schmoren wir katholischen Blogger ja im eigenen Saft, laufen Gefahr, uns über eigentlich zweitrangige Dinge aufzuregen, streiten wir uns zu oft über Vaticanum II, kriegen zu oft kollektiv die Krise, wenn's mal wieder mit der Verkündigung - in unseren Augen jedenfalls - bei den dazu Berufenen mangelt. Vielleicht birgt das viel zu viele Fallstricke und verführt eher, als dass es "frommt" (*eyesroll).
Oft aber ist es doch so, dass einer, wenn man grad nicht damit gerechnet hatte, einen Eintrag bringt, der einen berührt. Immer wieder ist das so, nur bloggt man es dann nicht, sondern schweigt betroffen, berührt, und bewegt diesen Eintrag im Herzen. Das ist mir schon unzählige Male passiert, deshalb will ich niemanden konkret auszeichnen - alle, bei denen ich mitlese, haben mir solche Geschenke schon oft gemacht.
Nur habe ich kaum oder nie dazu etwas selbst geschrieben. Stellvertretend für alle heute der Hinweis auf den
Eintrag bei Nikodemus von Alfred Delp, ein Ausschnitt daraus, der mich still werden ließ - nicht für lange :-), aber immerhin:
>>Der Advent ist trotz allem Ernst geborgene Zeit, weil an ihn eine Botschaft erging. Ach, wenn die Menschen einmal nichts mehr wissen von der Botschaft und den Verheißungen, wenn sie nur noch die vier Wände und die Kerkerfenster ihrer grauen Tage erleben und nicht mehr die leisen Sohlen der kündenden Engel vernehmen und ihr raunendes Wort uns die Seele nicht mehr erschüttert und erhebt zugleich, dann ist es geschehen um uns. Dann leben wir verlorene Zeit und sind tot, bevor sie uns etwas antun.
An den goldenen Samen Gottes glauben, den die Engel ausgestreut haben und immer noch den offenen Herzen anbieten, das ist das erste, was der Mensch zu seinem Leben tun muss. Und das andere: selbst als kündender Bote durch diese grauen Tage gehen. So viel Mut bedarf der Stärkung, so viel Verzweiflung der Tröstung, so viel Härte der milden Hand und der aufhellenden Deutung, so viel Einsamkeit schreit nach dem befreiendem Wort, so viel Verlust und Schmerz sucht einen inneren Sinn.
Gottes Boten wissen um den Segen, den der Herr auch in diese geschichtlichen Stunden hineingesät hat.<<