Einladung zur Schaumparty in Münster.
>>Zwei Installationen – Ein Kirchraum: Mit dem Kunstprojekt „Leichtigkeit – Ein Dialog von Kunst und Kirche“ wagt die Kirchengemeinde St. Nikolaus den Brückenschlag zwischen Moderner Kunst und spätgotischer Kirchenkunst.
Vom 26. Juni bis 24. Juli wird der Kirchraum der Wolbecker Hallenkirche St. Nikolaus durch zwei Installationen geprägt sein, die in ihrer Unterschiedlichkeit einen spannenden Dialog eröffnen:
Luka Fineisen, zeitgenössische Bildhauerin aus Köln wird mit einer Schauminstallation im Altarraum den Anblick des Chorraums verändern: Anstelle des Wolbecker Kreuzes wird sie in der Apsis ein unauffälliges Becken anbringen, aus dem Schaum quellen wird. Der Schaum hebt sich und fällt still hinab auf die Stufen vor dem Altar und bildet damit ein zweites Schaumgebilde auf dem Boden. Mit den zwei sich ständig wandelnden Skulpturen will Fineisen im Kirchraum etwas von dem vermitteln, was Namensgeber des Gesamtprojektes war: Leichtigkeit.
Für die Künstlerin, die schon im Folkwang-Museum Essen oder im Lehmbruck-Museum in Duisburg ausgestellt hat, ist das Wolbecker Projekt das erste Kunstwerk in einem Sakralraum.
Das Wolbecker Kreuz wird während der Installation auf der gegenüberliegenden Turmseite der Kirche in einer „Kreuzkapelle“ aus nächster Nähe zu betrachten sein. „Im Angesicht“ heißt die besondere Präsentation jenes spätgotischen Meisterwerkes, das noch bis ins 20. Jahrhundert wegen seiner Wundertätigkeit und seiner Kreuzreliquie über Münster Grenzen hinweg Verehrung fand.
Die Installation wird zu bestimmten Zeiten laufen und auch während ausgewiesenen Gottesdiensten, Vorträgen und Gebeten zu sehen sein. <<
Quelle hier.
Abgesehen davon, dass mir jetzt spontan Hape Kerkelings kleines Meisterwerk "HURZ!" einfällt ... schwanke ich jetzt zwischen verschiedenen Gemütslagen, das zu kommentieren. Soll ich jetzt meine innere Schiitin umarmen? Das birgt die Gefahr, dass sich die Veranstalter und die Künstlerin ernst genommen fühlen könnten.
Wie aber könnte man einen Text kommentieren, der in sich schon aus allen Poren vor Satire quillt wie eine sprichwörtliche Schauminstallation über einem Altar?
Hell no, ich weiß nicht, was ich kommentieren könnte. Die Idee an sich ist so unwahrscheinlich kreativ, dass sie eine kreative Blockade in mir auslöst. Ich versuche mir vorzustellen, wie erwachsene Menschen vor einem Altar beten, über dem Schaum blubbert und auf die Stufen hinunterfällt - "ein zweites Schaumgebilde auf dem Boden bildet." [Wird man das zweite Schaumgebilde vielleicht auch liturgisch umtanzen? Wird man Marshmellows konsekrieren? Ach nee, Hostie ist ja selbst schon "leicht", das dürfte grad noch ins Konzept passen.]
Dafür wird ein uraltes, kostbares Reliquienkreuz abgehängt und in eine dritte Installation namens Kreuzkapelle verfrachtet: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das gut oder schlecht finden soll .... Vermutlich ist das gut, weil das Kreuz dann nicht versifft wird.
Hermann-Nitsch-mäßig hätte man den Schaum noch rot einfärben und mit Fischblasen anreichern können - wär auch schön leicht gewesen - ist aber nicht jedermanns Sache natürlich ...
Einfach einen gigantischen Popcorn-Maker über dem Altar installieren und dann fröhlich poppen zu lassen, bis das Popcorn über die Stufen flutet, wäre zu wenig meditativ, das ist klar. Mousse au chocolat von oben runtergübeln machte zu viel Sauerei. Auch klar. Ich meine, Schaumgebilde ... das hat schon was meditatives. Das ist dann ein bisschen wie zuhause in der Badewanne ....
