistoide Organisationen wie "planned parenthood" und deren Ableger wie "pro(?) familia". Literaturtipp:
http://das-mariechen.blogspot.com/2009/09/ein-neues-buch.html