Die an diesem Mittwoch bei Genf begonnene Urknall-Simulation mit einem Teilchenbeschleuniger widerspricht nicht der katholischen Lehre. Das betonte der Vorsitzende des Weltverbandes der Wissenschaftler, Antonino Zichichi, gegenüber Radio Vatikan. Zichichi ist Mitglied in Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Wörtlich sagte er: „Wissenschaften und Glaube sind beide Gaben Gottes, sagt Johannes Paul II.; die Wissenschaft führt zum Glauben. … Es ist viel logischer anzunehmen, dass die Naturgesetze einen Urheber haben, als sich vorzustellen, dass sie zufällig entstanden sind.“ - Nach fast 20-jähriger Vorbereitungszeit hatten Mitarbeiter des Kontrollzentrums des Europäischen Kernforschungszentrums (Cern) bei Genf den ersten Protonen-Strahl in die unterirdische Röhre des weltweit leistungsstärksten Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider (LHC) geschickt. Mit der Erzeugung des winzigen Protonenstrahls in einem Vakuum-Tunnel 100 Meter unter dem Schweizer Juragebirge haben die Forscher nach eigener Einschätzung das größte wissenschaftliche Experiment in der Geschichte der Menschheit gestartet. Der Röhrenring mit einer Länge von 27 Kilometern soll die Bedingungen kurz nach der Entstehung des Weltalls simulieren und Elementarteilchen erzeugen, deren Existenz sich bislang nur theoretisch berechnen ließ. In der Anlage sollen bald winzige Elementarteilchen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander geschossen werden, um Rätseln der modernen Physik wie der dunklen Materie und schwarzen Löchern auf die Spur zu kommen. (rv/reuters/afp)
Mal ehrlich, ich ducke mich schon den ganzen Tag, schaue ungläubig in mein Rührei, an den Himmel, auf die Felsen, den Wald, in mein Weinglas, melancholisch auf meine Zigarette und klopfe hin und wieder gegen den Monitor und das Fenster.
Also, wenn sie ein Schwarzes Loch erzeugen, ist es doch jedenfalls gut zu wissen, dass dies in keinster Weise der katholischen Lehre widersprochen hat!
ElsaLaska - 10. Sep, 22:58
eigentlich mit Stand meiner letzten Beschäftigung mit russischer Literatur von vor über 10 Jahren einfach nur genial, zusammen mit Fedor Sologub. Das waren die beiden Geheimtipps in puncto russische Literatur von mir und es sind die einzigen außer Bulgakov, die ich auch heute noch gerne lese.
Es war mir allerdings nicht bewusst, dass mindestens Andreev von lauter Verrückten umgeben war.
Noch ein Zitat aus dem Nachwort von Prof. Kasper:
"Die Erzählung seines Freundes veröffentlichte Gorkij im 16. Almanach [... usw ...], obwohl er die pessimistische Grundhaltung des Werkes ebenso ablehnte [Gorkij, das ist großartig. Die Kreuzigung Jesu und den Suizid des Judas als pessimistisch abzulehnen, das konntest wirklich nur du schaffen. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben, selbst als ich noch rot war, nicht eine einzige Zeile von dir gelesen, und wenn ich sie gelesen habe, dann habe ich sie gehasst. - Anm. Elsa] wie im Falle des "Lazarus" [der Lazarus ist allerdings furchtbar düster]. Ihm war klar, dass "Judas Ischariot" Widerspruch hervorrufen, aber nur von wenigen verstanden werden würde. [Ächz, ja, das lag an eurer bescheuerten Eingleisigkeit. Und wenn man dann mal was verstand, war man ja gleich bourgeois. Was für eine dämliche Zeit. - Anm. Elsa]. Zu den Fürsprechern des Werkes gehörten Alexander Blok und Andrej Belji. [Naklar. Die üblichen Verdächtigen.] Die Erzählung, schrieb Blok, gebe Einblick in die Seele des Autors, die eine einzige offene Wunde sei. [Oh weh. Andreev der Jelinek des russischen fin de siècle].
Gorkijs Befürchtungen bestätigten sich, als Anatoli Lunatscharski den "Judas" dem allgemeinen nachrevolutionären "Literaturverfall" zuordnete. Er sei zwar meisterhaft geschrieben, wecke aber Sympathien für den Verräter und arbeite damit der politischen Reaktion in die Hände."
Ich wusste ja, dass du blöd warst, Lunatscharskij, aber das Ausmaß deiner Blödheit ist nachgerade alttestamentarisch.
Ich hoffe, alle Beteiligten wurden in den Achtziger Jahren in Ost-Deutschland wiedergeboren und sind jetzt Hartz IV-Empfänger. Das ist die angemessene Hölle für diese grauenhaften Wichtigtuer.
Und ich hab das Fach, die Geschichte, und alles, fast ein Jahrzehnt studiert, ohne den Verstand zu verlieren. [Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man das sehen möchte, jedenfalls ...]
Das mit Gorkij stimmt jedenfalls nicht (Nachtrag): Ich habe 5 Bände Klim Samgin mit in die Südsee genommen und tatsächlich gelesen, fiel mir gerade ein. Bescheuert.
ElsaLaska - 10. Sep, 22:18
was dieser Satz hier bedeuten soll:
"Andrejews Judasversion zielte auf Grundsätzliches, auf sein Bild vom Menschen. Mit dem Rückgriff auf den weltliterarisch tradierten Stoff durchbrach er die empirisch ausgeschrittenen Dimensionen von Raum und Zeit, um sich den jahrtausendealten Problemen der Menschheit zuzuwenden."
Prof. Dr. Karlheinz Kasper im Nachwort zu dem im Aufbau-Verlag 1989 erschienenen Band mit Erzählungen von Leonid Andreev.
Ist das vielleicht so eine marxistisch-literaturkritische Floskel, mit der schöngeredet werden soll, dass ein strammer russischer (Ex-) Revolutionär sich mit ahistorischen Märchengestalten beschäftigt hat?
Ich verstehe es nicht. Was sind empirisch ausgeschrittene Dimensionen von Raum und Zeit, bitte?
*schaut interessiert über den Rand ihrer Lesebrille*
ElsaLaska - 10. Sep, 21:29
Die
top twenty Liste der Times Online-Bloggerin Libby Purves.
[via
shrine of the holy whapping]
ElsaLaska - 10. Sep, 21:12