Es gibt sicher jede Menge WIRKLICH gute Bilder von Assisi.
Diese gehören nicht dazu - weil das Wetter in Umbrien leider nicht ganz so mitspielte. Überhaupt ist es ein großer Unterschied, ob man sich von der Ebene her nähert - liebliche Stadtsilhouette - oder von den Bergen aus Richtung Gualdo Tadino. Dann sieht Assisi nämlich aus wie eine verlassene Stadt aus dem Wüstenplaneten (weil man zunächst auf die obere Befestigungsanlage rocca maggiore zufährt). Für einen ersten Besuch empfiehlt sich deshalb die Anfahrt von der Ebene her, das sieht dann so aus (bei Wikipedia gefunden - wird größer beim Anklicken) Sehr schön zu sehen oben die alte Befestigungsanlage, darunter die Kirche San Francesco mit dem Grab des
Heiligen Franziskus, des Schutzpatrons von Italien:
Bei meinem letzten Besuch war die Basilika San Francesco noch geschlossen wegen des Unglücks bei dem Erdbeben 1997, bei dem auch Menschen umkamen.
Der Fußweg zur Basilika ... :

Mit dem Rücken zu San Francesco und die Krippe davor:
So war das Wetter, diesmal von meinem Handy aber wirklich EINS ZU EINS und ohne künstlerische Beschönigung eingefangen:
Im Inneren der Kirche natürlich atemberaubende Fresken von Giotto und Cimabue. Zu dunkel zum Fotografieren, außerdem fotografiere ich nicht gerne in den Innenräumen (das ist der Hauptgrund, dunkle Bilder machen mir ja nicht wirklich was aus *gg*).
Wen es interessiert (quelle wieder Wikipedia, draufklicken vergrößert):
Und dann konnte ich auch endlich mal an Francescos Grab in der Krypta der unteren Basilika besuchen (hier auch wieder Rückgriff auf Wikipedia, anklicken zum Vergrößern):
Einige Franziskanermönche waren da, das Grabmal war festlich geschmückt, also nicht so kahl wie auf diesem Foto. Eine alte Nonne kam herein, mit einen vielleicht 15jährigen und ein kleines Mädchen, vielleicht 5 Jahre alt dabei, die Nonne ging am Stock. Sie führte ihre beiden Schützlinge um das Grab herum, danach beugten alle drei das rechte Knie, die Kleine bekam das erklärt, der Große brachte das schon recht anmutig zustande. Vor dem Grab brennen Kerzen, der Korb mit Opferkerzen für den Hl. Franziskus ist gut gefüllt (man darf sie aber nicht selbst anzünden, sondern opfert eine und legt sie dann in den Korb).
So schön, eindrucksvoll und gewaltig der Bau ist, ich habe ein bisschen den Eindruck, als läge das Herz Francescos woanders begraben. Symbolisch scheinen mir diese gitterartigen Eisenklammern um das Grab, als wollten sie ihn da drin festhalten, wo er doch so gerne umherschweifte und so sehr für das einfache, schlichte Leben war - (man nennt ihn deshalb auch il poverello).
Eigentlich hab ich ihn in einer anderen Kirche getroffen in der Nähe der piazza del comune, deren Namen ich nicht mehr weiß :(
An dieser piazza befindet sich auch der ehemalige römische Minerva-Tempel, jetzt die Kirche Maria sopra Minerva.
Weitere Impressionen:
Schwester Taube, sucht emsig nach Futter in einem Hofeingang voller Schutt und Abfall
Der Papst wird am 17. Juni 2007 Assisi besuchen (meinem Geburtstag):
Assisi, sehr lieblich und inspirierend an einem Frühlingstag, zeigte sich heute ein wenig von seiner düsteren Seite. Ich habe neulich überlegt, ob Loreto oder Assisi schöner sind. Loreto ist ganz sicher katholischer, Assisi aber einzigartig. Weil hier ein Zentrum der Weltreligionen entstanden ist an einem Ort des Friedens. Franziskus wird nicht nur von Katholiken verehrt und Assisi steht in seiner ganzen Schönheit seit fast zweitausend Jahren da - der Blick über die umbrische Ebene öffnet sich unfassbar weit - überall Olivenbäume (die Touristenführer pflegen Olivenzweige hochzuhalten als Zeichen für ihre Gruppe - auch wenn heute natürlich Regenschirme angebrachter gewesen wären).
In der Kirche Santa Maria degli Angeli, eine der größten der Welt (die ich nicht besucht habe, dann halt das nächste Mal, ebenso wie die Einsiedelei Francescos, die außerhalb liegt), fanden schon zweimal Weltgebetstreffen aller Religionen statt.
Und auch
die Yogis haben sich dort angesiedelt, angezogen von der besonderen Kraft des Ortes.
Assisi, der heiligste, friedvollste Ort dieser Welt. Anziehungspunkt für alle, die den Glauben noch nicht aufgegeben haben, dass der Mensch im Frieden und in Freude mit der Schöpfung und all ihren Kreaturen existieren kann.
