Hochinteressante Diskussion mit Polemik und wertvollen Beiträgen (v.a. von
Turmsegler, wie ich finde) auf ANHs Dschungel >
>hier zum derzeit aktuellen (und dabei merkwürdig retro wirkenden) "Streit" zwischen Kreationisten und Darwinisten.
ElsaLaska - 30. Jun, 23:40
Der Brand der Bougainvilleen
schlägt aus über verlassenen Portalen
in prachtvollen Flammen
lodert es über hölzernen Schwellen
die niemand mehr
wagt zu übertreten
mit menschlichen Füßen.
Dahinter gilben mürbe Mauern
im Wettstreit mit den Knochen
ihrer ehemaligen Erbauer.
Die Felder mit Gerstenstroh lohen
hinauf zu einem Julimond
der über dem Rand der Welt hängt
wie ein vergoldeter Spiegel.
ElsaLaska - 30. Jun, 22:11
er schreibt nämlich für SpOn regelmäßig Vatikan-Kolumnen.
Schöne Idee, aber leider ziemlich bescheuerter Kolumnenmetatitel:
Uups! - et Orbi!
Krachledern witzig und ziemlich verkrampft. Der Meta.
Die Texte sind schön.
ElsaLaska - 30. Jun, 20:53
Rucola, speck und Pinienkerne mit einer Extraportion Knoblauch.
Damit hier übrigens keine falschen Eindrücke entstehen: Ich bin eine Person, die mithilfe ihrer Badeschlappen als Rettungsboard einzelne Bienen vorm Ertrinken aus ihrem Pool rettet. Aber diese schwarz-weiße Töle vom Nachbarn nimmt seit einiger Zeit von nachts Eins bis Vier Aufstellung im Getreidefeld unter meinem Schlafzimmerfenster, und sie kläfft wie ein Kastrat. Also nicht mit dem Stimmvolumen, sondern immer in der höchsten Frequenz. Und das stundenlang und ohne Pause. Zwei Schleudern gingen schon kaputt deshalb, jetzt habe ich aufgerüstet mit Papas altem Luftgewehr. Alles, was ich jetzt noch brauche, ist ein Nachtsichtgerät.
Denn es ist klar, den Nachbarn brauch ich es ja nicht ans Herz zu legen, den blöden Köter über Nacht einzusperren, die sind ja FROH, wenn er nicht bei ihnen oben rumnervt. Als ich das Haus kaufte, dachte ich ja noch, och ja, Nachbarn okay, in dreihundert Meter Luftlinie, kann man ja verkraften. Dann wurde Armando krank, liegt zur Zeit im Sterben, und schon geht alles den Bach runter. Der Sohn sitzt gerne ausschließlich auf seinem Traktor und spritzt die Gegend mit irgendeinem Gift voll, die Weinreben verwildern, weil der gute alte Armando nicht mehr jeden Tag seinen Kontrollgang an ihnen vorbei macht und die Hunde flippen aus, weil Armando sich nicht mehr um sie kümmern kann. Dem jungen, so mein Verdacht, geht es nur noch ums Geld, und derjenige, der die Laren und Ortsgeister dieses Hügels im Griff hatte, liegt drüben und stirbt. Die Olivenbäume sind auch schon ganz gelblich deswegen.
Armando war noch so einer, der mich fragte, als wir es von seinem Pfau hatten, ob das Geschrei mich denn stören würde - höflich und besorgt.
Natürlich stört mich ein Pfau in 300 Metern Luftlinie wenig, ich liebe Pfauenschreie, es klingt einfach nach AFRIKA.
Was mich allerdings stört ist ein blöder rattiger kleiner Köter, der die ganze Nacht unter meinem Fenster herumtobt wegen Nichts und wieder Nichts. Aber ich wurde deswegen ja auch nicht mehr gefragt.
Wenn Rasul bei denen jede Nacht unterm Fenster stünde, hätten sie schon die Carabinieri gerufen und ihn erschossen. ("Wir haben ja solche Angst vor diesem riesigen Hund!")
Armando war einer, und ich nehm halt jetzt in Gottes Namen die Vergangenheit, der Tag für Tag seine Reben inspizieren ging. Und die Reben standen da wie die Einsen. Während sie jetzt in den Seilen hängen. Man kann mir wirklich erzählen was man will, Pflanzen reagieren darauf, ob man regelmäßig nach ihnen guckt und sich ihnen widmet oder ob man einfach nur auf dem neuesten High-Tech-Traktor bei ihnen durchfährt und schneidet oder spritzt.
Armando hatte auch keine Angst vor Rasul. Weil er einfach ein "FEELING" für alles hatte, was ihn da umgibt auf seinem Hügel.
Nachher pferchen sie ihn in so einen Betonquader mit einem elektrischen ewigen Licht und einer Vase mit Plastikblumen.
Ohne Armando ist mein Haus wirklich nur noch die Hälfte wert.
ElsaLaska - 30. Jun, 00:12