Babyklappe.
Man lernt nicht aus! Oder hättet ihr gewusst, dass die sogenannte Babyklappe eben keine typisch moderne Erfindung ist? Mir war das nicht klar.
Renzo Spielmann schreibt in seinem äußerst lesenswerten Artikel "Wie kulturvergessen der Deutsche Ethikrat doch ist" auf der Tagespost, online hier, folgendes:
>>1198 verfügt Innozenz III., einer der großen Päpste des Mittelalters, die Einrichtung eines „Torno“, eines „Drehers“ am Vatikanischen Hospital Santo Spirito – wo man sie noch heute besichtigen kann. Der Papst griff damit nur urchristliche Tradition auf: Während in der Antike Kinder straflos ausgesetzt werden konnten und dies das römische Zwölftafelgesetz für behinderte Kinder sogar vorschrieb, ordnete Kaiser Konstantin unmittelbar mit der Christianisierung die Einrichtung von Findelhäusern an. Rasch übernahmen die Klöster die Aufgabe, elternlose Kinder aufzuziehen – die ihnen bereits ebenfalls gelegentlich durch einen „Torno“ zufielen. Die Entscheidung Innozenz III. hatte Signalwirkung: Die Babyklappe fand schnell Verbreitung in Italien und Frankreich, im Spätmittelalter dann auch in Deutschland. Die Kirche suchte die soziale Not kinderreicher Familien zu lindern – und ging mit den Folgen manchen außerehelichen Fehltritts so pragmatisch um, wie es niemand glauben mag, der sie immer schon einer repressiven Sexualmoral bezichtigen möchte.<<
Renzo Spielmann schreibt in seinem äußerst lesenswerten Artikel "Wie kulturvergessen der Deutsche Ethikrat doch ist" auf der Tagespost, online hier, folgendes:
>>1198 verfügt Innozenz III., einer der großen Päpste des Mittelalters, die Einrichtung eines „Torno“, eines „Drehers“ am Vatikanischen Hospital Santo Spirito – wo man sie noch heute besichtigen kann. Der Papst griff damit nur urchristliche Tradition auf: Während in der Antike Kinder straflos ausgesetzt werden konnten und dies das römische Zwölftafelgesetz für behinderte Kinder sogar vorschrieb, ordnete Kaiser Konstantin unmittelbar mit der Christianisierung die Einrichtung von Findelhäusern an. Rasch übernahmen die Klöster die Aufgabe, elternlose Kinder aufzuziehen – die ihnen bereits ebenfalls gelegentlich durch einen „Torno“ zufielen. Die Entscheidung Innozenz III. hatte Signalwirkung: Die Babyklappe fand schnell Verbreitung in Italien und Frankreich, im Spätmittelalter dann auch in Deutschland. Die Kirche suchte die soziale Not kinderreicher Familien zu lindern – und ging mit den Folgen manchen außerehelichen Fehltritts so pragmatisch um, wie es niemand glauben mag, der sie immer schon einer repressiven Sexualmoral bezichtigen möchte.<<
ElsaLaska - 16. Dez, 23:05