Ich weiß, die versammelte Gemeinde
harrt inniglich auf meine Impressionen vom heutigen Angelus. Das war allerdings etwas ganz Besonderes. Lautstarke Trommeln, Menschenmassen - obwohl man mir erklärte, dass kaum Leute da seien derzeit - ich fand es dennoch beeindruckend. Bevor man noch auf dem Petersplatz ankommt, dröhnt es, kreischt es, irres Getrommel, die absolute Volksfeststimmung. Schon seit heute morgen um 8, halb neun, wanderten die Massen auf den Platz, Ordensleute, Schwestern, Legionäre Christi, Kleriker aller Art, Soutanenpriester und schlichtweg begeisterte Wahnsinnige mit Luftballons, Transparenten, Fahnen, Kostümen, Schalmeien, Gitarren, Tröten, wasimmer.
Das Wetter hatte sich verschlechtert, es hat sich zugezogen und tröpfelte hin und wieder. Ein immenses Polizeiaufgebot, Hubschrauber, Presse, Megabildschirme, der immer noch nicht fertig geschmückte Weihnachtsbaum - die Feuerwehr arbeitete schon seit meiner Ankunft daran, mittels der Hebebühne den Lametta, dann die silbernen, schließlich die goldenen Kugeln anzubringen. Dann: eine Minute vor 12, die Pilger aus Spanien, ZARAGOZA, mehrheitlich, hören auf, rhythmisch zu trommeln, sondern beginnen einen Trommelwirbel. Alle Blicke nach oben, wann erscheint der Mann in Weiß an seinem Fenster?
Ecco! Seufzen, Jubel, ausgebreitete Arme, wie wir sie kennen, Papa Benedetto - he's a tough guy - erscheint im Fenster. Ich habe ein Opernglas dabei, mit der Akustik wäre selbst Pink Floyd zufrieden.
"Ist das immer so?", frage ich meinen zuverlässigen Begleiter, Guido Horst, denn wenn man den Angelus zuhause am Rundfunk verfolgt, bekommt man nicht so viel mit von dieser Feststimmung. Jo, meint er schulterzuckend, heute ist doch kaum was los.
Die Vatikankrimiautorin checkt den Platz mit geübtem Auge: Wo sind Sicherheitskräfte? Auf den Kolonnaden patrouillieren welche.
Der bayerische Akzent des Santo Padre ist in live noch viel härter, als man sich vorstellen kann - falls Benedikt einmal ein Double wie Sadam Hussein benötigen sollte, könnte er locker Gerhard Polt dort hoch stellen.
Wow! Ich bin katholisch! Und es ist so mächtig klasse! Heimse den apostolischen Segen ein - zugegeben, zuhause am Radio oder im Internet bin ich andächtiger - und während die p0lnischen Grußworte kommen, beschließen wir, einfach schon mal zu gehen um dem RUN auf die besten Restaurantplätze zu gewinnen - denn, wie könnte es anders sein, wir müssen Mittagessen und uns noch ein bisschen austauschen.
Nach einem letzten Espresso im Büro und einem Abschied mit einem lachenden (Gott freu ich mich auf zuhause, keine Menschenmassen, kein kollabierender Verkehr, keine Kirchen mit Menschenaufläufen drin) und einem weinenden Auge (Selten hat man mich so herzlich willkommen geheißen und umsorgt als kleine Landeipflanze in der großen StadtStadt), stelle ich mich an die Bushaltestelle zum Bahnhof Termini. Der römische Verkehr ist während meines Besuches mehrfach in sich zusammengebrochen, weshalb es mich auch nicht wundert, dass die Ankunft des Busses in Richtung Termini, mit dem offenbar diesen Nachmittag niemand mehr gerechnet hatte, mit Jubelgeschrei und Geklatsche begrüßt wurde.
Mittlerweile bin ich auch wieder auf der richtigen Seite Italiens, mit vielen Souvenirs, Eindrücken, ganz viel Dankbarkeit, großartigen Erinnerungen und ganz viel Sehnsucht im Herzen nach der Città Eterna und den Menschen darin.
