Handkommunion?
Ich ging also zur Hl. Messe, und ich dachte mir: Geh in die St. Anna Kirche. Alle ausgeschriebenen Zeiten in jeder römischen Kirche sollte man mal sicherheitshalber um eine halbe Stunde unterschreiten, dann haut es vielleicht hin. Also ich kam rechtzeitig zum Friedensgruß rein in die Sankt Anna. Der Priester schawallte was zum Weltfrieden und das jetzt also die Sekunde sei, einander zu lieben. Gut, dachte ich, ich bin alleine in der Bank, dem Friedensgruß nicht prinzipiell abgeneigt, aber wenn mangels Masse keine Gelegenheit dazu ist - auch immer sehr zufrieden. Nicht so der Zelebrant. Er war nämlich vehement und extraordinär unterwegs und scheute sich deshalb auch nicht, sich von hinterm Altar hervorzukämpfen und den ersten Bankreihen die Hände zu schütteln. In den Hinterbänken knieten neben mir unverzagt Ordensschwestern. Sie knieten. Und weiter knieten sie.
Und sie knieten auch dann noch, als der Priester kommunizierte, und ich starre ja kommunizierende Priester üblicherweise nicht an, es sei denn, sie exponierten sich durch Kieferbewegungen, als gälte es, ein Sesam-Knäckebrot in DIN A 4 -Größe zu vertilgen. Der Priester zerbiss, kaute, malmte, spülte nach, ich fürchtete für ihn schon, er hätte ein Fischfilet mit Gräten verzehrt. Dann kam die Kommunionausteilung an die Jugendlichen aus den ersten Bänken. Relativ schnell war mir klar: Komm, opfere doch einfach auf.
Die Teenager erhielten Handkommunion. Sie schlenderten vor, zum Altar, mit hängenden Armen, es drängte sich mir das Bild eines wandernden Neandertalers auf. Die allerheiligste Eucharistie nahmen sie auf die Hand, schoben sich sie sich beim Laufen in den Mund, die Jungs fuhren sich noch im Gehen und im demonstrativen Kauen durchs gegelte Haar, die Mädels schüttelten sich kauenderweise noch mal in koketten Kopfbewegungen die Lockenmähne zurecht, während sie in die Bank zurückschlenderten. Dass sie sich nicht den pushup-BH mit beiden Händen hochrückten dabei, war gerade mal alles. Es verging mir.
Ich opferte einfach auf.
Wäre auch okay gewesen, wenn ich sonstwo gewesen wäre, und nicht in der St. Anna Kirche im Vatikan.
[Disclaimer: Es ist möglich, die Handkommunion würdig zu empfangen. Es wäre aber auch schön, wenn man mehr praktische Ansichten davon bekäme.]
Und sie knieten auch dann noch, als der Priester kommunizierte, und ich starre ja kommunizierende Priester üblicherweise nicht an, es sei denn, sie exponierten sich durch Kieferbewegungen, als gälte es, ein Sesam-Knäckebrot in DIN A 4 -Größe zu vertilgen. Der Priester zerbiss, kaute, malmte, spülte nach, ich fürchtete für ihn schon, er hätte ein Fischfilet mit Gräten verzehrt. Dann kam die Kommunionausteilung an die Jugendlichen aus den ersten Bänken. Relativ schnell war mir klar: Komm, opfere doch einfach auf.
Die Teenager erhielten Handkommunion. Sie schlenderten vor, zum Altar, mit hängenden Armen, es drängte sich mir das Bild eines wandernden Neandertalers auf. Die allerheiligste Eucharistie nahmen sie auf die Hand, schoben sich sie sich beim Laufen in den Mund, die Jungs fuhren sich noch im Gehen und im demonstrativen Kauen durchs gegelte Haar, die Mädels schüttelten sich kauenderweise noch mal in koketten Kopfbewegungen die Lockenmähne zurecht, während sie in die Bank zurückschlenderten. Dass sie sich nicht den pushup-BH mit beiden Händen hochrückten dabei, war gerade mal alles. Es verging mir.
Ich opferte einfach auf.
Wäre auch okay gewesen, wenn ich sonstwo gewesen wäre, und nicht in der St. Anna Kirche im Vatikan.
[Disclaimer: Es ist möglich, die Handkommunion würdig zu empfangen. Es wäre aber auch schön, wenn man mehr praktische Ansichten davon bekäme.]
ElsaLaska - 15. Dez, 21:20
Disclaimer...
Konjunktiv II
Und ist er jetzt korrekt oder nicht?