Innozenz XII. steht heute im Kalender

also im immerwährenden Päpstekalender von Albert Christian Sellner, mit einer Regierungszeit von 1691 bis 1700.
Innozenz XII. wäre natürlich besonders zu würdigen mit seiner Bulle gegen den Nepotismus, aber das ist ja irgendwie Normalbetrieb. Nein, viel besser finde ich, dass er in den Dauerstreit zwischen Jesuiten und Karmeliten eingriff. Die beiden berühmten und großen Orden lagen sich in den Haaren, weil die Jesuiten einfach vehement bestritten, dass der Karmeliterorden vom Propheten Elias auf dem Berg Karmel begründet worden sei. Das nervte die Karmeliten natürlich ganz fürchterlich, deshalb zeigten sie das Werk des Jesuiten Papenbroeck, die Acta Sanctorum, in der er seine Zweifel formulierte, einfach bei der Hl. Inquisition an.
Die verurteilte das vierzehnbändige Werk auch tatsächlich, aber jetzt waren die Jesuiten mächtig angekotzt. Schließlich wandten sie sich sogar an den König von Spanien. Der Streit tobte wüst und Papst Innozenz XII. hatte das ganze Drama, das schon über fünfzig Jahre lang andauerte, zutiefst satt. Eine Lösung der Frage konnte es sowieso nicht geben.
Deshalb erließ er die Bulle "Redemptoris", in der er der Einfachheit halber beiden Parteien, Jesuiten wie Karmeliten, untersagte, das Thema weiter zu diskutieren. Himmlische Ruhe herrschte.
Jedenfalls, bis die listigen Karmeliten es 1727 schafften, die Statue von Elias in St. Peter aufstellen zu dürfen. Damit war es amtlich: Elias hat den Orden auf dem Berge Karmel gegründet.
ElsaLaska - 24. Jul, 12:52