Nie war er so wertvoll wie heute.
Neulich auf evangelisch.de, unter der beneidenswert genialen Überschrift: Kirche und Sexualität - ein ökumenisches Thema, von dem ev. Theologen Ulrich H. J. Körtner. Stanislaus zitierte bereits:
"Der katholische Zwangszölibat fördert die Gefahr sexueller Übergriffe auf Kinder und Jugendliche. Das zeigt der jüngste Skandal an deutschen Jesuitengymnasien."
[So so, das sehen aber ziemlich viele Wissenschaftler und Ärzte ganz brandaktuell völlig anders] und:
"So lange der Zwangszölibat, für den es keine biblische Legitimation gibt [nein? In meiner Lutherbibelausgabe: Matthäus 19,12? Achso. Zwang. Naja, vom Zwang verheirateter Pfarrer zu sein steht ja auch nichts in der Bibel], nicht fällt, wird die römische Kirche letztlich immer nur an Symptomen herumkurieren." Jetzt kommen die strukturellen Strukturen der systemimmanenten systemischen repressiven Repression, Tausende von Opfern, Deformation etc.
Langweilig.
Vorhin dachte ich mir, schlag doch mal wieder das Büchlein über den Zölibat von Hans C. Zander auf.
>>"Wenn eine Gesellschaft von Spießern einer sexuellen Minderheit den Garaus machen will, dann tut sie das nicht bestialisch mit der Keule. Raffinierter in der Methode, wirksamer im Ergebnis ist eine inquisitorische Frage. In allen Skandalprozessen gegen Homosexuelle wurde diese Frage gestellt, immerzu die gleiche: "Sind die eigentlich böse oder sind sie krank?"
Die Homosexuellen haben sich inzwischen verbessert. Sie sind jetzt eine "schützenswerte Minderheit". Aber die Spießer sind natürlich alle noch da. Nur haben sie sich inzwischen ein anderes Vorurteil in den Kopf stopfen lassen, nämlich den Aberglauben, Sex, gleich welcher, sei "das Eigentliche". Sex, gleich welcher, müsse unbedingt sein. Diesem neuen Vorurteil entsprechend haben sie sich für ihren Verfolgungsdrang eine neue Minderheit ausgesucht. Es ist die denkbar kleinste sexuelle Minderheit, an Zahl hundertmal kleiner als die Homosexuellen. Nur 18.663 Personen, nur 0,02 % der Bevölkerung gehören in Deutschland dieser Minderheit an. Das sind die Priester der Katholischen Kirche. Was die tun, ist viel skandalöser, als was die Homosexuellen je taten. Sie tun das Schlimmste, was ein Mann der sexuellen Leistungsgesellschaft antun kann. Sie tun gar nichts. Sie leben im Zölibat.
Die Spießerfrage muss lauten: Sind die alle böse, oder krank? Sind das alles, wie man aus Paderborn hört, am "Zwangszölibat" leidende Zwangsneurotiker, oder sind das gar, wie man aus Österreich hört, lauter kriminelle Kinderschänder?"<<
Das ist der höchst vergnügliche Einstieg in Hans Conrad Zanders Büchlein "10 Argumente für den Zölibat" aus dem Jahre 97/98. Und Zander entfaltet ein Szenario, wie es hellsichtiger nicht sein konnte.
Wer es immer noch nicht besitzt, jetzt ist die hohe Zeit, es sich zu besorgen.
Edit: Dank Amazons Blick ins Buch kann man hier noch ein kleines Stückchen weiterlesen.
"Der katholische Zwangszölibat fördert die Gefahr sexueller Übergriffe auf Kinder und Jugendliche. Das zeigt der jüngste Skandal an deutschen Jesuitengymnasien."
[So so, das sehen aber ziemlich viele Wissenschaftler und Ärzte ganz brandaktuell völlig anders] und:
"So lange der Zwangszölibat, für den es keine biblische Legitimation gibt [nein? In meiner Lutherbibelausgabe: Matthäus 19,12? Achso. Zwang. Naja, vom Zwang verheirateter Pfarrer zu sein steht ja auch nichts in der Bibel], nicht fällt, wird die römische Kirche letztlich immer nur an Symptomen herumkurieren." Jetzt kommen die strukturellen Strukturen der systemimmanenten systemischen repressiven Repression, Tausende von Opfern, Deformation etc.
Langweilig.
Vorhin dachte ich mir, schlag doch mal wieder das Büchlein über den Zölibat von Hans C. Zander auf.
>>"Wenn eine Gesellschaft von Spießern einer sexuellen Minderheit den Garaus machen will, dann tut sie das nicht bestialisch mit der Keule. Raffinierter in der Methode, wirksamer im Ergebnis ist eine inquisitorische Frage. In allen Skandalprozessen gegen Homosexuelle wurde diese Frage gestellt, immerzu die gleiche: "Sind die eigentlich böse oder sind sie krank?"
Die Homosexuellen haben sich inzwischen verbessert. Sie sind jetzt eine "schützenswerte Minderheit". Aber die Spießer sind natürlich alle noch da. Nur haben sie sich inzwischen ein anderes Vorurteil in den Kopf stopfen lassen, nämlich den Aberglauben, Sex, gleich welcher, sei "das Eigentliche". Sex, gleich welcher, müsse unbedingt sein. Diesem neuen Vorurteil entsprechend haben sie sich für ihren Verfolgungsdrang eine neue Minderheit ausgesucht. Es ist die denkbar kleinste sexuelle Minderheit, an Zahl hundertmal kleiner als die Homosexuellen. Nur 18.663 Personen, nur 0,02 % der Bevölkerung gehören in Deutschland dieser Minderheit an. Das sind die Priester der Katholischen Kirche. Was die tun, ist viel skandalöser, als was die Homosexuellen je taten. Sie tun das Schlimmste, was ein Mann der sexuellen Leistungsgesellschaft antun kann. Sie tun gar nichts. Sie leben im Zölibat.
Die Spießerfrage muss lauten: Sind die alle böse, oder krank? Sind das alles, wie man aus Paderborn hört, am "Zwangszölibat" leidende Zwangsneurotiker, oder sind das gar, wie man aus Österreich hört, lauter kriminelle Kinderschänder?"<<
Das ist der höchst vergnügliche Einstieg in Hans Conrad Zanders Büchlein "10 Argumente für den Zölibat" aus dem Jahre 97/98. Und Zander entfaltet ein Szenario, wie es hellsichtiger nicht sein konnte.
Wer es immer noch nicht besitzt, jetzt ist die hohe Zeit, es sich zu besorgen.
Edit: Dank Amazons Blick ins Buch kann man hier noch ein kleines Stückchen weiterlesen.
ElsaLaska - 11. Feb, 18:18
Danke für das Zander-Zitat!