Es gibt natürlich auch Ansichten,
wonach Kardinal Lehmann der Retter des christlichen Abendlandes ist und Navid Kermani ein islamistischer (wobei die Unterscheidung islamisch und islamistisch natürlich erst gar nicht stattfindet) Djihadist - nur, dass die sich üblicherweise nicht in eine Kirche vor ein Kreuzigungsbild setzen. Denn ein Muslim hat nichts anderes im Sinn als den Mord an Ungläubigen und die vollständige Zerstörung aller anderen Religionen. [Den Link zu diesem Artikel setze ich aber nicht.] Jetzt lässt sich dies und anderes freilich aus dem Koran herleiten, wie man ebensogut aus der Bibel herleiten kann, und die Leute, die jetzt so besorgt ums Christentum tun, benutzen eigentlich die selben Scheinargumente, wie fanatische Atheisten gegenüber dem christlichen Glauben - alles nur Mord und Totschlag und lauter Irre.
Ich hatte mal ein Haus in Marokko und hab es überlebt. Ich habe mal in Damaskus gewohnt, auch das habe ich überlebt. Kein Muslim wollte mich kreuzigen. Gut, viele wollten mich heiraten und Söhne mit mir haben, okay, das räume ich ein. Es waren aber allesamt freundliche Angebote, vor die Alternative Kreuzigung oder Konversion wurde ich vermutlich deshalb nicht gestellt, weil die Verhandlungen von meiner Seite aus zu einem frühen Zeitpunkt abgebrochen worden sind.
Also geht jetzt das christliche Abendland vielleicht unter, weil ein Muslim über ein Kreuzigungsbild meditiert oder nach Ansicht von Martin Mosebach sogar den einzigen marianischen Text der neueren deutschen Literatur geschrieben hat?
Meiner Vermutung nach nicht. Das christliche Abendland geht unter, weil Religion per se abgelehnt, verdammt und verteufelt wird - und zwar sowohl von "christlichen" Islamophoben der Islam genau wie von "aufgeklärten" Atheisten Kirche und Christentum. Und nicht zuletzt, weil zumindest viele deutschsprachige Katholiken so dämlich sind, sich von ihren eigenen traditionellen Glaubenssätzen und -vorstellungen wie auch von ihren alten Riten (nicht nur bei der Liturgie) zu distanzieren bis hin zur Verleugnung. Daran sind aber nicht die Muslime schuld. Die Muslime sind aber deshalb ärgerlich, weil sie vormachen, wie es geht. Fünfmal am Tag womöglich öffentlich beten, der Freitag ist in der Moschee zu verbringen (dafür gibt es selbstverständlich Dispens bei vielen Weiterbildungsveranstaltungen), den eigenen Glauben selbstverständlich im Alltag leben. Und bei uns wird nicht einmal mehr der Angelus dreimal täglich gebetet, falls überhaupt noch Glockenläuten dazu aufrufen darf und nicht als störende Belästigung, wie etwa der Anblick des Kruzifixes in Schulräumen - bereits weggeklagt worden ist.
Ich lebe gerne in Italien, meistens sogar lieber als in Deutschland. Das liegt daran, und das bestätigen mir auch agnostische Expats immer wieder gerne, dass die Religiösität der Menschen im Alltag sehr viel dazu beiträgt, dass man sich auch als Nichtgläubiger ganz besonders wohlfühlen kann. Es ist insgesamt etwas da, was Kirchenfeinde uns gerne absprechen: Mehr menschliches Verständnis und - mehr Liebe. Das macht sich vielleicht sogar nur an Kleinigkeiten manifest, etwa an den vielen unzähligen Wegkreuzen und Madonnenbildchen am Straßenrand und den Wegkreuzungen. Und dass die nicht einfach mit Graffiti beschmiert und besudelt oder gar zerstört werden, sondern im Gegenteil respektiert, geachtet und liebevoll gepflegt und geschmückt werden. Und es ist natürlich noch nicht ganz so eine große unendlich heilige Liebe wie Mutter Teresa in Kalkutta aufgebracht hat, aber wo Achtsamkeit und liebevoller Respekt im Alltag sogar toten "Sachen" entgegengebracht werden, strahlt das eben in den Herzen aus.
Dass jedermann und jedefrau hier noch Zeit findet, mit einem ihm unbekannten Kleinkind zu schäkern und es zu bewundern, (ebenso mit meinem riesigen Hund), ist ebenfalls so ein Zeichen. Und dass die Menschen sich noch richtig füreinander Zeit nehmen. Und so sieht Leben in einem mehrheitlich religiösen Land aus.
