Besuch bei der Nachbarin.
Die Tochter mit Mann ist da, beide um die Fünfzig. Auf dem Tisch steht ein Mürbeteigkuchen mit Erdbeermarmelade, drei Wassergläser und eine Flasche Weißwein. Tochter und Schwiegersohn sind auf einen Sprung reingekommen bei la nonna, die Gläser werden, das ist eigentlich normal hier, randvoll geschenkt.
Wegen der anhaltenden Trockenheit beginnt die Olivenernte dieses Jahr schon am Montag, also Mitte Oktober, das ist sehr früh. Auch die Weinlese war zeitig, aus dem selben Grund. Trauben und Oliven sind kleiner als sonst, und es gibt auch weniger Ertrag als sonst. Die Enkel sind auf einem Krämermarkt im Nachbarstädtchen - lauter chinesische Ware - alles giftig, sagt die nonna. Man kennt das ja. Spielzeug, Milch ... alles vergiftet. Die Waschmaschine ist kaputtgegangen, nach 25 Jahren, damals hat man eben noch Wertarbeit gemacht. Das war in Deutschland mal genauso, sage ich. Ja, und jetzt drückt man uns auf das globale Armutsniveau - die guten Zeiten sind vorbei, sagt die Tochter. Ich denke mir, die haben ja noch Glück mit ihren zig Hektar, die können immer was anpflanzen, wenns knapp wird, aber das wird SO natürlich nicht gesehen, sondern anders: Egal ob Wein oder Öl, die Kosten für die Erntehelfer und für die Presse steigen immer weiter - und es bleibt nichts mehr übrig (Immerhin hats diesen Sommer noch für zwei absolut nervige Kindermotorräder gereicht, denke ich und lache mein breites Delphinlachen).
Was ich heute koche? Naja, gegrillte Zucchini kalt in Olivenöl mit Knoblauch und Petersilie und pappardelle mit roter Soße mit Thunfisch und Erbsen drin - oho! aha! zustimmendes Nicken - wie überhaupt hier eine große Kultur des Beipflichtens und Gutfindens verbreitet ist. Das fängt ja im Restaurant schon an. Man gibt eine Bestellung auf und der Ober spricht einem quasi Glückwünsche zur Bestellung aus. Wenn irgendwo jemand arbeitet, versammeln sich mindestens drei Italiener drumrum und pflichten ihm bei, dass die Arbeit sauber und gut ausgeführt worden ist. Wenn man erzählt, was man kocht, - breite Zustimmung. Völlig anders als in Deutschland, wo es ja in jedem Fall mehr darum geht, Gegenargumente zu finden oder irgendwas eben einfach NICHT GUT zu finden. Das fällt schon auf.
Heimwärts gezogen mit einer Flasche Rotwein vom Hausberg und einer Tüte Moscato-Trauben.
Müde jetzt.
Wegen der anhaltenden Trockenheit beginnt die Olivenernte dieses Jahr schon am Montag, also Mitte Oktober, das ist sehr früh. Auch die Weinlese war zeitig, aus dem selben Grund. Trauben und Oliven sind kleiner als sonst, und es gibt auch weniger Ertrag als sonst. Die Enkel sind auf einem Krämermarkt im Nachbarstädtchen - lauter chinesische Ware - alles giftig, sagt die nonna. Man kennt das ja. Spielzeug, Milch ... alles vergiftet. Die Waschmaschine ist kaputtgegangen, nach 25 Jahren, damals hat man eben noch Wertarbeit gemacht. Das war in Deutschland mal genauso, sage ich. Ja, und jetzt drückt man uns auf das globale Armutsniveau - die guten Zeiten sind vorbei, sagt die Tochter. Ich denke mir, die haben ja noch Glück mit ihren zig Hektar, die können immer was anpflanzen, wenns knapp wird, aber das wird SO natürlich nicht gesehen, sondern anders: Egal ob Wein oder Öl, die Kosten für die Erntehelfer und für die Presse steigen immer weiter - und es bleibt nichts mehr übrig (Immerhin hats diesen Sommer noch für zwei absolut nervige Kindermotorräder gereicht, denke ich und lache mein breites Delphinlachen).
Was ich heute koche? Naja, gegrillte Zucchini kalt in Olivenöl mit Knoblauch und Petersilie und pappardelle mit roter Soße mit Thunfisch und Erbsen drin - oho! aha! zustimmendes Nicken - wie überhaupt hier eine große Kultur des Beipflichtens und Gutfindens verbreitet ist. Das fängt ja im Restaurant schon an. Man gibt eine Bestellung auf und der Ober spricht einem quasi Glückwünsche zur Bestellung aus. Wenn irgendwo jemand arbeitet, versammeln sich mindestens drei Italiener drumrum und pflichten ihm bei, dass die Arbeit sauber und gut ausgeführt worden ist. Wenn man erzählt, was man kocht, - breite Zustimmung. Völlig anders als in Deutschland, wo es ja in jedem Fall mehr darum geht, Gegenargumente zu finden oder irgendwas eben einfach NICHT GUT zu finden. Das fällt schon auf.
Heimwärts gezogen mit einer Flasche Rotwein vom Hausberg und einer Tüte Moscato-Trauben.
Müde jetzt.
ElsaLaska - 18. Okt, 19:20