Gottesdienst und Gebet vor einer Schauminstallation über einem Altar und einem zweiten Schaumgebilde auf den Stufen - das dürfte den Rapture-Index mindestens um einen Punkt in die Höhe jagen. Und der steht schon auf satten 184 Zählern. In der Tat: Maranatha!
Vom 26. Juni bis 24. Juli wird der Kirchraum der Wolbecker Hallenkirche St. Nikolaus durch zwei Installationen geprägt sein, die in ihrer Unterschiedlichkeit einen spannenden Dialog eröffnen:
Luka Fineisen, zeitgenössische Bildhauerin aus Köln wird mit einer Schauminstallation im Altarraum den Anblick des Chorraums verändern: Anstelle des Wolbecker Kreuzes wird sie in der Apsis ein unauffälliges Becken anbringen, aus dem Schaum quellen wird. Der Schaum hebt sich und fällt still hinab auf die Stufen vor dem Altar und bildet damit ein zweites Schaumgebilde auf dem Boden. Mit den zwei sich ständig wandelnden Skulpturen will Fineisen im Kirchraum etwas von dem vermitteln, was Namensgeber des Gesamtprojektes war: Leichtigkeit.
Für die Künstlerin, die schon im Folkwang-Museum Essen oder im Lehmbruck-Museum in Duisburg ausgestellt hat, ist das Wolbecker Projekt das erste Kunstwerk in einem Sakralraum.
Das Wolbecker Kreuz wird während der Installation auf der gegenüberliegenden Turmseite der Kirche in einer „Kreuzkapelle“ aus nächster Nähe zu betrachten sein. „Im Angesicht“ heißt die besondere Präsentation jenes spätgotischen Meisterwerkes, das noch bis ins 20. Jahrhundert wegen seiner Wundertätigkeit und seiner Kreuzreliquie über Münster Grenzen hinweg Verehrung fand.
Die Installation wird zu bestimmten Zeiten laufen und auch während ausgewiesenen Gottesdiensten, Vorträgen und Gebeten zu sehen sein. <<
Quelle hier.
Abgesehen davon, dass mir jetzt spontan Hape Kerkelings kleines Meisterwerk "HURZ!" einfällt ... schwanke ich jetzt zwischen verschiedenen Gemütslagen, das zu kommentieren. Soll ich jetzt meine innere Schiitin umarmen? Das birgt die Gefahr, dass sich die Veranstalter und die Künstlerin ernst genommen fühlen könnten.
Wie aber könnte man einen Text kommentieren, der in sich schon aus allen Poren vor Satire quillt wie eine sprichwörtliche Schauminstallation über einem Altar?
Hell no, ich weiß nicht, was ich kommentieren könnte. Die Idee an sich ist so unwahrscheinlich kreativ, dass sie eine kreative Blockade in mir auslöst. Ich versuche mir vorzustellen, wie erwachsene Menschen vor einem Altar beten, über dem Schaum blubbert und auf die Stufen hinunterfällt - "ein zweites Schaumgebilde auf dem Boden bildet." [Wird man das zweite Schaumgebilde vielleicht auch liturgisch umtanzen? Wird man Marshmellows konsekrieren? Ach nee, Hostie ist ja selbst schon "leicht", das dürfte grad noch ins Konzept passen.]
Dafür wird ein uraltes, kostbares Reliquienkreuz abgehängt und in eine dritte Installation namens Kreuzkapelle verfrachtet: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das gut oder schlecht finden soll .... Vermutlich ist das gut, weil das Kreuz dann nicht versifft wird.
Hermann-Nitsch-mäßig hätte man den Schaum noch rot einfärben und mit Fischblasen anreichern können - wär auch schön leicht gewesen - ist aber nicht jedermanns Sache natürlich ...
Einfach einen gigantischen Popcorn-Maker über dem Altar installieren und dann fröhlich poppen zu lassen, bis das Popcorn über die Stufen flutet, wäre zu wenig meditativ, das ist klar. Mousse au chocolat von oben runtergübeln machte zu viel Sauerei. Auch klar. Ich meine, Schaumgebilde ... das hat schon was meditatives. Das ist dann ein bisschen wie zuhause in der Badewanne ....
Gottesdienst und Gebet vor einer Schauminstallation über einem Altar und einem zweiten Schaumgebilde auf den Stufen - das dürfte den Rapture-Index mindestens um einen Punkt in die Höhe jagen. Und der steht schon auf satten 184 Zählern. In der Tat: Maranatha!
ElsaLaska - 24. Jun, 20:50