Übrigens sieht so ähnlich auch das Leben in einem islamischen Land aus - auch wenn ich mich, wie ich ganz offen zugebe, als Frau niemals richtig dort wohlgefühlt habe. Die meisten nichtmuslimischen - also europäischen - Männer, die ich dort kennengelernt habe, fanden es hinsichtlich des anderen Lebensstils und der wunderbaren Gelassenheit der Menschen aber ebenfalls wunderbar.
Ich hatte mal ein Haus in Marokko und hab es überlebt. Ich habe mal in Damaskus gewohnt, auch das habe ich überlebt. Kein Muslim wollte mich kreuzigen. Gut, viele wollten mich heiraten und Söhne mit mir haben, okay, das räume ich ein. Es waren aber allesamt freundliche Angebote, vor die Alternative Kreuzigung oder Konversion wurde ich vermutlich deshalb nicht gestellt, weil die Verhandlungen von meiner Seite aus zu einem frühen Zeitpunkt abgebrochen worden sind.
Also geht jetzt das christliche Abendland vielleicht unter, weil ein Muslim über ein Kreuzigungsbild meditiert oder nach Ansicht von Martin Mosebach sogar den einzigen marianischen Text der neueren deutschen Literatur geschrieben hat?
Meiner Vermutung nach nicht. Das christliche Abendland geht unter, weil Religion per se abgelehnt, verdammt und verteufelt wird - und zwar sowohl von "christlichen" Islamophoben der Islam genau wie von "aufgeklärten" Atheisten Kirche und Christentum. Und nicht zuletzt, weil zumindest viele deutschsprachige Katholiken so dämlich sind, sich von ihren eigenen traditionellen Glaubenssätzen und -vorstellungen wie auch von ihren alten Riten (nicht nur bei der Liturgie) zu distanzieren bis hin zur Verleugnung. Daran sind aber nicht die Muslime schuld. Die Muslime sind aber deshalb ärgerlich, weil sie vormachen, wie es geht. Fünfmal am Tag womöglich öffentlich beten, der Freitag ist in der Moschee zu verbringen (dafür gibt es selbstverständlich Dispens bei vielen Weiterbildungsveranstaltungen), den eigenen Glauben selbstverständlich im Alltag leben. Und bei uns wird nicht einmal mehr der Angelus dreimal täglich gebetet, falls überhaupt noch Glockenläuten dazu aufrufen darf und nicht als störende Belästigung, wie etwa der Anblick des Kruzifixes in Schulräumen - bereits weggeklagt worden ist.
Ich lebe gerne in Italien, meistens sogar lieber als in Deutschland. Das liegt daran, und das bestätigen mir auch agnostische Expats immer wieder gerne, dass die Religiösität der Menschen im Alltag sehr viel dazu beiträgt, dass man sich auch als Nichtgläubiger ganz besonders wohlfühlen kann. Es ist insgesamt etwas da, was Kirchenfeinde uns gerne absprechen: Mehr menschliches Verständnis und - mehr Liebe. Das macht sich vielleicht sogar nur an Kleinigkeiten manifest, etwa an den vielen unzähligen Wegkreuzen und Madonnenbildchen am Straßenrand und den Wegkreuzungen. Und dass die nicht einfach mit Graffiti beschmiert und besudelt oder gar zerstört werden, sondern im Gegenteil respektiert, geachtet und liebevoll gepflegt und geschmückt werden. Und es ist natürlich noch nicht ganz so eine große unendlich heilige Liebe wie Mutter Teresa in Kalkutta aufgebracht hat, aber wo Achtsamkeit und liebevoller Respekt im Alltag sogar toten "Sachen" entgegengebracht werden, strahlt das eben in den Herzen aus.
Dass jedermann und jedefrau hier noch Zeit findet, mit einem ihm unbekannten Kleinkind zu schäkern und es zu bewundern, (ebenso mit meinem riesigen Hund), ist ebenfalls so ein Zeichen. Und dass die Menschen sich noch richtig füreinander Zeit nehmen. Und so sieht Leben in einem mehrheitlich religiösen Land aus.
Übrigens sieht so ähnlich auch das Leben in einem islamischen Land aus - auch wenn ich mich, wie ich ganz offen zugebe, als Frau niemals richtig dort wohlgefühlt habe. Die meisten nichtmuslimischen - also europäischen - Männer, die ich dort kennengelernt habe, fanden es hinsichtlich des anderen Lebensstils und der wunderbaren Gelassenheit der Menschen aber ebenfalls wunderbar.
ElsaLaska - 17. Mai, 22:06