Und wenn mir das nächste Mal wieder ein ökumenebewegter Darmstädter was über die katholische Weite erzählen möchte, dann werde ich lediglich wissend grinsen.
Ubi Petrus, ibi ecclesia. Und dazu: Home is, where the heart is.
Das Wetter hatte sich verschlechtert, es hat sich zugezogen und tröpfelte hin und wieder. Ein immenses Polizeiaufgebot, Hubschrauber, Presse, Megabildschirme, der immer noch nicht fertig geschmückte Weihnachtsbaum - die Feuerwehr arbeitete schon seit meiner Ankunft daran, mittels der Hebebühne den Lametta, dann die silbernen, schließlich die goldenen Kugeln anzubringen. Dann: eine Minute vor 12, die Pilger aus Spanien, ZARAGOZA, mehrheitlich, hören auf, rhythmisch zu trommeln, sondern beginnen einen Trommelwirbel. Alle Blicke nach oben, wann erscheint der Mann in Weiß an seinem Fenster?
Ecco! Seufzen, Jubel, ausgebreitete Arme, wie wir sie kennen, Papa Benedetto - he's a tough guy - erscheint im Fenster. Ich habe ein Opernglas dabei, mit der Akustik wäre selbst Pink Floyd zufrieden.
"Ist das immer so?", frage ich meinen zuverlässigen Begleiter, Guido Horst, denn wenn man den Angelus zuhause am Rundfunk verfolgt, bekommt man nicht so viel mit von dieser Feststimmung. Jo, meint er schulterzuckend, heute ist doch kaum was los.
Die Vatikankrimiautorin checkt den Platz mit geübtem Auge: Wo sind Sicherheitskräfte? Auf den Kolonnaden patrouillieren welche.
Der bayerische Akzent des Santo Padre ist in live noch viel härter, als man sich vorstellen kann - falls Benedikt einmal ein Double wie Sadam Hussein benötigen sollte, könnte er locker Gerhard Polt dort hoch stellen.
Wow! Ich bin katholisch! Und es ist so mächtig klasse! Heimse den apostolischen Segen ein - zugegeben, zuhause am Radio oder im Internet bin ich andächtiger - und während die p0lnischen Grußworte kommen, beschließen wir, einfach schon mal zu gehen um dem RUN auf die besten Restaurantplätze zu gewinnen - denn, wie könnte es anders sein, wir müssen Mittagessen und uns noch ein bisschen austauschen.
Nach einem letzten Espresso im Büro und einem Abschied mit einem lachenden (Gott freu ich mich auf zuhause, keine Menschenmassen, kein kollabierender Verkehr, keine Kirchen mit Menschenaufläufen drin) und einem weinenden Auge (Selten hat man mich so herzlich willkommen geheißen und umsorgt als kleine Landeipflanze in der großen StadtStadt), stelle ich mich an die Bushaltestelle zum Bahnhof Termini. Der römische Verkehr ist während meines Besuches mehrfach in sich zusammengebrochen, weshalb es mich auch nicht wundert, dass die Ankunft des Busses in Richtung Termini, mit dem offenbar diesen Nachmittag niemand mehr gerechnet hatte, mit Jubelgeschrei und Geklatsche begrüßt wurde.
Mittlerweile bin ich auch wieder auf der richtigen Seite Italiens, mit vielen Souvenirs, Eindrücken, ganz viel Dankbarkeit, großartigen Erinnerungen und ganz viel Sehnsucht im Herzen nach der Città Eterna und den Menschen darin.
Und wenn mir das nächste Mal wieder ein ökumenebewegter Darmstädter was über die katholische Weite erzählen möchte, dann werde ich lediglich wissend grinsen.
Ubi Petrus, ibi ecclesia. Und dazu: Home is, where the heart is.
ElsaLaska - 13. Dez, 22:23