Steve Berry hatte mich ja schon in Urbi et Orbi bezaubert, und zwar mit seinem irischen, schicken Papstsekretär.
Wer hat heutzutage kein Faible für diese rare Spezies?
Plus einer geheimen Botschaft aus Medjugorje, in der sich die Hl. Mutter Maria sowohl rhetorisch wie auch inhaltlich als Mischung aus Eugen Drewermann und Alice Schwarzer präsentierte.
Nun unterhält er mich mit der Idee, dass das Grabtuch von Turin nicht den Abdruck von Jesus Christus darstellt, sondern den des - gemäß der Passion Jesu - gefolterten und anschließend verbrannten (weshalb es auch so ungeheuer logisch ist, dass man noch einen Abdruck von ihm gemacht hat) Großmeisters des Templerordens, Jacques de Molay.
Nebenbei entlarvt er das wahre Geheimnis von Rennes-le-Chateau und ich bin gespannt, was uns das für eine unerhörte Überraschung bieten wird. (Schatz, Hl. Gral, Nachfahrin Jesu?)
[Die Frage ist immer nur, sollte man das Komplet lieber vor oder nach der Lektüre sprechen oder am besten beides ...]
Nachtrag: Das Geheimnis von Rennes-le-Chateau und den Tempelrittern ist der Beweis dafür, dass die Auferstehung Jesu nicht stattgefunden hat. Ich weiß nicht, warum sich Romanschriftsteller immer vorstellen, das würde die gesamte Christenheit erschüttern. Einige Theologen behaupten das schon seit geraumer Zeit ohne dass es irgendjemanden aufregen könnte (außer gewisse andere Theologen).
ElsaLaska - 8. Feb, 22:32
- Wieso werden eigentlich Diktatoren, kinderschändende Priester und andere Sauköppe nicht exkommuniziert?
Die Fragestellung allein zeugt schon von mittelalterlicher Gesinnung. Wir leben nicht mehr in den Zeiten Sixtus des Soundsovielten, der Lorenzo de' Medici exkommuniziert hat, weil der ihm auf die Schliche gekommen ist und keinen Bock hatte, ein Stück der Republik Florenz an den Kirchenstaat zu verschenken. Heutzutage wird nicht mehr aus weltlichen Gründen exkommuniziert. Sollen wir das etwa wieder anfangen?
- Wieso werden denn die Exkommunikation von Frauen, die sich zu Priesterinnen haben weihen lassen und exkommuniziert worden sind, nicht auch mal aufgehoben?
Haben sie darum gebeten? (Forderungen zählen nach meinen Sprachgebrauch nicht als Bitten).
- Und was ist mit Hans Küng? Dem seine Exkommunikation könnte man langsam aber sicher AUCH aufheben!
Küng ist nie exkommuniziert worden. Könnte man aber mal ins Auge fassen ...
- Ich bin Protestant und lehne die Exkommunikation per se ab. Aber bei Leuten wie Williamson sollte auf gar keinen Fall eine Exkommunikation aufgehoben werden!
Das ist, eh, ein in sich brillanter und ob seiner Stringenz sehr einleuchtender Gedankengang ...
- Ich bin Katholik und möchte aus der Kirche austreten, weil einem Holocaust-Leugner wieder erlaubt worden ist, vollgültig zu beichten. Ein unerhörter Vorgang! Ich weiß zwar nicht genau, was beichten bedeutet, aber irgendwas mit Rehabilitation! Wir haben einen schrecklichen Papst!
Kein Problem. Treten Sie einfach aus. Dann sind Sie automatisch exkommuniziert durch Abfall von der Kirche. Falls Sie wiedereintreten möchten, die Aufnahmefeier ist sehr schön und bewegend und die Exkommunikation wird dann auch wieder aufgehoben, selbst und sogar wenn sie (als Laie) einfach nur politischen Unfug daher geredet haben/und/oder straffällig geworden sind.
[Sämtliche Antworten sind kirchenrechtlich ohne Gewähr :-)]
ElsaLaska - 8. Feb, 00:58
jedenfalls nach christlicher Zeitrechnung. Kurz nach der Amtseinführung von Barack H. Obama als ersten schwarzen Präsidenten der USA - und während der aber noch ziemlich vor sich hinseppelt, - stemmen sich zwei greise Männer auf eine Weise gegen den drohenden Ruhestand, die selbst noch einen Johannes Heesters herausfordern muss. Ganz im Gegensatz zu Obama treten sie voll auf die Tube!
"Pack mer scho!", sagt der eine, obwohl er momentan nicht wirklich Bock hat, deutsch zu sprechen, der andere sagt vielleicht "Possumus!" (?) - vielleicht sagen es auch beide, also jedenfalls YES WE CAN!
Der eine, Williamson, hat sich vorgenommen, seine Äußerungen zum Holocaust zu widerrufen, wenn er die nötigen Beweise dafür zusammen hat. Ich weiß nicht, ob seine restliche Lebenszeit noch ausreichen wird, die er für diese Maßnahme in den unendlichen Katakomben der Spielberg Foundation dafür verbringen muss. Vielleicht stellt man ihm eine karge Pritsche auf und einen Krug Wasser und einen Kanten Brot hinzu, damit er wenigstens ab und an schlafen und etwas essen kann. Vielleicht ist sogar jemand so freundlich, und spricht hin und wieder ein Gebet für ihn. Beim Shoah Memorial Center gibt es auch ein Teach and Education Tutorial, aber ich wäre schon dafür, dass er sich die Aufzeichnungen von Augenzeugen in ihrer ganzen Fülle mal ganz altmodisch anschauen und anhören muss.
Der andere, unser lieber Hl. Vater, hat sich vorgenommen, 600.000 Gläubigen und ihren Priestern (und drei Bischöfen - der vierte wird vermutlich keinen Platz mehr in seinem doch arg gedrängten Lernpensum mehr haben), das 20. Jahrhundert, die letzten 60 Jahre und - was noch viel schlimmer ist - die Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils darzulegen und zu erläutern. Wie gesagt, das Vaticanum II ist schlimmer, das wird sonst auch gerne mal von seinen ausdrücklichen Verfechtern nicht in seiner vollen Komplexität erfasst.
(Während es sich mir zum Beispiel nach und nach in immer größerer Schönheit enthüllt).
Für beide Unternehmungen ist von Herzen Glück und Gottes Hilfe zu wünschen.
[Wie sagt ein chinesischer Segenswunsch: Mögest du in interessanten Zeiten leben!]
ElsaLaska - 8. Feb, 00:04