Der Schutzpatron und "Vater" Europas hat heute Gedenktag.
Auf dem Heiligenblog dazu einen sehr ausführlichen Beitrag mit vielen Bildern, besonders schönen auch von den Klostergründungen Montecassino und in Subiaco.
"Ora et labora" ist heute noch nicht nur eine benediktinische Regel, sondern auch als Zitat in die Alltagssprache eingegangen.
Nursia, das ist das heutige Norcia in Umbrien (wo übrigens ein hervorragender Schinkenspeck herkommt, aber das jetzt nur am Rande*gg*).
Und last not least ist Benedikt der Namenspatron unseres Heiligen Vaters, der über ihn gesagt hat:
„Wir brauchen Menschen wie Benedikt von Nursia, der in einer Zeit der Auflösung und des Untergangs bis in die äußerste Einsamkeit hinab gestiegen ist und nach allen Reinigungen, die er durchlitten hatte, ans Licht treten, wieder hinaufsteigen und in Montecassino die Stadt auf dem Berg gründen konnte, die durch alle Untergänge hindurch die Kräfte sammelte, aus denen sich eine neue Welt bildete. So ist er wie Abraham Vater vieler Völker geworden.“
Crux Sacra Sit Mihi Lux
Non Draco Sit Mihi Dux
Vade Retro Satana
Nunquam Suade Mihi Vana
Sunt Mala Quae Libas
Ipse Venena Bibas
ElsaLaska - 11. Jul, 11:27
was also fällt mir zu Berlusconi ein? In den letzten Wochen hatten ja die Richter gestreikt, weil er eine Justizreform einleiten möchte. Die Justzireform enthält durchaus auch gute Gedanken, aber wie immer bei Berlusconi natürlich eine saftige Portion Wellness fürs Ego und Ich-bin-so-frei-und-möchte-bleiben-wie-ich-bin-Regelung. In Form einer Maßnahme, die bestimmen soll, dass anhängige Verfahren gegen Mitglieder der Regierung ausgesetzt werden sollen.
Wer jetzt aus allen Wolken fällt, baß erstaunt ist, sich fragt, wie es dazu kommen konnte, für den habe ich eine Antwort: Italien hat gewählt. Und zwar Berlusconi. Und das, obwohl er schon vorher ständig durch merkwürdige Gesetzgebungspraxen aufgefallen ist, die zum Beispiel Bilanzfälschern Straffreiheit garantiert (*tongue in cheek*). Die Justizreform mit diesem persönlichen Zusatzbonbon stand also mit massiver Gravitationswucht am Ereignishorizont der Möglichkeiten, als die Entscheidung pro-Berlusconi erneut fiel. Und jetzt sitzen alle da wie die Basilisken, oder nein, rufen zu Gegendemos auf. Man musste keine abruzzesische Sibylle sein, um am Abend des Wahlentscheids zu wissen: Es wird viele nette neue Gesetze geben, und zwar alle möglichst so, dass Silvio Banana auch was davon hat.
Insofern erstaunt mich das Erstaunen etwas.
Prinzipiell fällt mir also zu Berlusconi nicht wirklich etwas Kritisch-Hinterfragendes, Fundiertes, typisch Deutsches ein. Ich halte ihn für ein Stück italienische Folklore, anerkenne die Bemühungen der Opposition, doch noch was auszurichten und esse ansonsten ein schönes Stück Focaccia mit Rosmarin. Ich bin Deutsche, ich habe keine italienische Staatsbürgerschaft, ich bin ein beobachtender Gast. Die Tatsache, dass wir zuhause die NPD im sächsischen Landtag sitzen haben, die sich weigert, für eine Gedenkminute an die Holocaust-Opfer sich schweigend zu erheben, geht mir erheblich mehr auf die Nüsse, als die Tatsache, dass Berlusconi mal wieder gewählt worden ist. Daneben brauche ich ab 2009 keine IGI mehr blechen. Wer nach dem Erfolgsgeheimnis von Berlusconi sucht, wird wahrscheinlich hier auch fündig: Er stellt es einfach schlauer an als die deutschen Politiker. Er rafft zwar wie ein Verrückter, aber er macht hin und wieder auch mal ganz brauchbare Geschenke. Während man sich in Deutschland über die Pendlerpauschale und die Ökosteuer aufreibt. Toll.
Ja, Berlusconi ist ein Desaster für die Demokratie, na freilich.
Es wäre aber ganz gut, wenn in Deutschland auch mal ein paar mehr Unternehmer in die Politik gingen und nicht nur die allseits bekannten Rechtsanwälte, Walddorfschulen-Lehrer und Sozialpädagogen. Mi dispiace.
ElsaLaska - 11. Jul, 00:16