Josef Spindelböck: Christlich glauben und leben.
Josef Spindelböck ist Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten und beschäftigt sich nicht nur wissenschaftlich-theoretisch mit katholischer Morallehre, sondern auch praktisch-katechetisch. Welche Konsequenzen für unsere Glaubenspraxis haben die Gebote der Hl. Schrift, die apostolische Überlieferung und das kirchliche Lehramt konkret? Diese Frage behandelte er im Rahmen von zwei Vorlesungen über den Dekalog und die christliche Moral sowie in Vortragsreihen, die auf Radio Maria Österreich ausgestrahlt wurden. Nun hat er beides in einem kleinen Leitfaden zusammengefasst.
Zunächst geht er auf die Würde und die Berufung des Menschen ein. Dann erläutert er die Tugenden und das göttliche Gesetz, das Wesen der Sünde und die allgemeine Berufung der Heiligkeit, bevor er im zweiten Teil des Buches auf den Dekalog eingeht und die Zehn Gebote im Einzelnen.
Spindelböck betont schon zum Einstieg - er ist sich der Außenwirkung der katholischen Morallehre auf ungläubige Menschen oder zweifelnde Katholiken wohl bewusst - dass die christliche Lehre zu einem Leben in Fülle hinführen will, und es nicht darum geht, einen strengen Kodex von Normen zu installieren, die den Menschen in ein Korsett von Forderungen und unzumutbaren Einschränken schnüren wollen. Es handle sich bei der christlichen Morallehre um ein Ethos der Freiheit, das uns Gott selbst geschenkt hat und nun von seiner Kirche verkündet wird, kann er gleich zu Beginn ausrufen.
Auch in seiner Freiheit des individuellen Gewissen gibt es für einen mündigen Christen keinen Gegensatz zur Lehrverkündigung der Kirche, die ja, geschenkt durch den Heiligen Geist, auf die Wahrheit des Guten hingeordnet ist. Dies gilt auch für die Religionsfreiheit, wie sie durch das Zweite Vatikanische Konzil in Dignitatis humanae erklärt worden ist. Mit Indifferentismus und Relativismus dürfe dies nicht verwechselt werden, da Lumen gentium und zuletzt Dominus Iesus gleichzeitig ausgeführt habe, dass es außerhalb der Kirche als Heilsgemeinschaft mit Jesus Christus kein Heil gebe.
Eng am Katechismus der Kirche angelehnt spricht Spindelböck über die Tugenden und das Gesetz der Freiheit in Christi. Glaube, Liebe und Hoffnung als die christlichsten Tugenden überhaupt werden kurz beleuchtet, bevor es mit dem göttlichen Gesetz weitergeht. Dann umreißt Spindelböck die Natur der Sünde, die Relevanz von Umkehr und Vergebung, die zentrale Stellung des Bußsakramentes dabei. Schließlich geht Spindelböck in leicht verständlicher Sprache auf die Forderungen der einzelnen Gebote Gottes ein, nicht ohne hier auch konkrete Beispiele für Verstöße zu nennen, weshalb sich dieser zweite Teil seines Büchleins auch ausgesprochen gut als Beichtspiegel oder als Meditationshilfe verwenden lässt.
Josef Spindelböck: Christlich glauben und leben. Ein Leitfaden der katholischen Moral. Verlag St. Josef.
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ElsaLaska - 18. Sep, 10:02
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