Apropos Menschenketten für das gemeinsame Abendmahl
„Dass Eucharistiefeier an Priesterweihe gebunden ist, ist nicht, wie wir manchmal hören, eine Erfindung der Kirche, die sich damit allerlei Rechte anmaßt und den Geist einengt. Es folgt aus dem innersten Wesen dieses Wortes [„Dies ist mein Leib!“], das kein Mensch aus sich zu sprechen das Recht hat; es folgt daraus, dass dieses Wort nur im Sakrament der ganzen Kirche, in der Vollmacht, die sie allein als Einheit und Ganzheit hat, gesprochen werden kann ... Wir sollten von da aus auch die Frage der Interkommunion mit der gebührenden Demut und Geduld annehmen. Es ist nicht unsere Sache, selbst zu tun, als ob Einheit wäre, wo sie nicht gegeben ist. Eucharistie ist niemals ein Mittel, das wir anwenden können; sie ist die Gabe des Herrn, die Mitte der Kirche selbst, über die wir nicht verfügen. Es geht hier nicht um persönliche Freundschaft, um subjektive Glaubensgrade, die wir ohnedies nicht messen können, sondern um das Stehen in der Einheit der Kirche und um unser demütiges Warten darauf, dass Gott sie selbst schenken möge. Statt hier zu experimentieren und dem Geheimnis die Größe zu nehmen und es zu einem Mittel in unseren Händen herabzuwürdigen, sollten auch wir lernen, die Eucharistie der Sehnsucht zu feiern und im gemeinsamen Beten und Hoffen auf neue Weise der Einheit mit dem Herrn entgegen zu gehen.“
in: Joseph Kardinal Ratzinger: Eucharistie-Mitte der Kirche. München, 1978.
in: Joseph Kardinal Ratzinger: Eucharistie-Mitte der Kirche. München, 1978.
ElsaLaska - 14. Jul, 11:28